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Interviews |
Das Interview wurde am 06.01.2018 veröffentlicht.
Steckbrief |
Name: Volker Schütz Jahrgang: 1977
Kurzbeschreibung: Fester Redakteur bei PC Player, Freier Redakteur für PC Player, Gamona, SPON, Tagesspiegel, nebenbei Jurastudium, Strafverteidiger, dann Endstation Land Hessen.
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Fangen wir mal von ganz vorne an: Wie bist du zur PC Player gekommen? Was hast du davor gemacht?
| vs:
Vorher war ich nach dem Abi ein halbes Jahr damit beschäftigt, mit Diablo mein Informatikstudium zu ruinieren. Mit ausgesprochenem Erfolg, wie ich nicht ohne Stolz mitteilen darf. Als ich eine Stellenanzeige in der PC Player für die PC Player sah, habe ich mich mehr aus Gag beworben. Ich war selbst großer Fanboy und hielt es für ausgeschlossen, in die heiligen Hallen eingelassen zu werden. Als ich dann Ralf Müller und Jörg Langer im Vorstellungsgespräch absolute Detailfragen zu Diablo beantworten musste, ahnte ich, dass es soetwas wie Schicksal doch geben muss...
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Du warst ja nur als freier Redakteur bei der PC Player angestellt, warst du trotzdem regelmässig bei der PC Player?
| vs:
Das liest sich in euren Angaben tatsächlich so, stimmt aber nicht. Ich war rund ein Jahr als fester Redakteur angestellt. Ich habe danach als freier Redakteur weitergearbeitet, um parallel dazu studieren zu können. Da die Entfernung zu meiner Heimat groß war, hat es mich dann nicht mehr wirklich nach München verschlagen.
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Welches war damals dein Lieblingsgenre, und was faszinierte dich daran so?
| vs:
Ich war und bin Rollenspieler und nehme alles, was geritten und gefahren kommt. Mein armer Sohn muss mit mir sogar durch die alten Hero Quest Szenarien und ich krame auch gerne die ersten DSA Regelwerke aus, um mit ihm und meiner Tochter zu spielen. Und am Computer kenne ich ebenso wenig Gnade und spiele alles. Mit Ausnahme von MMORPG. Denn ich habe im RL genug mit "echten" Menschen und - ich erlaube mir den schlimmsten Euphemismus 2018 zu prägen - "Unsympathen" zu tun. Allerdings haben sie mich bei der Player zum 3D-Shooter-Horst gemacht. Wohl weil ich zu der Zeit noch eine passable Hand-Augen-Koordination und jugendliche Reaktionszeiten hatte. Ich war anfangs bei den redaktionsinternen Quake-Sessions völlig unschlagbar. Das ließ allerdings deutlich nach, als ich auch den anderen den Konsolenbefehl +mlook gezeigt habe und sie nicht mehr mit der Tastatur gespielt haben. *lacht* Da hatte ich den Ruf und mein "Lieblingsgenre" aber unwiderruflich weg.
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Über welches Spiel hast du deinen ersten Test geschrieben?
| vs:
Ich weiß es nicht mehr. Es war aber ein absolut durchschnittliches und langweiliges Adventure in einem Fantasy-Setting und ich konnte nicht wirklich fassen, dass meine Meinung zu diesem Teil von allen PC Player-Lesern gesehen werden würde. Ich glaube, diese Verblüffung darüber, sich vor so großem Publikum verbreiten zu dürfen, kann nur jemand aus Zeiten vor Verbreitung des Internets verstehen.
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Wie hast du die Kollegen in Erinnerung? War alles mehr familiär?
| vs:
Wie schon erwähnt, war ich ein absoluter Fanboy. Happy Computer, Powerplay, ASM ... und dann PC Player-Leser der ersten Stunde. Das heißt, egal wie nett die ganze Bande auch daherkam, ich war am Anfang völlig star struck. Von daher lief es für mich zunächst alles andere als locker. Insgesamt habe ich die Atmosphäre aber als exakt so in Erinnerung, wie man es sich Mitte der Neunziger in einer Spieleredaktion wohl vorstellte. Lauter Menschen, die für ihren Job leben, ihre gesamte (Frei)Zeit in der Redaktion verbringen, das Arbeitsnetzwerk zum Quake-Spielen nutzen, zusammen um 22.00 Uhr das erste Mal am Abend Fastfood bestellen ... usw.
