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| User-Kommentare: (284) | Seiten: « ‹ 2 3 4 5 [6] 7 8 9 10 › » |
02.08.2022, 15:56 Aydon_ger (948) | |
Die GameStar ist seit längerem nicht mehr das Aushängeschild des Spieljournalismus. Wobei man sich auch selbstkritisch fragen sollte, wie man Spielejournalismus definiert. Denn im Rückblick war da doch an der einen oder anderen Stelle viel Kumpelei mit Publishern, viel Heldenverehrung von Programmierern und Musikern dabei. Gerade Ende der 1980er, Anfang der 1990er Jahre.
Die GS war auch gegen derartiges "Hobbykeller"-Verhalten angetreten. Das war Anfangs sehr viel professioneller. Das Layout, die Schreibe, der Anspruch; man ahnte als junger Leser einfach, dass das hier "the real Thing" war. So ein bissel wie die PC Powerplay zu Beginn ihrer Ära.
Alles kommt in Wellen - und so ist auch die GameStar irgendwann in ihrem Anspruchsdenken ersoffen. Erst zu steif, zu kritikunfähig, dann gewollt (und manchmal auch gut gemacht) witzig. Siehe Raumschiff GameStar oder Die Redaktion. Wobei man sich da sicher auch unterhalten kann, wie lustig sowas insgesamt wirklich war.
Die GS von heute ist ein Lobbyismusopfer, eine Werbefläche der Publisher. Sorry, aber wenn man bspw. das Debakel des Cyberpunk "Testberichts" verfolgt, die Unfähigkeit der GS-Redaktion, einen Hauch von Selbstkritik zu üben. Nicht das erste mal, wo die Redaktion sich wie ein Monolith gegen den Leseranspruch der eigenen Meinung stellte. Aber für mich zumindest der letzte Nagel in einen Sarg, den sich die Redaktion seit ca 10 Jahren gezimmert hatte. |
02.08.2022, 14:45 Nr.1 (3797) | |
Nekromorg schrieb am 02.08.2022, 14:23: War lange Zeit meine Lieblings-Computerspielezeitschrift. Fast Religiös wurde jeden Monat die neuste Ausgabe gekauft, sofern das Taschengeld übrig war. Hatte sogar den ein oder anderen Lieblingsredakteur da. Irgendwann Anfang der 2000er ging die Qualität dann leider heftig flöten: Test-Ergebnisse wurden immer fragwürdiger und nicht nachvollziehbarer (u.a. wohl auch weil sich mein eigener Geschmack geändert hatte), Artikel immer banaler und uninteressanter. Kurz danach habe Ich GS dann auch abgeharkt.
Ich gucke heutzutage noch ab und zu mal rein, hauptsächlich auf die Website, aber von der Gamestar wie Ich sie einst geliebt habe, ist nichts mehr übrig. Heute ist sie nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ja, die GameStar war auch bei mir viele Jahre meine PC-Spielezeitschrift Nummer 1. Schön fand ich die sympathische aber kompetente Schreibe, die nicht so aufgesetzt überfröhlich war, wie bei der Konkurrenz. Ich kaufte sie regelmäßig. Dann aber konnte ich immer öfter die Testurteile nicht mehr nachvollziehen und die Abstände, wo ich mir eine besorgte, wurden immer größer. Irgendwann entschied dann nur noch das beigelegte Spiel darüber, ob ich die Ausgabe nahm. Wirklich nervig fand ich irgendwann, dass man genüsslich schlechte Spiele kleiner Softwarefirmen in den Dreck trat (sicher oft zu Recht, es waren zumeist wirklich Gurken), sich aber immer öfter bei großen Anbietern nicht traute, so richtig vom Leder zu ziehen, wenn es Gründe gab. Journalistisch sehr fragwürdig und immer stärker rein wirtschaftlich motiviert. Auch die Reisen zu den Spielefirmen, die wie selbstverständlich vollständig von denen bezahlt werden, inkl. Hotel und PiPaPo, ließen mich immer mehr zweifeln. Wer will da noch glaubwürdig testen? |
08.06.2021, 14:40 flow246 (283) | |
DaBBa schrieb am 08.06.2021, 10:11: Ja, den Übergang physisch => digital gibt es auch in der Medienwelt. Das ist nicht nur in der IT-Welt so. Auch viele klassische Medien verdienen mittlerweile mit digitalen Abos mehr Geld als mit bedrucktem Papier.
