Warum der jan.HONDAfn2 hier einen sozusagen urdeutschen Vergleich zieht, erschließt sich mir allerdings nicht. Wo es doch so schöne, äh, Mikro-SUVs aus dem Land der aufgehenden Sonne gibt...
Kommentar wurde am 24.11.2021, 11:21 von Bearcat editiert.

Doom ist wahrscheinlich das einflussreichste PC-Spiel überhaupt. Mir fällt jedenfalls kein anderer Titel ein, der das Medium Computerspiel über alle Genres hinweg durch seine Technik und den Netzwerkmodus so beeinflusst hat wie die Ballerei der damals noch blutjungen Typen aus Texas (nachdem sie aus Madison/Wisconsin rübergezogen und ihren Kumpels von Raven Software Adieu gesagt hatten). Aber er stimmt eben auch inhaltlich alles. In Doom ist nichts dem Zufall überlassen. Wo die Monster stehen, wo eine Waffe lagert, wo die Munition zu finden ist, wo eine kleine blaue Flasche Lebensenergie oder gleich die riesige blaue Kugel für fette 200 Lebenspunkte zu finden ist: John Romero und Sandy Petersen, die beiden hauptamtlichen Leveldesigner, haben schlichtweg perfekt ausbalancierte Karten gebaut. Wird man von den Monstern zerfleischt, ist man selber schuld. Zu langsam, zu verschwenderisch mit der Munition, zu dumm in der Waffenwahl, zu stürmisch. Unfair ist Doom niemals. Ja, eigentlich ist Doom das Spiel, dass das Genre der Ego-Shooter nicht nur zementiert, sondern auch gleich wieder beendet hat. Oder kam danach noch was? Der Kuchen war doch gegessen! Ähem, nicht ganz ernst gemeint, ein paar Krümel lagen schon noch auf der Platte.

Der Vorwurf der "Unspielbarkeit" ist natürlich Käse. Klar, 1:1 ist Doom eine Qual, VGA auf einem modernen Monitor im Vollbild geht gar nicht. Aber die technischen Limitationen eines bald dreißig Jahre alten Spiels sind kein heutiger Maßstab für seine Güte, seine sozusagen inneren Werte. Aufgebretzelt mit GZDoom, Brutal Doom und Metal Doom ist Doom frischer und besser denn je, zumal es damit auch steuerungstechnisch im Hier und Jetzt angekommen ist. Kein anderes derart altes Spiel wird von der Modder-Szene mit so großem Vergnügen spielbar gehalten und mit frischem Inhalt versorgt wie die Knallerei auf Phobos, Deimos und Hölle. Kurzum: gibt man Doom weniger als zehn Kultboy-Sterne, klingelt irgendwann der Cyberdemon an der Tür, um mal darüber zu sprechen.
Kommentar wurde am 17.12.2021, 16:34 von Bearcat editiert.

Huch? Verzeih, aber da bin ich absolut nicht deiner Meinung! Im Gegenteil: Doom macht heute noch genau so viel Spaß wie früher und spielt sich sehr gut. Auch ohne glDOOM und ähnliche Ports lässt sich das Original-Doom richtig gut per Maus und Tastatur steuern.

Letztes Jahr habe ich die Original-DOS-Version mit großer Freude nochmals durchgespielt.
Ja, ich kann solche Sachen nicht "in einem Rutsch" durchspielen. Dafür fehlt mir der Handlungsbogen. Aber immer wieder so ein/zwei Levels zwischendurch: Fantastisch!

Elaborier doch mal, weshalb du das Spiel als "unspielbar" einstufen würdest.

Du scheinst wohl - nicht nur in medizinischer Sicht - Pfusch zu betreiben.
Also wenn Du heutzutage einem Kultshooter 1/10 Punkten reinknallst, solltest Du per se überdenken, ob Du auf einer Retro-Spieleseite richtig bist.
Deine krude Wertung wäre so ähnlich, wie wenn man aus (heutiger Sicht) einen VW Käfer für seine absolut unaerodynamische Form und seine lächerlichen 30 PS mit 1/10 Punkten bewerten würde. Es geht halt nicht immer nur um die inneren Werte. Retro heißt auch: Weniger ist (nicht nur) manchmal mehr.

Übrigens habe ich Deine sogenannte "unspielbare Vollkatastrophe" erst unlängst (2014 *räusper*) mit allen Facetten durchgezockt. Und falls Du fragen solltest: Nein, ich bin nicht schmerzpervers, sondern hatte enorm viel Freude mit diesem toll designten und immer noch hervorragend spielbaren 3D-Shooter.
Kommentar wurde am 24.11.2021, 08:43 von jan.hondafn2 editiert.

Und diese "unspielbare Vollkatastrophe" zocke ich zur Zeit mal wieder auf der SWITCH mit ungebremster Freude und Begeisterung durch. Wie die Meinungen doch weit auseinander gehen können!

In Doom spielen also "die Roboter verrückt". Entweder ist das Selbstzensur der ASM oder schlichtweg wischiwaschi hingerotzte Hühnerkacke.

Der kürzlich hier hinzugefügte Test der PC GAMES (3/94) bewertet DOOM auf jeden Fall mit einer angemessenen Note: 95%, yeah, das hat dieser Evergreen glasklar verdient! Nach wie vor für mich völlig unverständlich, wieso DOOM nicht in der HALL OF FAME ist.
Aber fehlt da eine Seite bei dem Scan, denn im Text wird doch auf einen "Kasten" verwiesen, als die im Spiel vorhandenen Waffen angesprochen werden!?

Bei der 32X Version hat man damals die Hardware nicht gut genug ausgenutzt, mußte wohl schnell auf den Markt. Der neue Resurrection Patch macht fast ein neues Spiel draus. U.a. endlich Vollbild und doppelte FPS Rate.

Clip

Romhack
Kommentar wurde am 25.10.2021, 03:35 von Retro-Nerd editiert.

Age of Empires 2 und Doom vertragen sich nicht? Weit gefehlt!

Musikmagier Andrew Hulshult, der u.a. die Musik zum Retroshooter DUSK beisteuerte, hat auch den Soundtrack von Doom aber mal sowas von veredelt. Ja, es gibt ja schon die spitzenmäßige Musikmod Metal Doom, aber die IDKFAMod hält sich eher an das Original, allerdings fett, breit und ungeheuer detailverliebt. Die gut 700MB beinhalten die Tracks auch im MP3- und FLAC-Format zum durchpusten der Ohren "einfach so", für´s Spiel muss man lediglich die WAD in einen Ordner "Skins" im GZDoom-Ordner kopieren. Kleiner Haken: die WAD läuft nur mit dem ersten Doom (Doom, The Ultimate Doom). Aber für Doom 2 kann man ja weiterhin Metal Doom donnern lassen.

Damals saßen auch noch Jahrgänge in der Prüfstelle, die mit dem gesamten Medium überhaupt nichts anfangen konnten. In der vorherigen Dekade hatte man ja sogar noch Spiele wie River Raid indiziert, die in ihrer Konfliktdarstellung nur geringfügig weniger abstrakt waren als Schach.