108 Sterne schrieb am 18.08.2008, 15:19:
Also Ashura, mit meiner Art zu posten musst Du wohl oder übel leben
Oh, keine Sorge, damit kann ich leben.
Ich bin zwar gerne auf kultboy.de, aber es ist nicht mein Leben.
Im schlimmsten Fall würde ich es ignorieren, aber davon sind wir hier noch weit entfernt.
Es war eigentlich mehr als Tip gedacht, da ich befürchte, dass deine Posts sonst entweder nicht beachtet, oder im schlimmsten Fall zum Streit führen können. Wie gesagt, niemand hat Lust zum diskutieren, wenn andere Meinungen von vorn herein gar nicht zugelassen werden.
Ich bin in der Beziehung Mr Spock: es ist nicht logisch, und die Denkweise, die zu solchen Vorzügen führen kann ist für mich völlig absurd.
Was spricht dagegen, für andere Meinungen offen zu sein? Zu dem Schluss kommen, dass die Argumente der Gegenseite für einen selbst nicht nachvollziehbar sind, kann man hinterher immer noch. Wichtig ist eben, dass man zu dem Schluss kommt "ist deine Meinung, auch wenn ich sie nicht nachvollziehen kann" statt "wer was anderes sagt, hat keine Ahnung/ist nicht objektiv genug/etc.", und v.a. dies auch in Worten ausdrückt, denn niemand kann dir in den Kopf schauen, um zu sehen, wie eine konkrete Aussage nun gemeint war.
Die Erfahrung lehrt einfach, dass es bei I-Net Diskussionen unheimlich wichtig ist, seinem Gegenueber zu zeigen, dass man ihn und seine Meinung respektiert.
Alles andere führt meist über kurz oder lang zu einem sinnlosen Streit, der sich endlos hinzieht, bis ein Mod eingreift. Daher ist es eben hilfreich, wenn man seine Meinung grundsätzlich auch als solche kennzeichnet, auch wenn's lästig ist und für dich selbst eigentlich selbstverständlich. Natürlich heisst das nicht, dass jeder 2. Satz ein "imo" beinhalten muss.
Zumal die Bemerkung über die Du Dich so aufregst auf die ebenso plumpe "FF VII profitiert vom Nostalgie-Bonus des ersten FF für viele. Wer ernsthaft FF VI gespielt, der weiß was ich meine: Speilspaß pur"-Bemerkung von Retro-Nerd gemünzt war.
Hast recht, Retro-Nerds Post war schon recht provokativ formuliert. Die Aussage würde ich auch nicht unterschreiben. Du hast dich dadurch leider zu der erwähnten Bemerkung hinreissen lassen. Sätze wie "wer anderes behauptet, der..." kommen halt einer Entmündigung gleich, und sind (abgesehen von direkten Beleidigungen) so ziemlich das schlimmste, was man in einer Diskussion machen kann, da man sich damit selbst als nicht diskussionsfähig "brandmarkt". Etwas vergleichbares habe ich aber bis jetzt von dir noch nicht gesehen. Deshalb ist es mir auch aufgefallen und ich habe dich letztendlich auch darauf angesprochen.
"Aufgeregt" habe ich mich eigentlich nicht. Es gibt schlimmeres im Leben.
Wie gesagt, so beginnen im I-Net oft sinnlose Streitereien. Aber ich will hier jetzt sicher nicht den Friedensengel spielen (zumal Retro-Nerd ja bereits wieder gepostet hat und es ihn offensichtlich nicht gestöhrt hat). Es bleibt ein einmaliger Tip beruhend auf meiner eigenen Erfahrung mit I-Net Foren.
Zu Xenogears: ...
Deine Meinung. Bei vielem würde ich widersprechen, hier geht's aber um FF7 und nicht um Xenogears (wobei ein Testbericht hier sicher auch zu interessanten Diskussionen führen würde
).
Ich meinte damit ja auch nicht, dass du unbedingt Xenogears spielen must, um mitreden zu können, sondern dass es wenig überzeugend klingt, wenn du Sephiroth faktisch als den besten Schurken der RPG-Geschichte bezeichnest, den wohl direkten Konkurenten der PS1-Generation im Bereich Story/Charakterausarbeitung aber schon mal aus den Kandidaten ausschliest, weil dir das Spiel an sich nicht gefällt. Das ist eine der vielen Stellen, bei der z.B. schon ein einfaches "imo" ausreichen würde, um zu zeigen, dass du dich hier nur auf die Spiele beziehst, die du auch beurteilen kannst. Das mag für dich selbstverständlich sein, für andere aber u.U. nicht. Die Aussage klingt halt so, als wäre es ein eine unumstössliche Tatsache, dass Sephiroth der beste RPG-Schurke aller Zeiten ist. Da das aber viele anders sehen, wirkt es eben provokativ.