Mitte der 2000er war die Zeit eben einerseits schon reif für den Niedergang von Print. Andererseits noch nicht reif für den Aufstieg von Digital-Distribution. Die Leute waren noch nicht gewöhnt, für digitale Inhalte Geld zu bezahlen. Ich bin selbst Redakteur bei einer Tageszeitung und kann der Aussage nur bedingt zustimmen. Seit Jahren gehen die Print-Abos zurück, das ist richtig. Mittlerweile wachsen aber die E-Paper-Abos, so dass sich viele Medien von ihren Druckereien trennen und diese Dienstleistung mittlerweile einkaufen. Klar, es wird auch versucht, mit Online-Angeboten Geld zu verdienen. In Deutschland ist mir aber so gut wie kein Verlag bekannt, der das geschafft hat. Die Gründe mögen vielfältig sein. Auf der einen Seite erreicht man die Kunden nicht, auf der anderen Seite sind diese aber auch nicht bereit, für Online-Angebote zu bezahlen. Wird sind Marktführer in unserem Gebiet und haben viel Geld in Online-Redakteure und in die passende Technik invetiert. Bei vielen Ereignissen, zuletzt der Starkregen der weite Teile einiger Städte überflutet hat, haben wir topaktuell berichtet. Allerdings beschweren sich immer noch viele Menschen darüber, dass diese Inhalte nur für Abonnenten zugänglich sind. Andererseits sind einige Verlage in der Vermarktung aber noch nicht weit genug. Da ist noch viel Luft nach oben, denn der Übergang zu modernem Onlinemarketing haben viele Verlage noch nicht geschafft. Da denkt man zu oft noch in alten Print-Mustern. Leider. |
08.06.2021, 10:11 DaBBa (3357) | |
Ja, den Übergang physisch => digital gibt es auch in der Medienwelt. Das ist nicht nur in der IT-Welt so. Auch viele klassische Medien verdienen mittlerweile mit digitalen Abos mehr Geld als mit bedrucktem Papier.
Mitte der 2000er war die Zeit eben einerseits schon reif für den Niedergang von Print. Andererseits noch nicht reif für den Aufstieg von Digital-Distribution. Die Leute waren noch nicht gewöhnt, für digitale Inhalte Geld zu bezahlen. |
08.06.2021, 09:52 mark208 (1179) | |
Vielleicht auch eine Generationenfrage, ich hatte nach dem Ende der PCPlayer kein Interesse mehr an einer Zeitung, AAA Spiele wurden ja schon im TV beworben und mit dem Internet konnte man auch ohne Zeitschrift sich über Neuerscheinungen informieren.
Ich habe damals einfach weniger Spiele dann mehr und länger (also in Monaten) gespielt, mir reichten da einige wenige, ich habe nicht mal WoW gespielt, weil mir das Bezahlsystem nicht gefiel.
Manchmal stirbt man mit seinen Kunden und ich glaube schon, dass hier das größere Problem lag. |
07.06.2021, 16:59 DaBBa (3357) | |
Ach ja, die mittleren 2000er. Die dunkle Zeit der PC-Spielerei.
PC-Spieler spielten gefühlt alle entweder World of Warcraft oder Schwarzkopien. Die GameStar sackte zwischen 2005 und 2006 von 300.000 auf 240.000 Exemplare, nach 2002/03 der zweite große Absturz. Die Leute erwarteten, alles umsonst im Netz zu bekommen. Will heißen: Physische Distribution von Spielen und Artikeln war schon zu schwach, digitale Distribution noch zu schwach, Paywalls noch nicht etabliert. So mancher Spiele-Entwickler ging in die Grütze, weil das AAA- oder AA-Pferd, auf das er setzte, keine Kohle einspielte und er keinen Geldgeber für einen erneuten Versuch fand.
