Schon fast 1 Jahr wurde nichts mehr zu
Doom geschrieben. Das letzte Statement von turrican81 kann ich nur bekräftigen: Ein irre interessantes Longplay mit John Romero, bei dem ich mehr als drei mal kräftig grinsen musste.
Wer es sich noch nicht angesehen hat und der englischen Sprache zumindest einigermaßen mächtig ist, unbedingt anschauen!!
(Erneut) griff ich zu
Doom, weil ich es für einen Computerkurs an meiner Uni, welcher sich
Close Playing schimpfte, auswählte. Genaugenommen installierte ich das mit einer zusätzlichen Episode ausgestattete
Ultimate Doom, da ich besagte Extra-Episode bis dato nicht kannte. Ein wenig schöner und komfortabler ließ es sich dann per
Doomsday Engine auf Monster- und Secrethatz gehen. Secrethatz? Ja, ihr habt richtig gelesen. Bei meinem Close Play, welches soviel wie intensives Spielen bedeutet, habe ich mich vorrangig auf die geheimen Passagen in
Doom fokussiert. Hierbei wurde mir nach längerer Spielabstinenz dieses Spieles eine Verschiebung meiner Interessen umso klarer:
Früher, als junger Spund, war es mir wichtig, sich einfach nur durch die Level zu ballern. Die Secrets juckten mich überhaupt nicht.
Heuer war mein Forscherdrang just geweckt als ich die erste Mission in Angriff nahm und gleichzeitig faszinierte es mich ungemein, einen Geheimraum nach dem anderen aufzudecken. In besonderem Maße gingen natürlich bei der 1. Episode etliche Minuten drauf, um bestimmte Secrets "revealen" zu können. Aber nicht nur die verborgenen (Schatz-)kammern sollten mir mein Spielerlebnis versüßen, sondern auch die bekannten Monster, die immer wild stöhnend, fauchend oder ächzend auf mich im
Ultra-Violence Schwierigkeitsgrad, auf ihre Munitionssalve bzw. Kettensägenblatt/Faustschlag brav gewartet haben.
Ganz famos war für mich, und hier lobe ich nochmals die
Doomsday Engine in höchsten Tönen, dass mir bei Kartenaufruf per Tabulatortaste ganz bequem die Anzahl der Secrets angezeigt wurde. Als damaliger Spieler wurde man ja diesbezüglich im Unklaren gelassen und wurde mit den harten Missionsabschlussfakten erst nach dem Betätigen des Exit-Schalters konfrontiert. War man (so wie ich heute) auf eine perfekte Quote bedacht, so musste man wohl oder übel einen Spielstand bemühen und erneut auf "Sesam öffne Dich!" (so übrigens der Titel meiner
Doom Close Playing Präsentation an der Uni)-Jagd gehen.
Gleich vorwegnehmen möchte ich, dass mir die 1. Episode
Knee-Deep in the Dead am besten gefallen hat. Sie ist mir de facto sogar richtig ans Herz gewachsen, denn nachdem ich das Longplay mit
John Romero beäugt hatte, wurden mir einige spieltechnischen Elemente einfach bewusster und nachvollziehbarer. Bei den Erklärungen des Id-Urgesteins wird einem des Weiteren klar, mit wieviel Perfektionismus und Herzblut die Mannen von
John Carmack einst zu Werke gingen.
Letztendlich habe ich für alle Missionen der 1. Episode folgende Zeiten benötigt:
1. 15min
2. 40min
3. 32min
4. 16min (Secret Level)
5. 14min
6. 26min
7. 26min
8. 28min
9. 8min
Wie an den Zeiten ersichtlich, brauchte ich besonders für das 2. Level sehr lange. Hier musste man doch tatsächlich (und das war das einzige Mal im gesamten Spiel) gegen eine Wand schießen (war häufig in
Quake so, um bestimmte Areale oder Räume freizuschalten), um den letzten Geheimraum des Levels betreten zu können.
