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Amiga Joker 9/94 (Doppelausgabe)


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User-Kommentare: (7)Seiten: [1] 
24.09.2024, 16:15 DaBBa (3357 
jan.hondafn2 schrieb am 19.09.2024, 20:21:
> Ein ganz "sozialer" Mensch scheint sich hinter diesem Inserat zu verstecken:
"Stop! Gratis - kostenlos: Amiga-Spiele zu verschenken - keine Raubkopien!...anrufen und sich freuen!!!"
Na sicher doch! Kostenlose Spiele, die zudem noch gratis sind. Mehr geht nicht! Meine Vermutung ist, dass diese Person "Sicherungskopien" verhökert hat.
Na gut, das kann schon sein. Wir sind im Jahr 1994. Die Leute sind damals langsam, aber sicher vom Amiga auf DOS-PC umgestiegen; die Tatsache, dass Commodore in im April 1994 Insolvenz angemeldet hatte, trug auch nicht gerade dazu bei, diese Entwicklung umzukehren. Vielleicht hatte der Inserent seinen Amiga gerade weggeworfen und war einfach zu faul und/oder reich, um seine Originalspiele einzeln zu verkaufen.

Umgekehrt wäre 1994 ein seltsames Jahr gewesen, um ausgerechnet in den gewerblichen Handel mit Amiga-(!)-Schwarzkopien einzusteigen. Da hätte er zusätzlich auch noch schwarzkopierte Filme auf Video 2000 und schwarzkopierte Musik auf Tonband anbieten müssen, das wäre ähnlich zeitgemäß gewesen. :]
Kommentar wurde am 24.09.2024, 16:16 von DaBBa editiert.
19.09.2024, 20:21 jan.hondafn2 (2446 
Es schmilzt das Eis und der Sommer neigt sich leider schon dem Ende zu. Dieses "Dahinscheiden" verkündet auch die zweite Doppelausgabe, die den September oben links im Cover mit einer fetten 9 gewissermaßen einläutet. Irgendwie doof, denn in Badehose unterm Sonnenschirm liest sich der Joker gleich doppelt so gut. Da kann maximal ein weihnachtlich-gemütlich ausstaffierter Raum inkl. wohlig-knisternden Kamin gerade so mithalten.

Nun aber flugs weg von den tropisch-winterlichen Vergleichen und schnurstracks eingetaucht in die heißen Zeilen dieses August-/Septemberwerkes.
Unser Mitglied lslarry00 hat es bereits anno 2009 hier beschrieben: Mit breiter Brust wird in der Rubrik Borgis Branchengeflüster im wahrsten Sinne des Wortes beworben, wie die Jokerverlag-Werbung auf die Trikots der Digikicker des Bundesliga Manager Hattrick kam. Da fällt natürlich der Schluss nicht schwer, dass eine gewisse Vetternwirtschaft im Hinblick auf bestechende Wertungsnoten vermutet wird/wurde.

Kaum habe ich mich bei meiner letzten Heftrezension über den anstehenden CES Chicago Messebericht gefreut, so setzte beim jetzigen Lesen auch sofortige Ernüchterung ein. Gerade mal ne Viertelseite wurde diesem Ereignis gewidmet. Dementsprechend kurz und (nicht-)bündig, fielen die ausformulierten Informationen aus. Ein Jammer!

Deutlich besser gelaunt darf man sich die vielen guten Testberichte (insbesondere der CD-Joker dreht diesmal richtig auf) zu Gemüte führen. Mir persönlich sagten diesmal speziell der Klassikertest Pinball Wizard und das Gespräch Was macht eigentlich Revolution Software zu.
Apropos...da wir gerade bei "Zusage" sind. Unser (Jung-)Redakteur in spe, Markus Ziegler ist nunmehr zum...lasst mich kurz nachschauen...vierten Mal in der Mailbox Rubrik mit einem seiner Leserbriefe vertreten. Wiederum zeichnet er sich nicht nur mit seinen stilsicheren Formulierungen sondern auch mit seinem Faible für Zeichnungen aus (kleiner Krieger-Comic von ihm plus Satirezeichnung in der Joker Galerie). Ich meißele das jetzt mal kackfrech in den Stein: Dieser Schachzug (+ vielleicht eine gleich mitgeschickte Initiativ-Bewerbung) haben ihm den Eintritt, sprich Zusage, in den Verlag als Mitarbeiter ermöglicht.

