Ich bin jetzt endlich dazugekommen den gelungenen Podcast von
Stay Forever anzuhören.
Ich habe ja schon öfters erwähnt, dass ich The Dig wundervoll finde und es für mich als eines der besseren LucasArts-Adventures zählt. Naja, bei LucasArts ist ja auch die Rangliste generell von recht hohem Niveau.
Ich bin auch jemand, der ganz oft mit Christian Schmidt einer Meinung ist aber hier gehen unsere Meinungen dann doch mal auseinander.
Aber ich finde, beide haben die Schwächen des Spiels (und, ja, das Spiel hat einige Schwächen) gut dargestellt und auch wunderbar ausgeführt, warum sie einzelnen Punkte als Schwächen sehen.
Und ich stimme da auch wirklich bei ganz vielen Punkten zu. So wie Gunnar empfinde auch ich viele angesprochene Punkte als Schwächen des Spiels.
Ich bin ganz ehrlich der Meinung, dass das Spiel unter der deutschen Sprachausgabe leidet. Gerade auch die Ausschnitte, die im Podcast vorkommen, empfinde ich im Englischen als massiv besser - wenn auch zurecht von Christian und Gunnar die emotionale Tiefe kritisiert wird.
Da merkt man halt einfach, dass einiges wohl original anders geplant war. Es
fehlen spürbar Sachen.
Was ich als überhaupt keinen Kritikpunkt sehe, ist das fast vollständige Fehlen von Humor. Ich mochte das sehr und die Atmosphäre des Spiels finde ich fantastisch.
Gut, auch im Podcast wird der fehlende Humor auch nicht im den Sinne
kritisiert. Aber es erklärt natürlich die Erwartungshaltung der potentieller Käufer, die ein weiteres witziges Adventure von LucasArts erwarteten.
Auch die Enttäuschung über die Logikrätsel kann ich durchaus verstehen, wenn ich sie auch nicht nachvollziehen kann. Ich fand diese eigentlich durchaus gelungen. Und auch das im Podcast angesprochene Reaktorrätsel fand ich ganz nett und, ganz ehrlich, ziemlich einfach.
Ich verstand da nicht ganz die Kritik am Schwierigkeitsgrad - dass man kritisiert, dass es sich eher wie Myst in der dritten Person anfühlt, ist natürlich aber berechtigt.
Obwohl es eben, wie gesagt, für mich kein Negativpunkt war.
Brian Moriartys Originalvision klingt unheimlich spannend. Schade, dass wir die nicht bekommen haben.
Aber, ganz ehrlich, die hätte auch in das Portfolio von LucasArts nicht hineingepasst mit ihrer No-Fail-Policy.
Insgesamt denke ich tatsächlich, dass das Spiel durchaus davon profitiert hätte, wenn man auch sterben hätte können. Das hat - meiner Meinung nach! - eben bei vielen Sierra-Spielen schon irgendwie ganz nett funktioniert, dass da durch die konstante Todesgefahr doch auch zusätzliche Spannung erzeugt wurde.
Na, okay, darüber könnte man jetzt streiten - sollte man aber nicht, da ich ja auch schlussendlich bevorzuge, wenn ich nichts falsch machen kann.
Christians Idee für den Schluss wäre nämlich cool, passt aber natürlich nicht ins Konzept, dass man in einem LucasArts-Adventure nicht verlieren kann.
Ein wirklich gelungener Podcast!
Für mich ist The Dig immer noch ein kleines Highlight, das meiner Meinung nach von vielen Adventurespielern sträflich vernachlässigt wird.