So war es. 1997-99 war durchaus noch eine interessante und erträgliche Zeit als Amiganer.
OS3.5, Amiga Writer, Sampler-CDs (Aminet) en Masse und Grafiksoftware ohne Ende.
Towerumbauten mit Busplatinen, Turbo-, PPC- und Grafikkarten, externe Scandoubler/Flickerfixer.
Ram, Festplatten und CD-Laufwerke wurden immer günstiger.
Ins Internet ging man (ich) mit Miami (habe mir damals extra eine Kreditkarte zugelegt, um es zu registrieren), YAM und IBrowse.
Wenn man kein Internet hatte, tauschte man sich mit Gleichgesinnten im CF aus.
Die Workbench pimpte man mit Scalos, Tool Manager, Magic WB, Glow Icons und Magic Menu.
Auch erschienen peux a peux einige neue Paper-Mags (Amiga Future, Amiga Fever, amigaOS).
Und auch der Spielemarkt war, auf niedrigem Niveau, durchaus lebendig. Ca. 30 neue kommerzielle Spiele pro Jahr. Und zur Not konnte man sich ja noch eine Playstation als Zweitgerät zulegen. Hauptsache den PC vermeiden...
Irgendwie hatte man halt gegenüber den mittlerweile auch von Hausfrauen und alten Opas benutzten PCs was besonderes. Man
war was besonderes. Die letzten Computerfreaks inmitten einer Horde gewöhnlicher User. Ein Stamm Indianer in einer Welt von Yankees. Intel outside. 100% Microsoft-free. Amiga rulez.
Leider war dann, nicht erst 2002/2003, nach dem Collas-Abgang schon ab 2000 quasi die Luft raus. Dann erschienen kaum noch neue Spiele, an Zeitschriften blieben auch nur noch Falke-A+ und AFuture übrig, Phase 5 war pleite, und auch der Nachschub an Anwendersoftware und Zusatzhardware für Classic-Amigas begann so langsam zu versiegen.
Und auf den PPC-AmigaOne-Pegasos-OS4-MorphOS-Zug sprangen dann nur noch wenige
auf.
Wo sind all die Indianer hin?
Kommentar wurde am 16.11.2013, 19:47 von Filtertüte editiert.