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Du hast bei den Multimedia Leserbriefen mitgewirkt, gibt es darüber was zu erzählen? Lieblingsfolge? Hoppalas die passiert sind?
| vs:
Ich war nie ein Fan der Multimedia Leserbriefe. Das habe ich auch während meines Vorstellungsgesprächs geantwortet, als ich gefragt wurde: "Was würdest du an der Player ändern/abschaffen?". Das kam übel an. Ich habe dann notgedrungen mitgespielt. Rückblickend könnte ich mich über das Rumgeblödel aber ausschütten. Es gibt vor allem eine Folge, in der Henrik (Fisch), Roland (Austinat) und Martin (Schnelle) "Die Drei von der Prüfstelle" spielen (irgendwann Anfang 98), mir einen Sack über den Kopp stülpen und mich vom Rechner wegzerren. Das Ding habe ich meinen beiden Kindern gezeigt, die lauthals los gekräht haben und nicht mehr aufhören wollten. Das ließ mir den Video-Schnipsel natürlich rückwirkend ans Herz wachsen.
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Wieviel verdiente man als Redakteur?
| vs:
Was ich als festangestellter Redakteur verdiente, weiß ich nicht mehr. Aber man konnte sich eine Wohnung in München und eine wöchentliche Heimreise nach Kassel leisten. Es kann also nicht schlecht gewesen sein. Ich erinnere mich allerdings noch, dass mich die Player als freien Redakteur sehr ordentlich bezahlte. Ich bekam damals 250 - 350 DM pro Seite. Das ging später nach meiner Erinnerung drastisch zurück. Auch wenn man im juristischen Bereich veröffentlicht, bekommt man bei zahlreichen Publikationen heute deutlich weniger.
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Was waren die skurrilsten Erlebnisse, die du mit deiner Zeit bei der PC Player verbindest?
| vs:
Es gab einige obskure Erlebnisse. Etwa als ich mit Henrik (der die Multimedia Leserbriefe drehte) und einer Ladung Kamera-Equipment unter den missbilligenden Blicken meiner Zimmerwirtin in meine damalige "Notunterkunft" stapfte, um dann unter der Dusche den Begriff "Browser" zu drehen ... oder wie ich den Verlagsleiter darum bat, ob er sich nicht endlich um die ausgefallenen Deckenlichter im Flur kümmern könne, weil ich ihn für den Hausmeister gehalten hatte. Martin Schnelle, mit dem ich im gleichen Büro saß, war erst schockstarr und dann hellauf begeistert.
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Hattest du noch andere Aufgaben außer Spiele-Testen?
| vs:
Hatten wir ja alle. Man hält die Verbindung zu bestimmten zugeteilten Vertretern der Industrie (keine Stärke von mir), schreibt Previews auf der Basis von mehr oder weniger fundierten Quellen ("Hier sind der PR-Schnipsel und zwei Screenshots, sieht gut aus, mach mal drei Seiten") oder düst für irgendwelche Presse-Events durch die Weltgeschichte. Letzteres ist übrigens ein klassischer Fall von "Fantasie ist jederzeit, schöner als die Wirklichkeit". Schnell mal nach London oder übers Wochenende nach New York zu müssen, klingt aufregend. In Realität hat es aber bedeutet, dass man im Flugzeug saß, dann von irgendwelchen PR-Fuzzis und engagierten Busenwundern ein mittelprächtiges Produkt ad nauseam unter die Nase gerieben bekam, sich später mit anderen Pressevertretern einen an der Hotelbar getrunken hat, ins Bett fiel und am nächsten Tag zurück gen Redaktion düste. Würde ich heute für kein Geld der Welt mehr machen.
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Welches Benotungssystem ist dir lieber? Punkte, % oder doch die 1-5 Sternebewertung wie sie eine Zeitlang üblich war in der PC Player?
| vs:
Ich mochte beide, hätte es allerdings gerne gesehen, wie bei Buch- oder Filmkritiken auf eine Wertung komplett zu verzichten. Das war aber aus vielen Gründen nicht realistisch. Leser wollten in der Mehrzahl eine "absolute" Einschätzung, Firmen brauchten mehr als nur eine nette Formulierung für die Werbung, etc.