Da überlegt man als Chefredakteur natürlich schon, ob/wie man doch noch seine Zielgruppe erweitern kann. |
07.06.2021, 16:41 robotron (2745) | |
Jochen schrieb am 06.06.2021, 17:15: Bei der GameStar wurde 2005 eine neue Spielezeitschrift vorgestellt, die offenbar ebenfalls von Jörg Langer stammt: Computerspiele 1/2006. Die GameStar hat es in der Sonderheft-Rubrik beworden, es war aber eine eigenständige Zeitschrift. Die Computerspiele 2/2006 ist wohl noch in den Zeitschriftenreaglen gelandet, dann verliert sich die Spur. Kennt jemand diese Spielezeitschrift, die bei IDG neben GameStar und GamePro veröffentlicht wurde? EDIT: So - jetzt funktionieren die Links auch. Danke für den Hinweis! Noch nie davon gehört, könnte mich auch nicht dran erinnern die mal im Regal gesehen zu haben? Aber danke für den Link, war irgendwie schön mal wieder die alte Website der GameStar zu sehen. |
07.06.2021, 14:14 Jochen (3757) | |
Sir_Brennus schrieb am 07.06.2021, 10:14: (...) ON TOPIC: Jörg hat sich schon öfter über diese Endzeit bei IDG sehr unglücklich gezeigt - die Episode war ja auch eher kurz. Dass die Welt keine zweite "CBS" brauchte, wollte ja auch der Cypress-Verlag nicht einsehen, der die "PCPowerplay" in diese Richtung drücken wollte. In seiner Endzeit bei IDG betreute er noch die "Digital World" - über die er sich eigentlich sehr positiv geäußert hat. Die "Computerspiele" ist nach seiner IDG-Zeit entstanden, als er in seinem Publishing Office besagte Heftkonzepte entwickelte. Ach ja - falls jemand noch eine alte Comnputerspiel-Ausgabe hat, dann könnte er/sie mit einem Cover-Scan eine Lücke in der Kultboy-Datenbank schließen. |
07.06.2021, 10:14 Sir_Brennus (969) | |
Bearcat schrieb am 06.06.2021, 23:30: Zounds, einem Musikmagazin für Fortgeschrittene, sozusagen. Okay, es hätte sich besser verkaufen können, aber nach einigen Ausgaben stellte der Verlag das Heft ein [...] Scheißdreck wie Connect gibt´s wie Sand am Meer, Zounds war einzigartig. Ich will deinen Bekannten nicht beleidigen, aber .... Nein, war sie nicht. Ich kenne die "Zounds" auch und fand sie damals schon schrecklich - quasi genauso schrecklich wie die 70er "Sounds", deren Inklusion in den fantastischen "ME" (Musikexpress) der erste Schritt zu dessen Untergang war. Nee, da war nix für Fortgeschrittene, sondern eher für Fortgelaufene, die meinten den Schreibstil des ME auf den absoluten Mainstream beziehen zu müssen. Ungefähr so hochgeistig wie der Kulturteil der "Welt" - gewollt aber nicht gekonnt. Und, ja, die "connect" ist Mist - hat aber eine Nische gefunden, die ein offensichtlich groß genug ist. Und Hipster lesen so was nicht - das macht Opa, der ein Smartphone oder einen Router sucht. Und im Gegensatzu zur Telekom-hörigen "com!" ist die "connect" zumindest kein reines Advertorial. ON TOPIC: Jörg hat sich schon öfter über diese Endzeit bei IDG sehr unglücklich gezeigt - die Episode war ja auch eher kurz. Dass die Welt keine zweite "CBS" brauchte, wollte ja auch der Cypress-Verlag nicht einsehen, der die "PCPowerplay" in diese Richtung drücken wollte. |
06.06.2021, 23:30 Bearcat (4173) | |
Tja, zum Glück gibt es hier besser informierte Leute als mich. Hefte über Mobilgeräte interessieren mich halt null. Anfang der Neunziger arbeitete ein guter Freund der Familie beim Motorbuch Verlag in Stuttgart bei Zounds, einem Musikmagazin für Fortgeschrittene, sozusagen. Okay, es hätte sich besser verkaufen können, aber nach einigen Ausgaben stellte der Verlag das Heft ein und gab die freigewordene Kohle einem neugegründeten Handymagazin namens "Connect". Seitdem bin ich auf Hefte für den stets erreichbaren Yuppie/Hipster/Blödmann schlecht zu sprechen: Scheißdreck wie Connect gibt´s wie Sand am Meer, Zounds war einzigartig. |
