Autsch! Nicht nur, dass das Cover schon verschroben (immerhin hebt Jean-Luc mit seinem netten Antlitz das Ganze auf
4 Punkte) genug ist. Nein, auch die Inhalte dieses Machwerkes lassen mir zum x-ten Male die Haare zu Berge stehen:
~ Was für eine sinnfreie Äußerung zum Spiel
Whale´s Voyage 2:
"Trotzdem ist es natürlich ein Rollenspiel geblieben und versucht nicht, Dark Forces und andere Actionspiele anzugreifen." Na logo! Ein
Street Fighter 2 versucht ja auch nicht, ein
Civilization anzugreifen...
~ Thomas Borovskis schreibt in seinem Preview zu
Star Trek - The Next Generation: A Final Unity tatsächlich
"...der Fernsehserie als wie ein normales Adventure" HILFE!!
~ Über die tollen "Standardsituationen" beim NBA Live Basketball habe ich mich bereits im Jahre 2011 aufgeregt. Nun habe ich aber noch mehr in dem Testbericht entdeckt:
- im
3. Bilduntertitel von oben liest man und kann es kaum glauben:
"Drei-Punkte-Würfe empfehlen sich nur bei großen Punkterückständen" Was für ein Quatsch. Wenn ein Spieler frei und ungehindert an der Dreierlinie steht, so kann man diesen Wurf ruhig nehmen.
- auf der gleichen Seite sind in der Box "Vor dem Spiel" etliche Sachverhalte falsch dargestellt:
> Die Seattle Supersonics sind in der Gesamtbewertung nicht
"an erster Stelle" sondern an
zweiter!
> Ferner liest man:
"Die Bulls haben in der Defense leichte Vorteile, dafür aber Nachteile...bei der Ballkontrolle und der Treffsicherheit." Chicago Bullshit! Sie haben (laut Screenshot)
Nachteile in der Defense, sind aber auf
gleichem Level, was die Treffsicherheit und die Ballkontrolle anbelangt.
> Auf
Seite 116 liest man im Bilduntertitel, dass Korbleger ein "riskanter" Spielzug wären. Quark! Selbst unter Bedrängnis sind Korbleger meist sichere Punkte.
~ Thomas Borovskis bringt irgendwie gewisse Sachverhalte völlig durcheinander. Zu seinem Review des
Atari 2600 Action Pack lässt er Folgendes los:
"In der Vergangenheit war bekanntlich alles schöner: Die Bundeswehrzeit, während der man aus Verzweiflung fast gegen den Betonpfeiler gefahren wäre..."
"Die verhaßte Schulzeit wird nach 20 Jahren Berufsleben plötzlich zu "unseren besten Jahren"".
Na klar war die Schulzeit eine tolle Zeit! Das kann ich für mich (und viele andere Menschen, die ich kenne) mit gutem Gewissen und
ohne Verklärung so sagen. Und auch zur Bundeswehrzeit hatte ich nicht den Wunsch, mein junges Leben per vorsätzlichem Frontalcrash gegen einen Pfeiler auszulöschen. Meine Güte, was muss dieser Redakteur für eine grausame Zeit in seinen jungen Jahren erlebt haben? Vielleicht deshalb diese permanenten Aussetzer bei ihm?
Und zu "guter Letzt" liest man zum Screenshot noch diese "geistreiche" Bemerkung seinerseits:
"Erst im Jahr von Wing Commander 3 und Colonization stellt man fest, daß der Spielspaß eigentlich gleich null war." Gehts noch? Ich kann doch nicht WC3 mit einfachen Spielen des Atari 2600 vergleichen! Jedenfalls wurden diese einfachen Spiele damals über Tage und Wochen hinweg ausgiebig gespielt, also Spielspaß
nicht "gleich null".
Die Wertungsausreißer:
~
Bolo erhält immens hohe 76 % für die Grafik und 89 % für den Sound.
~ Thomas Brenner stand irgendwie völlig neben sich. Er vergibt für
Bioforge gute bis sehr gute
77% Gesamtwertung. In seinen Rezensionszeilen ließt man aber:
"...wenig berauschend...Bemühungen...wenig Erfolg zuteil...Ladezeiten etwas stockig...ziemlich nervig werden kann...bekommt man...üblichen Einheitsbrei zu hören...ebenfalls nicht umwerfend...ungenaue Steuerung...entscheidende Spielwitz bleibt dem Programm verwehrt...durchaus passables Spiel"-> "passabel", "wenig berauschend", "ziemlich nervig" ->> liest sich eher wie ne
50er Wertung!!
~ Auch Frau Maueröder tappt wie ihre Kollegen in die Wertungs-/Beschreibungsfettnäpfchen.
Iron Assault erhält von ihr 55 % für die Grafik (Wortlaut im Text:
"grafisch unterdurchschnittlich". Beim Sound gibts 65 %, wobei man liest
"nur wenig Positives über den Sound und die ohne Power dahinröhrende Musik zu berichten." Am meisten abgelacht habe ich über den Test der Frau Maueröder zum Spiel
Das Amt. Die Lacher habe ich aber nicht abgelassen, weil die Einleitung durch den humpenhebenden Bayern abgeschnitten wurde, sondern ihre Äußerungen hinsichtlich der Politik für Aufsehen sorgten:
"Wenn Lügen kurze Beine haben, müßten die meisten Politiker Lilliputaner sein." "Zu Ihrem Alltag gehören Bestechungsgelder und Vetternwirtschaft..." (S. 97 mittig)
Eine ewig Gestrige, diese Maueröder! So was habe ich ja noch nie gehört. Für mich war und ist die Politik in Deutschland immer grundsolide, nachvollziehbar und transparent.
Hätte nur noch gefehlt, dass sie im Kasten "Telegen" auf der Seite 97 die Medien als "Lügenmedien" tituliert hätte.
Aber auch diese erheiternden Zeilen konnten mich nicht mehr positiv stimmen. Enorm zusammengewürfelt, ohne große Korrektur und ohne Sorgfalt wurde meiner Meinung nach dieses Heft aus dem Boden gestampft. Inhaltlich gibts von daher (wie bei der Februarausgabe '95) eine mangelhafte
3 Punkte-Ausbeute.
Kommentar wurde am 01.11.2023, 17:33 von jan.hondafn2 editiert.