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Warum hast du die PC Player verlassen? Was arbeitest du heute?
| vs:
Ich war ohne Abschluss und mehr durch Zufall zur Player gekommen. Die Angst, dass der Verlag und eventuell die Branche die Grätsche macht, hatte ich damals schon. Um die Gefahr zu sehen, brauchte man kein Visionär zu sein. Daher wollte ich studieren. Es wurde dann nicht wieder Informatik sondern Jura. Nach meinem Referendariat war ich eine Weile als Strafverteidiger tätig, um die Zeit zur Einstellung in den höheren Justizdienst zu überbrücken (Staatsanwaltschaft oder Richter). Als letzteres Angebot kam, hatte ich aber schon einen Verwaltungsjob angenommen und wollte nicht mehr wechseln. Heute nenne ich mich "Regierungsdirektor" und fühle mich so alt und langweilig wie das klingt. *lacht*
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Hättest du über die Jahre gesehen gerne nochmal bei einer Spiele-Zeitschrift mitgewirkt?
| vs:
Die Idee kam immer und immer wieder. Aber realistisch war und ist das leider nicht mehr.
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Was denkst du über den Werdegang bzw. Niedergang der PC Player?
| vs:
Tragisch, aber das war wohl nicht zu vermeiden. Mich hat ein wenig getröstet, dass durch den ständigen Personalwechsel letztlich nicht das Magazin vom Markt genommen wurde, das ihn betreten hatte.
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Was ist mit den getesteten Spielen passiert, die du bekommen hast? Konntest du diese behalten?
| vs:
Als freier Redakteur in der Regel schon, außer bei frühen Beta-Versionen, die hatten z.T. Verfallsdaten, waren mit Dongles geschützt und/oder mussten vernichtet werden. In der Redaktion meine ich, wäre es so gewesen, dass immer ein Exemplar ins Archiv wanderte. Gab es weitere, konnten die Redakteure drauf zugreifen und sie nach Absprache behalten. Es war allerdings kein Problem, etwa beim Pressekontakt von EIDOS anzurufen und z.B. noch einmal "Dominion" (bzw. "Dooooominnnnnniooooon", wie Roland immer intonierte) zu ordern. Das heißt ... theoretisch ... ich war zu schüchtern und traute mich nicht. Es kam mir wie "betteln" vor. Darüber haben sich die Kollegen sehr erheitern können.
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Wieviel Prozent hast du von deiner Arbeitszeit gespielt und wieviel hast du geschrieben?
| vs:
Das lässt sich nicht beantworten. Es hing stark von Genre und Qualität des Spiels ab. Es gab unterirdische Titel, da war nach fünf Minuten klar, die Spielmechanik ist dem Grunde nach komplett gurkig und daran ändert sich auch in späteren Leveln nix. Da verwendete ich 80 % der Zeit darauf, den Verriss zu schreiben. Große Titel mussten dagegen wesentlich eingehender getestet werden. Wenn man dennoch nur zwei Seiten Platz hatte, um über die Erfahrungen zu berichten, war das Verhältnis entsprechend andersherum.
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Wie lange wurde ein Spiel normalerweise getestet (insbesondere Rollenspiele!)? Benutzte man da auch öfters Cheats, um schneller fertig zu werden?
| vs:
Das hing genauso vom Einzelfall ab. Mehr als zwei bis drei Tage hatte ich nach meiner Erinnerung aber nie Zeit. Als freier Redakteur war es entspannter. Denn ich musste von dem Geld keine Familie ernähren und war "hauptberuflich" Student. Da konnte ich mir viel Zeit nehmen, gerade wenn ich Titel mit sehr weitem Abstand zum Redaktionsschluss geschickt bekommen hatte. Ich könnte mir vorstellen, dass das in anderen Lebenssituationen aber genau andersherum ist... dass man also als freier Redakteur noch viel weniger Zeit aufwenden darf, weil man sonst nicht genug Geld zum Leben verdient (keine Ahnung, ob das heute überhaupt noch funktioniert). Cheats habe ich eigentlich nie verwendet. Ich habe das Spiel begonnen und beendet, wie es der durchschnittliche Zocker auch gemacht hätte, um eine möglich reale Situation zu erleben. Allerdings mit einem Notizblock und selbsterstellten Checklisten bewaffnet. Was die Kollegen wiederum erstaunte, weil mein methodisches Vorgehen weder zu meinem Aussehen (Kiffer-Chique), noch zu meinem etwas schnodderigen Schreibstil und schon gar nicht zu meinem Genre (Töten!Töten! Töten!) passte.