Im Übrigen konnte ich keine Besonderheiten in diesem Heft ausfindig machen. Die Schreiberlinge lieferten damals auch in jenem (hitzigen?) Sommer grundsolide Arbeit ab. Das Meiste wirkt stimmig und alle Wertungen (der BMH sei hier mit einem Fragezeichen versehen) gehen vollauf in Ordnung. Da wir Kultboy-Mitglieder ja unlängst das Thema KI beim Wickel hatten, überraschte mich ein Programmhinweis in der Sparte Radio- und TV-Tips für Freaks besonders:

"Am 22. August wird es um 20.15 Uhr auf Premiere gruselig - in >Computerlove< bastelt ein Wissenschaftler seine Traumfrau, die rasch ein gefährliches Eigenleben entwickelt..." Das riecht also eher nach "Albtraumfrau" und wir Computerspieler wissen nur zu gut aus Spielehandlungen, was dabei herauskommt, wenn ein "Wissenschaftler" mit "KI" "rumbastelt"...

Im Grunde genommen "gebastelt" haben auch wieder etliche Kleinanzeigen-Inserenten, um Ihren ausgeschnittenen Papierschnippsel ausgefüllt und korrekt im Briefumschlag verpackt, zum Verlag zu schicken. Diese zum Schmunzeln anregenden Annoncen habe ich für Euch herausgepickt:

> Ein ganz "sozialer" Mensch scheint sich hinter diesem Inserat zu verstecken:
"Stop! Gratis - kostenlos: Amiga-Spiele zu verschenken - keine Raubkopien!...anrufen und sich freuen!!!"
Na sicher doch! Kostenlose Spiele, die zudem noch gratis sind. Mehr geht nicht! Meine Vermutung ist, dass diese Person "Sicherungskopien" verhökert hat.
> Lustig gehts weiter! Ein ganz pfiffiger Inserent sucht doch tatsächlich Sam & Max für den Amiga 500.
Wenn er nicht gestorben ist, so sucht er heute noch...
> Ascon-Fans werden sich fragen, wie der Verkäufer an diese seltene Version rangekommen ist: Anstatt Anstoss verkauft jemand Abstoß.
> Äußerst mysteriös mutet diese geschaltete Annonce an:
"Achtung CD32-Besitzer! Es wird in irgendeiner Form eine Info-/Softbörse rund um das 2 geben."
Um das "2"? Jetzt hab ichs. "Rund um das 32" sollte es wohl heißen.
> Die obligatorischen Magdeburggrüße gehen diesmal raus an T. Raschke, der ja schon in der Aprilausgabe diesen Jahres im Kleinanzeigenteil vertreten war.

Nun schau ich gleich mal in der Demo Galerie vorbei, um mir eine richtig schöne Präsentation zu gönnen.
"Sorry for the lack of design" hieß es dann aber am Ende der Demo von Cream. Dies passt auch so, denn in den knapp vier Minuten wird nur wenig geboten. Musikalisch geht der funkige Track zwar in Ordnung, loopt aber bereits nach kurzer Zeit. Alles in allem eine schwache 1200er Demo, bei der deutlich mehr drin gewesen wäre. Es mutet doch schon komisch an, dass der Joker weder auf die Kürze noch auf die etwas mindere Qualität von cream eingeht. Also ich hätte mich über die damaligen 1,70 DM + Leerdisk + frank. Rückumschlug schon ein wenig geärgert...

