SarahKreuz schrieb am 05.08.2014, 14:21:
Ach...stimmt ja. Die Pinball Dreams-Umsetzung für den PC kam erst später, wa?
Richtig Frau Kreuz. Ein
Klick auf die Testberichte lässt schnell erkennen, dass die Dosenbesitzer erst gut 1,5 Jahre nach den "Amigos" am Tisch rütteln durften.
Nichts zu rütteln dürfte es wohl daran geben, dass der qualitative Abstieg der
PC Games wohl an der Personalpolitik des Verlages gelegen haben muss: Zuvor hatte
Christian Müller das Heft des Handelns als Leitender Redakteur in der Hand. Ab dieser Ausgabe teilen sich die Herren
Thomas Borovskis und
Oliver Menne besagte Position. Und kaum hatten die beiden Redakteure übernommen, geht es nun (noch rasanter) abwärts. Meine Anmerkungs-Zettelchen quillen förmlich überall aus dem Heft.
Bevor ich die "Watschn" verteile will ich schnell noch loben! Ja, das meine ich ernst. Denn nach wie vor gefällt mir das Design und das Layout erfrischend gut: Aufbau der Wertungskästen, Strukturierung der Themenbereiche, Specials- oder Newsbereich. Alles schick arrangiert und vernünftig fürs Leserauge in Form gebracht.
Nun gut...meine Befürchtungen hinsichtlich der "4. Werbekampagne" rund um die
Sybex Bücher haben sich leider bewahrheitet. Womit wir jetzt auch schon bei den mitunter recht krassen Schnitzern sind. Im Einzelnen:
* Redakteur Peter Freunscht schreibt
ganz oben links auf der 3. Seite seines Testberichts zu Return of the Phantom, dass die vergebenen
98 % Grafikwertung noch fast zu wenig wären. De facto erhält das Spiel, siehe
Wertungskasten,
95 % für die Grafik Zudem wird im
Informationskasten über den Soundtrack des Spieles gemotzt. Nichtsdestotrotz vergibt der Tester
80 % für den Sound.
* im Review zu
Betrayal at Krondor haut Harald Wagner raus, dass
The 7th Guest kein gutes Spiel sei. Recht hat er ja, doch hätte dann dem Programm in der Ausgabe zuvor nicht der PC Games Award verliehen werden dürfen
* die müde Zockerhallensimulation
Caesars Palace erhält allen Ernstes
70 % Originalität und
50 % Grafik (Soundwertung wurde komplett vergessen zu vergeben)
Ein Blick auf die
PC Joker/Player Wertungen zeigt, dass der Computec Verlag hier komplett daneben lag...
* Testbericht
War at the Gulf: Originalitätsnote vergessen
* im Special zu
Prince of Persia 2 wird häufig der zweite, anstatt des ersten Teils angeführt:
"Damals machte Prince of Persia 2 mit den gut animierten Spielfiguren auf sich aufmerksam." [...] "In Prince 2 fiel jeder besiegte Gegner..." * Herr Borovskis schießt mal wieder so richtig den Vogel ab:
Die Compilation
Kings of Adventure 1 erhält
77 % Gesamtwertung. Doch schaut man auf die Einzelwertungen der drei enthaltenen Spiele, muss man an seinen mathematischen Fähigkeiten doch arg zweifeln. Noch besser:
Fascination beschimpft er als
"Schrott",
Bargon Attack hingegen als
"mittelmäßiges Science Fiction-Adventure". Aha! Demnach liegen unfassbare
15 % zwischen "Schrott" und "Mittelmaß"!??
* Lars Geiger ist ja nun schon häufiger durch seine Inkompetenz aufgefallen. Beim Testbericht zur Compilation
10 Intelligent Strategy Games unterstreicht er dies erneut:
"Diesem Spielepaket eine eindeutige Wertung zu geben, ist sehr schwierig." Wieso?? Wenns an der Notenfindung (die Soundwertung wurde mal wieder komplett vergessen) hapert, macht man es einfach so wie der
PC Joker (ein einfaches "gut" oder "mittel" tuts halt auch)
Der Untertitel wurde sehr "clever" gewählt ->
"Zeitvertreib" ALLE Spiele dienen dem Zeitvertreib.