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Hast du auch privat am Computer gespielt, oder hattest du die Nase voll?
| vs:
Damals habe ich mir tatsächlich die Lust am Spielen genommen. Allerdings weniger durch die schiere Menge (ich hatte schon immer lebensruinierend viel gespielt und das änderte sich erst, und zwar drastisch, durch meine Kinder), sondern durch den neuen Blickwinkel. Wenn man jeden Frosch sofort seziert, hört man eben kein Quaken mehr. Das konnte ich aber ein Stück weit wieder ablegen. Obwohl ich auch heute noch dazu neige, gedanklich die Games in ihre Elemente und Mechanismen zu zerlegen und zu grübeln was funktioniert, was nicht und warum das so ist.
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Habt ihr auch die Konkurrenzmagazine gelesen und deren Testberichte mit euren verglichen?
| vs:
Ja!
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Zu welchen deiner ehemaligen Kollegen hast du heute noch Kontakt?
| vs:
Martin Schnelle und Alex Brante. Die beiden besuchen mich (Martin regelmäßiger). Darüber freue ich mich immer riesig.
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An welche/n Test/s kannst du dich noch gut erinnern, und welches Spiel hat dich damals am meisten aufgeregt? Dein Favorit?
| vs:
Aufgeregt haben mich zu viele. Ich hatte eine Neigung zu Verrissen und habe entsprechend viel Müll auf den Tisch bekommen. Einen Favoriten hatte ich eigentlich nicht.
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Spielst du heute noch? Wenn ja, welche sind deine Favoriten?
| vs:
Ja. Was AAA-Produkte angeht, mochte ich den letzten Uncharted-Teil. Im Moment spiele ich Horizon: Zero Dawn, bei dem mir das Setting recht gut gefällt. Und das, obwohl ich eigentlich allergisch auf Sandbox-Spiele reagiere, bei denen man Türme erklettern und gleichförmige Sidequest-Symbole abklappern muss. Es kommt mir von Assassins Creed bis Tomb Raider so vor, als würde man das gleiche Spiel mit veränderter Grafik abarbeiten. Divinty: Original Sin 1 und 2 habe ich ebenfalls bis zum Erbrechen gespielt und war sehr zufrieden. Zwischendurch ist auch die "Dark Souls"-Serie immer wieder gern genommen (Bloodborne habe ich dagegen nicht durch). Mit meinen Kindern gibt's hin und wieder und wohl dosiert Mario Odyseey und natürlich LucasArts Adventure auf ScummVM, derzeit sind wir auf Roadtrip mit Sam & Max. Independent-Titel schaue ich mir auch zahlreiche an und es existieren genügend, die ich mag.
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Was ist das beste Spiel aller Zeiten? Warum?
| vs:
Planescape: Torment. Es hat mir die Hoffnung gegeben, dass Spiele und deren Geschichten erwachsen werden können.
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Spielhalle, Konsole oder Computer, was ist dein Spielefavorit im Laufe der Jahre gewesen?
| vs:
Planescape: Torment. :)
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Was hältst du von Emulation? Spielst du sogar ab und zu mit einem Emulator?
| vs:
Sehr gut und: ja, unbedingt!
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Ist die Spieleszene wirklich so einfallslos geworden, wie die Retrofreaks immer jammern, oder haben wir heute nicht auch Vieles erreicht, von dem wir damals nur geträumt haben.
| vs:
Das empfinde ich gar nicht so. Die Spieleszene ist doch jenseits von EA und Co. sehr breit und abwechslungsreich aufgestellt. Wenn ich zurückdenke, wie ich mit Datasette an meinem C64 saß und mich mit "Circus Circus" herumgequält habe ... schauderlich. Oder später mit Ultima: The Savage Empire ... da wäre mir "The Witcher 3" wie die Erfüllung aller meiner Träume erschienen.
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Wieso sterben in Deutschland die Spielezeitschriften langsam aus und welches Magazin ist momentan dein Favorit?
| vs:
Ich lese keine mehr. Wenn es vielen so geht, ist das vielleicht schon die Erklärung. Wenn man guckt, wohin die Industrie ihre PR-Kohle steckt (also Verbreitung über soziale Netzwerke und Video-Plattformen), erscheint mir das realistisch. Aber ich bin ein alter, bitterer Mann und habe im Grunde von der aktuellen Szene keine weitergehende Ahnung als jeder andere interessierte Laie auch.