Jetzt kommt aber definitiv Freude auf, denn ich habe mich für ein Spiel entschieden, welches ich schon damals gern (insbesondere mit meinem Kumpel zusammen/gegeneinander) gezockt hatte. Wärmt Euch gut auf, dreht die Boxen auf Anschlag und lasst dann die Fäuste fliegen, denn Ultimate Body Blows wird einem so richtig einheizen.
Was haben wir uns damals mit diesem Beat 'em Up für Kämpfe geliefert. Als mein Kumpel anno dunnemals die CD32 Version hatte, war das Spiel für uns allwöchentliches Pflicht(klopp)programm.
Doch nun zum Hier und Jetzt:
Die Aufmachung des Team 17 Titels ist selbst heute noch als ziemlich schnieke zu bezeichnen. Speziell liegt das -für mein Dafürhalten- an der in hohen Maße edlen Musik von Altmeister Allister Brimble. Hier mal drei meiner Lieblingstracks:

1. Titelmusik
2. Levelmusik
3. Endscreenmusik (Body Blows Galactic Titel-Remix)

Aber auch spielerisch bietet Ultimate Body Blows eine ganze Menge: Eine enorme Kämpferanzahl, viele schön gezeichnete Prügeleiszenarien und fetzige Sound-FX. Lediglich die mitunter ulkigen Kommentare der Raufrecken und das etwas biedere Schlag-/Specialrepertoire trüben diesen wirklich gut gemachten Mix aus den beiden Vorgängerspielen.
Was noch unbedingt zu erwähnen ist: Manche Haudegen erscheinen mir äußerst schwachbrüstig. Nach mehreren "Game Over" hab ich mich dann fürs Schwergewicht Dug entschieden. Mit dem korpulenten Glatzkopf konnte ich mich dann ziemlich "leicht" durch die Gegnerschar prügeln. Belohnt wurde ich mit diesem Dug Endbild. Belohnen möchte ich auch das Spiel, nämlich mit diesen Prozentpunkten:


GRAFIK: 85 %
ANIMATION: 83 %
MUSIK: 88 %
SOUND-FX: 77 %
HANDHABUNG: 82 %
DAUERSPASS: 82 %

GESAMT: 83% "SCHÖNER K.O."

Bei der Grafik- und Handhabungsteilnote bin ich mit dem Joker absolut d'accord. Ein wenig schlechter, stufe ich die Teilbereiche Animation und Sound-FX ein, wohingegen ich Handhabung und die Musik deutlich stärker sehe. Im Endeffekt hatte ich den Titel doch irgendwie einen Ticken stärker in Erinnerung...(ursprünglich mit 9 Punkten bewertet)

Wars das? Nö, denn die Stippvisite in der Coin op Automatenhalle steht ja noch aus. Also flugs Gokujou Parodius per Rom an Mame verfüttert und los gehts!
Der Joker trifft es mit seiner Formulierung "kunterbunter Action-Spaß" genau richtig. Hier geht mächtig die Lutzi ab: Über skurrile Gegner, abwechslungsreiche Musikuntermalung bis hin zu herrlich abgefahrenen Soundeffekten ist alles für den Shoot 'em Up liebenden Zocker dabei. Arcademäßig schwer ist aber der Schwierigkeitsgrad, so wie man es halt von den Münzschluckern kennt. Immerhin habe ich mich mit dem "Propellerschwein Michael" (wie passend: Im Editorial zeigt sich Boss Labiner mit zuckersüßem Sparschwein) bis zu Stage 4 kämpfen können. Für dieses Game hagelt es von mir
8 parodiösische Volltreffer, denn soviel Einfallsreichtum gepaart mit exzellentem Gameplay sieht man selten.