Noch besser, der absolut sinnfreie Schlusssatz:
"Alle nicht so großen Brettspieler werden sicherlich enttäuscht sein." Das könnte man ja bei jedem Genre anwenden, getreu dem Motto: "Alle nicht so begeisterten Rugby Spieler werden mit dieser Rugby Simulation wenig anfangen können."
* Die Fußball-Manager Simulationen
Premier Manager und
Championship Manager 93 bekommen völlig unterschiedliche Bewertungen hinsichtlich der Originalität:
60 % die Erstgenannte und
30 % die Zweitgenannte.
Sicherlich können einzelne Spielelemente Einfluss auf die Originalitätsnote haben. Dass dann aber satte
30 % Unterschied zwischen zwei Managerspielen, die beide die englische Fußballliga simulieren, bestehen, ist nicht nachvollziehbar.
* Beim
Carriers at War: Construction Kit Test geht alles drunter und drüber:
Die Grafiken werden als
mager bezeichnet. Spiel erhält aber eine überraschende
60 % Grafik-Note.
Obwohl die Gesamtwertung mit unterdurchschnittlichen
40 % vom Kauf abraten, schreibt der Tester Harald Wagner:
"Wer sich von der Mühe nicht abschrecken läßt, ist mit dem Programm bestens bedient." Darüber hinaus wird die Motivation mit
Wochen und die Preis/Leistung mit
gut angegeben. Au weia!!
* Richard Vogler haut bei seinem
Software Toolworks CD-Rom-Bundle-Bericht gleich mehrere Korken raus:
"Zur Ausgabe der Sounds wird ein Keyboard nicht unbedingt benötigt, da zu diesem Zweck auch jede Soundkarte genutzt werden kann."Bei der CD
Sports Best sind die Spiele
Panza Kick Boxing (meiner Meinung nach gut!),
Tennis Cup II (meiner Meinung nach Mittelmaß) und
Paragliding (meiner Meinung nach unterirdisch!) dabei. Zu dem Paket hält er fest:
"...Sammlung von drei Sportspielen, die zwar nicht besonders neu sind, aber doch für einigen Spielspaß sorgen." Wie bitte??
Paragliding ist die reinste Zumutung!
In den Einleitungssätzen spricht der Verfasser von einem Verkaufspreis von
250,- Mark. Im Übersichtskasten steht aber:
Preis lt. Hersteller: ca. DM 140,- * Erneut Herr Borovskis: Im Schillerscheibentest zum Spiel
The Legend of Kyrandia gibts folgende Mankos:
- Spiel wird mit
The Legends of Kyrandia falsch geschrieben
- er schreibt, dass das Spiel
kein bloßer Abklatsch von
Kings Quest ist, vergibt dann aber eine Originalitätsnote von
42 %!! Das hat das schöne Fantasy-Adventure nun wirklich nicht verdient.
* und nochmal unser frisch ernannter Chefredakteur, der erneut
unsauber gearbeitet hat:
- Der Inspektor heißt
Lestrade und nicht "Lestrad"
- Der eine Fall schimpft sich
The Thames Murders und nicht "The Thames Murder"
Nach all den Patzern noch etwas Witziges (oder sollte man es eher Schockierendes nennen?) zum Schluss:
Im Testbericht zum Spiel
Syndicate gibt Peter Molyneux im Interview zum Besten, dass in der Testphase sogar
Schulkinder das Game ausprobieren konnten. Zwar gibt es auch ältere Schulkinder, doch bezweifle ich, dass die Testkandidaten über 16 Jahre alt waren. Das Spiel geizte ja nicht gerade mit unblutigen Szenen...
Lesenswert waren auf jeden Fall das
Sommer CES - Chicago Special, der
Eishockey Manager und der
Prince of Persia 2 Test,
Wave Blaster Bericht plus der erneut interessante
Links Workshop.
So viel sei verraten: Bei der kommenden Ausgabe wurden bereits erneut etliche "Spicker" gesetzt. Die "Chaostage" können demnach (nicht nur wie in der jetzigen Politik Deutschlands) ihre Fortsetzung finden...
Kommentar wurde am 14.09.2022, 10:48 von jan.hondafn2 editiert.