Und der Geheimlevel (von mir als 4. Level gekennzeichnet) machte es mir um so deutlicher klar: Einem schnell-spielenden oder sagen wir, einem nicht umsichtigen Spieler, dem Geheimverstecke am Allerwertesten vorbeigehen, entgeht eine
komplette Mission, sprich ein gutes Stück der gesamten Spielwelt. In diesem Zusammenhang brauche ich wohl nicht erwähnen, dass ich diese Zusatzstage als kleiner, wild drauflosballernder Bub dementsprechend
nicht zu Gesicht bekommen habe.
Die 2. Episode hat mich ähnlich gut wie die erste unterhalten. Folgende Zeiten hab ich hierfür gebraucht, um jeweils den 100-er für Kills, Items und Secrets zu erhalten:
1. 8min
2. 49min
3. 23min
4. 28min
5. 28min
6. 5min (Secret Level)
7. 39min
8. 25min
9. 5min
Auch hier gab es also wieder einen Geheimlevel zu entdecken, wenn man im Level zuvor die geheime Passage dazu (per Secret natürlich) freischalten konnte.
In der 3. Episode ließ das Leveldesign, für meinen Geschmack, ein wenig nach. Der Aufbau versprühte einfach nicht mehr so viel Innovation. Auch für das Aufdecken von Secrets (bis auf das Entdecken des Geheimlevels in der 6. Mission) wurde der Spieler nicht mehr so gefordert:
1. 5min
2. 19min
3. 18min
4. 25min
5. 47min
6*. 25min
7. 12min (Secret Level)
8. 16min
9. 1min
*Wie gesagt, das Betreten der Zusatzmission war nicht nur äußerst heikel, sondern auch ziemlich abwegig, was das "Freischalten" dieser anbelangt. Hier muss man sich doch tatsächlich
Ganz klar, dass hier ohne entsprechende Unverwundbarkeit höllisch die Lebensenergie den Bach runter geht.
Die von mir bis dato noch nie gesehene/gespielte letzte Episode namens
Thy Flesh consumed hat mich am meisten enttäuscht. Hier wurden, auf Teufel komm raus, etliche Gegner in die Spielwelt integriert. Diese Spielwelt wirkte auf mich an einigen Stellen unausgegoren bzw. schlecht designt. Aufgrund der vielen Feinde wird auch mal die Munition knapp und die Secrets waren daher umso mehr heißbegehrt für mich. Hier meine Zeitentabelle:
1. 7min
2. 20min
3. 26min (Secret Level)
4*. 32min
5. 10min
6. 17min
7. 24min
8*. 24min
9. 17min
*In Level 4 musste doch tatsächlich der Cheat
IDCLIP bemüht werden, um durch Laufen gegen/durch 2 Fackeln 2 Secrets freischalten zu können. Die gleiche Cheateingabe muss im 8. Level vollzogen werden, um eine Plattform zu ersteigen und dadurch wiederum den wohlklingenden Secret-Gong vernehmen zu können.
Welcher normalsterbliche Spieler sollte darauf bitte schön kommen?
Letztendlich kann ich festhalten, dass mir
Doom in der heutigen Betrachtung sogar mehr Spaß als damals bereitet hat. Das Aufdecken von Geheimräumen/-level hat mich häufig mit einem wohligen Schauer belohnt. Durch die vielen Extras und Waffen in den Geheimarealen wurde das Bewältigen der Missionen deutlich einfacher, da es sich gut bewaffnet und vollends verarztet einfach besser kämpfen lässt.
Summa summarum muss ich meine einst vergebenen 8 Punkte hiermit zurückziehen und auf 9 Punkte hochsetzen. Für seine Zeit war
Doom jedem anderen 3D-Shooter zwei Schritte voraus und kann heute noch unter Zuhilfenahme einer guten Engine vollends überzeugen.