Was bleibt?
Eine starke Sommer-Doppelausgabe, so möchte ich konstatieren, findet man hier vor. Zwar enttäuschte mich ziemlich das Berichtchen von der CES, doch dreht diesmal insbesondere der CD Joker mordsmäßig auf. Von daher verblüffen mich die ziemlich durchwachsenen Bewertungen, die zum jetzigen Zeitpunkt eine 5,75 an Durchschnittspunkten ergeben. Drum liebe Mitglieder gebt fein acht, ich habe für den Inhalt eine Acht mitgebracht (zack...sieht es mit dem Durchschnitt schon wieder besser aus).
Dem unbeholfenen Cover, mit den noch unbeholfener wirkenden Fußball-Artisten, kann ich aber genauso wenig abgewinnen. Ja, die damalige WM hatte ein "Wörtchen mitzureden", ja, von daher ist die Coverthematik nicht als unpassend einzustufen. Dennoch: Anfixen sollte ein Cover...mich lässt es ziemlich kalt und dies zeigt sich auch mit den von mir vergebenen 4 Foulspiel-Punkten.

Sind wir durch für dieses Heft. Ausgabe 10/94 liegt bereits in meinem gepackten Köfferchen, denn in der Türkei liest es sich -bei wunderbar angenehmen 30 Grad im Schatten- ganz vorzüglich. Dann wollen wir mal schauen, wie sich der Joker mit seinem kommenden Oktoberheft so schlägt.
...Lesen...Analysieren...Berichten...genau so und nicht anders wird der Ablauf bei mir sein. Das Resümee darf dann in ein paar Wochen gerne >hier< in Augenschein genommen werden. Bis dahin liebe Kultboygemeinschaft: Genießt doch einfach die letzten Sommersonnenstrahlen!
Kommentar wurde am 19.09.2024, 20:44 von jan.hondafn2 editiert.
13.02.2011, 03:44 bronstein (1654 
Wenn in der selben Ausgabe der Konkurrent fast die selbe Wertung bekommt, dann kann man da vielleicht eher ein Faible für Manager-Spiele erkennen. Wobei BMH der letzte ist, den ich gespielt habe, und ich fand ihn zu detailliert: Bis man da mal alles eingestellt hatte, ist den Mitspieler das Gesicht eingeschlafen - mindestens...
20.08.2009, 22:59 jan.hondafn2 (2446 
Da liegt mein Vorredner vollkommen richtig!

Sicher war BMH ganz okay, 91% waren aber überzogen und die Spannung, wie sie der Bundesliga Manager Professional verbreitete, suchte man vergebens...
20.08.2009, 20:56 lslarry00 (124 
Hab die Ausgabe heute bekommen.
Es gab ja immer wieder die Vorwürfe der besonderen "Zuneigung" zu bestimmten Softwarehäusern und die daraus resultierende fehlende Objektivität. Beispielsweise, dass der Joker-Verlag die Spiele von Software 2000 immer besonders gut benotet hat.
In dieser Ausgabe ist es besonders krass: Getestet wird der "Bundesliga Manager Hattrick" der eine Super-Wertung von 91% bekommt. Der war sicher nicht schlecht und vielleicht auch die Wertung berechtigt. Allerdings fragt man schon nach der Objektivität wenn in der gleichen Ausgabe ganz stolz erklärt wird, dass man sich im Game selber auch den Joker als Trikotsponsor wählen kann.
21.01.2009, 16:29 Maltinho (1 
der loddar verschnitt soll romario wohl sein...
08.11.2007, 19:53 hunter3000 (726 
1994: Junge, wat für ne sch#*? WM: Effe macht den Effenberg, unsere Elf singt midde "Village People" und Stefan Raab besingt "Böödie Vogts"; und überhaupt das Cover: "Three Lions"!? Bääh, nee! Der Loddar Verschnitt in gelb macht nen Ballett-Fallrückzieher, während er mit ner Blutgrätsche getäckelt wird und holt dabei zum Volleyball-Schmettern aus. Aber 1998 wurde dann auch nicht besser
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