06.06.2021, 23:00 Jochen (3757) | |
Bearcat schrieb am 06.06.2021, 19:33: Langers damals neues Schätzchen unter "Sonderhefte"? Da trügt mich wohl die Erinnerung. (...) Das es bei den Sonderheften aufgeführt wurde, ist wirklich seltsam. Sollte aber wohl ein eigenständiges Magazin sein. Bearcat schrieb: (...) Soweit ich das noch wusste, sollte die "Computerspiele" ein ganz normales Monatsheft für Einsteiger werden, sich also, wie Frank ciezki schon angedeutet hat, an der CBS orientieren. Natürlich hochwertiger, aber das wäre ja auch eher einfach gewesen... Eben ein monatlicher Überblick über dat Ganze, nur längst nicht so tiefgründig wie in den Profimagazinen Gamestar, PC Games oder der damals nagelneuen PC PowerPlay. (...) Ein Monatsheft? Jörg schieb, dass es alle drei Monate erscheinen sollte - also ein Quartalsheft. Bearcat schrieb: (...) So oder so: es war die Zeit, in der Langer nach seinem Abschied von der Gamestar für IDG "neue Heftkonzepte" entwickeln wollte/sollte, aber mehr als die "Computerspiele" dabei nicht herauskam. Er entwickelte für IDG noch die Magazine "PDA&Smartphone" bzw. "Mediaphone" - an weitere Titel erinnere ich mich nicht. Frank ciezki schrieb am 06.06.2021, 18:40: Das Cover der verlinkten "Computerspiele" sieht sehr unansprechend aus und erinnert stark an "Computerbild Spiele". Ja, an die Computerbild Spiele musste ich auch denken. Kommentar wurde am 06.06.2021, 23:02 von Jochen editiert. |
06.06.2021, 19:33 Bearcat (4173) | |
Langers damals neues Schätzchen unter "Sonderhefte"? Da trügt mich wohl die Erinnerung. Soweit ich das noch wusste, sollte die "Computerspiele" ein ganz normales Monatsheft für Einsteiger werden, sich also, wie Frank ciezki schon angedeutet hat, an der CBS orientieren. Natürlich hochwertiger, aber das wäre ja auch eher einfach gewesen... Eben ein monatlicher Überblick über dat Ganze, nur längst nicht so tiefgründig wie in den Profimagazinen Gamestar, PC Games oder der damals nagelneuen PC PowerPlay. So oder so: es war die Zeit, in der Langer nach seinem Abschied von der Gamestar für IDG "neue Heftkonzepte" entwickeln wollte/sollte, aber mehr als die "Computerspiele" dabei nicht herauskam. |
06.06.2021, 18:40 Frank ciezki [Mod] (3867) | |
Das Cover der verlinkten "Computerspiele" sieht sehr unansprechend aus und erinnert stark an "Computerbild Spiele". |
06.06.2021, 18:33 Lisa Duck (1913) | |
Wow... Von der "Computerspiele" habe ich noch nie was gehört - geschweige denn gelesen. Danke für die Recherchearbeit! Scheint nicht allzu lange gelebt zu haben - dieser Sonderheft-Versuch der Gamestar. Darüber gibt es fast gar nichts mehr im Netz zu finden. Kommentar wurde am 06.06.2021, 18:34 von Lisa Duck editiert. |
06.06.2021, 17:15 Jochen (3757) | |
Bei der GameStar wurde 2005 eine neue Spielezeitschrift vorgestellt, die offenbar ebenfalls von Jörg Langer stammt: Computerspiele 1/2006. Die GameStar hat es in der Sonderheft-Rubrik beworden, es war aber eine eigenständige Zeitschrift. Die Computerspiele 2/2006 ist wohl noch in den Zeitschriftenreaglen gelandet, dann verliert sich die Spur. Kennt jemand diese Spielezeitschrift, die bei IDG neben GameStar und GamePro veröffentlicht wurde? EDIT: So - jetzt funktionieren die Links auch. Danke für den Hinweis! Kommentar wurde am 06.06.2021, 17:43 von Jochen editiert. | Seiten: « ‹ 2 3 4 5 [6] 7 8 9 10 › » |
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