Im Prinzip erlitt Daikatana das gleiche Schicksal wie aktuell Chinese Democracy. Anstatt das zu beurteilen, was man vorgelegt kriegt, wird nur darauf rumgeritten, wie lange es doch dauert. Bei Daikatana wurde sich über eine paar Jahre aufgeregt, bei Guns n' Roses CD entwerfen die "professionellen" Kritiker gar Fantasiezahlen um was zu meckern zu finden.

Bei Daikatana und Q3 kann man aber sagen, das beide Spiele gar nicht vergleichbar sind. Q3 war ein Onlineshooter und absolut nur auf den Onlinebetrieb ausgelegt. Man hätte es eher mit Unreal Tournament vergleichen müssen. Da bleibt das Fazit, das UT Q3 kräftig in den Arsch tritt, denn von Spielmodi über Bot KI hin zu Mapdesign war das einfach um 3 Klassen besser. Nicht umsonst hat iD das Onlinegeschäft erstmal beiseite gelegt. Von Return to Castle Wolfeinstein über Doom 3 zu Quake 4 gab es plötzlich nur noch Single Player Shooter, die höchstens in Modform zu MP Stärken reiften (Enemy Territory)
Daikatana dagegen war ein netter SP-Shooter, der klassischen Sorte. Sieht man über die Entwicklungszeit hinweg (was damals alle professionellen Kritiker verpennten), bekommt man doch ein ganz nettes Spiel geboten, das sicher keine Revolution war, aber doch unterhielt. Vor allem im Vergleich zu all dem Bullshit, der von 1998 bis 2001 im Shootergenre erschien (von Mortyr bis Deer Hunter)