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Kennst du gewisse Retro-Zeitschriften, wie zb. die "Retro", "Retro-Gamer" oder "RETURN"?
| vs:
Ja. Ein guter Freund hat mir welche geliehen (Sorry Basti, habe sie noch, glaube ich *gg*). Fand ich spaßig und war begeistert, könnte mir aber nicht vorstellen, sie regelmäßig zu lesen.
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Was müsste geschehen, damit die heutigen Spiele auch wieder "kultig" werden können?
| vs:
Es müssen nur 20 Jahre vergehen. :) Es gibt heute doch genug Erinnernswertes: Broken Age, Bastion oder Transistor zum Beispiel werde nicht wieder vergessen. Speed-Runs von "Ori and the blind forest" haben mich auch dermaßen beeindruckt, dass ich davon erzählen könnte, als wären es eigene Urlaubserlebnisse.
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Wie denkt du über den Unterschied zwischen den Computerzeiten damals und heute? Bist du retro?
| vs:
Ich habe immer alles gezockt, was mir vor die Flinte kam. Insofern hat sich bei mir nichts geändert. Und retro? Bin ich sicher. Aber eben nicht nur.
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Wie denkst du über Retro-Fanatiker wie uns? Ist das cool oder haben wir doch nur alle 'nen Schuss?
| vs:
Finde ich super. Und: nein!
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Danke für das Interview Volker, ich wünsche dir noch viel Erfolg in deinen weiteren Leben.
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Interviewer war Kultboy. Das Copyright des Interviews unterliegt Kultboy sowie Volker Schütz, eine Kopie hiervon darf nur mit Genehmigung gemacht werden!
| User-Kommentare: (22) | Seiten: [1] 2 › » |
13.09.2024, 16:53 flow246 (283) | |
Volker Schütz hatte immerhin den Vorteil, dass er wusste, wann er nach Reisen zu Hause ist. Wenn ich heute zu Interviews, Terminen oder Recherchen aufbreche und Teile der Tour mit der Bahn fahre, ist die Rückkehr schwer zu planen. Zuletzt habe ich von München nach Bielefeld 12 Stunden gebraucht und eine Nacht in Hannover gerade so verhindert, weil ich gegen Mitternacht in die letzte Regionalbahn in Richtung Ostwestfalen gesprintet bin. Für die Strecke war eigentlich eine Zeit von etwas mehr als 5 Stunden eingeplant. Neben dem Berufsstress, den man gern mitnimmt, ist das ein wichtiger Faktor, der einem am Ende doch etwas den Spaß am Job raubt.
Auf der anderen Seite gibt es auch Verzögerungen, die man gern mitnimmt. Ende Juni war ich für eine Recherche in der Ukraine und verbrachte auf dem Rückweg fast einen halben Tag an der Grenze zwischen der Ukraine und Polen. Natürlich war man im Niemandsland irgendwann genervt, aber die Geschichten und Erzählungen der Leute, die man in dieser Zeit sammelt, sind einfach unbezahlbar. |
13.09.2024, 13:11 Gunnar (5096) | |
[...] oder düst für irgendwelche Presse-Events durch die Weltgeschichte. Letzteres ist übrigens ein klassischer Fall von "Fantasie ist jederzeit, schöner als die Wirklichkeit". Schnell mal nach London oder übers Wochenende nach New York zu müssen, klingt aufregend. In Realität hat es aber bedeutet, dass man im Flugzeug saß, dann von irgendwelchen PR-Fuzzis und engagierten Busenwundern ein mittelprächtiges Produkt ad nauseam unter die Nase gerieben bekam, sich später mit anderen Pressevertretern einen an der Hotelbar getrunken hat, ins Bett fiel und am nächsten Tag zurück gen Redaktion düste. Würde ich heute für kein Geld der Welt mehr machen. Interessanter Punkt, den Volker da auch noch sehr ehrlich anspricht. Wenn ich zurückdenke, dann war "Spieletester" in den 1990er Jahren für uns Steppkes wohl primär ein "Traumberuf", weil man da ja angeblich den ganzen Tag über spielen durfte, und sekundär, weil man die ganzen tollen, neuen Sachen vor allen anderen zu Gesicht bekam. Die negativen Aspekte wurden in unserer unbeschwerten Kindheit dann natürlich wie alles andere, was irgendwie stören könnte, ausgeblendet - dass zum Spielen (respektive "Testen") dann noch das Artikelschreiben dazu kommt, ist die eine Sache, und dass es dabei bei letzterer Angelegenheit eben auch noch sehr, sehr viel Trash gab (siehe dazu auch: Sturgeons Gesetz), der dann doch journalistisch aufbereitet werden musste, könnte uns angesichts zahlreicher Gurkenwertungen eigentlich auch bewusst gewesen sein, aber am Ende des Tags hätten wir dann eben doch gern mal mit den Lenhardts, Schneiders, Lockers, Maueröders, Gollerts und eben Schützens dieser Welt getauscht. |
27.07.2023, 07:05 GameGoon (367) | |
Pat schrieb am 24.06.2022, 09:30: Ich gebe zu, ich kann mich eine meine vergangenen Gehälter auch nicht erinnern. Du schon? An mein erstes Gehalt erinnrre ich mich definitiv, war ja was besonderes (und in meinem Fall auch etwas enttäuschend :hihi An spätere Gehälter erinnere ich mich jetzt nicht an den exakten Betrag, aber an die Kategorie auf jeden Fall. Und ich denke, auch die Interviewpartner könnten schon noch erinnern, ob es eher 1000 DM oder 3000 DM waren. Genquer wills ja auch keiner wissen. |
24.06.2022, 10:39 spatenpauli (959) | |
Pat schrieb am 24.06.2022, 09:30: Ich gebe zu, ich kann mich eine meine vergangenen Gehälter auch nicht erinnern. Du schon? Stimmt, ist schwierig. Ich weiß noch, dass ich als Zivi einen Kanten Brot und ´nen Tritt in den Hintern bekommen habe (monatlich). Aber danach hört es auch bei mir auf mit der Erinnerung an vergangene Löhne. |
24.06.2022, 10:29 mark208 (1179) | |
Zu verbergen dürfte er ja nichts haben, er möchte vielleicht einfach keine ungenaue Angabe machen, Juristen sind da etwas eigen. |
24.06.2022, 09:30 Pat (6286) | |
Ich gebe zu, ich kann mich eine meine vergangenen Gehälter auch nicht erinnern. Du schon? |
24.06.2022, 07:33 GameGoon (367) | |
Bei der Frage nach dem Gehalt damals können sich erstaunlich viele Interviewpartner "nicht mehr richtig erinnern" Wenig glaubwürdig. Komisch dass man da so ein Geheimnis draus macht, ist doch schließlich Schnee von vorgestern. Aber das ist wahrscheinlich noch in den Köpfen so drin, weil solche Jobs ja nicht nach Tarif bezahlt wurden, und die Gehälter wahrscheinlich stark unterschiedlich waren. Wer weniger bekam, galt wahrscheinlich als weniger kompetent, würde ich mal vermuten. |
08.12.2019, 16:31 bambam576 (1067) | |
Auf jeden Fall ein unglückliches Foto... Ein bisschen mehr Fröhlichkeit wäre sicherlich besser gewesen- wer will sich denn schon so griesgrämig im Internet verewigt wissen?! Danach klingt das Interview ja auch gar nicht. Gut, ich sehe gerade, dass ich das auch schon mal formuliert hatte unter seinem Namen... Da hat der Fürstbischof wohl doch recht! Kommentar wurde am 08.12.2019, 16:35 von bambam576 editiert. |
08.12.2019, 16:24 Fürstbischof von Gurk (1720) | |
Schäme Dich nicht, das passiert uns allen hier immer mal wieder. Altern ist ein Massaker. |
08.12.2019, 15:00 PaulBearer (933) | |
*Gelöscht*
Na sowas, hier hatte ich ja schon kommentiert... peinlich... Kommentar wurde am 08.12.2019, 15:02 von PaulBearer editiert. |
24.02.2018, 09:01 PaulBearer (933) | |
Volker war mein Lieblingstester bei der PC Player. Danke für das Interview! |
11.01.2018, 20:38 Dragondancer [Mod] (1161) | |
Gleicher Jahrgang wie ich, aber nennt sich selbst "... alter, bitterer Mann ..." Das Interview selbst aber ist toll. |
08.01.2018, 13:56 Pat (6286) | |
Wirklich schönes Interview mit einem meiner Lieblings-Redakteure. Danke dafür! |
08.01.2018, 13:29 drym (4268) | |
Top-Interview, gute Fragen informativ und lebendig beantwortet. Habe die PC Player nie gelesen und kannte Volker Schütz gar nicht, dennoch sehr lesenswert.
Danke an Kulty und Volker! |
08.01.2018, 09:02 bluntman3000 (362) | |
Guter Mann | Seiten: [1] 2 › » |
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