Final Fantasy VII war einfach rundum sehr gelungen, ein Meisterwerk.
Nö, finde ich nicht. Nicht abbrechbare Summons, nervige Real-World Bezüge (z.B. Costa-del-Sol mit Badestrand), wodurch für mich die Fantasy-Atmosphäre litt, teils nervige Charas (Yuffie, Cait-Sith), ...
Gibt so einiges was mir nicht gefiel. Auch das Materia-System war imo bestenfalls Durchschnitt.
Einzig das Chocobo-Rennen war richtig gut und ist mir als besonders herausragend in Erinnerung geblieben.
Es hat alles genommen, was FF VI ausgezeichnet hat und sowohl in Quantität als auch in Qualität gesteigert. Es gibt einfach keinen Punkt, in dem es das aus FF VI bekannte nicht gesteigert hätte.
Was ist mit der Reduzierung von 4 auf 3 Charas im Kampf? Der Reduzierung der Equipment-Slots? Der Reduzierung der spielbaren Charas von 14 auf 9 (ohne 1x Auftritte)?
Davon abgesehen ist FF6 auch nicht mein Favorit, das Spiel hatte imo seine ganz eigenen Probleme. Der Abschnitt ging wohl eher an Retro-Nerd, falls der Lust hat, FF6 zu "verteidigen".
Das ist nur leider im krassen Gegensatz zum Entwicklungsziel eines RPGs: je größer der Umfang, je besser die Handlung, je mannigfaltiger die Möglichkeiten, umso näher kommt das Rollenspiel seinem Ziel, den Spieler in die Welt und die Handlung eintauchen zu lassen.
Nicht unbedingt. Ein RPG besteht nicht nur aus Story. Man kann ein System auch so kompliziert machen, dass es unspielbar wird. Das ist dann auch mehr Umfang, aber sicher nicht das Entwicklungsziel des Genres. Zudem wird eine Story durch zunehmende Komplexität nicht automatisch besser. Da gibt es noch andere Kriterien wie z.B. Glaubwürdigkeit und allgemeiner Aufbau (toller Anfang, aber lahmes Ende).
Ich bleibe dabei, dass mehr Quantität insgesammt auch weniger Qualität bedeuten kann (nicht muss! ). Ausserdem wüsste ich auch nicht warum die allgemeine Mini-Game Welle seit einigen Jahren im Entwicklungsziel eines RPGs stehen sollte. Meine Vorstellung eines perfekten RPGs sieht da anders aus.
Wie kann es je negativ sein, mehr Möglichkeiten zu haben, aber nicht zu ihrer Nutzung gezwungen zu sein?
Ob du's glaubst oder nicht, selbst das KANN sich imo negiv auswirken.
Beispiel wären die von mir erwähnten Multi-Ending/Multi-Story Spiele (ich hätte bei Bedarf noch weitere
).
Oft unterscheiden sich diese Enden eh nur minimal. In jedem Fall habe ich keine Lust ein gerade beendetes RPG mit ca. 40h Spielzeit nochmal von vorne zu spielen, nur um am Ende halt eine andere Sequenz zu sehen. Da hab ich einfach besseres zu tun. Umgekehrt möchte ich aber wenn ich mir ein Spiel kaufe auch möglichst alles sehen, und nicht ggf. mit einem Bad Ending abgespeisst werden.
Fazit ist einfach, dass jeder die Prioritäten anders setzt und das ist auch gut so, denn nur so entwickeln sich verschiedene Ableger innerhalb des Genres (z.B. das System von Breath of Fire 5, das speichern bestraft und sich so an Hardcore-Zocker richtet). DAS RPG, dass wirklich allen vorbehaltlos gefällt wird es nie geben.
Wenn Chrono Cross dieselbe Menge an spielbaren Charakteren hätte, diese aber auch in die Handlung eingebnden und vernünftig charakterisiert worden wären wäre auch das ein Riesenvorteil. 50 tolle Charaktere sind besser als 10 tolle Charaktere. Das das in der Praxis, gerade bei jenem Spiel nicht geklappt hat, lag an einer grundsätzlichen Schwäche in der Charakterisierung; selbst wenn es nur Serge, Kid und Lynx gewesen wären, wäre es noch schwach gewesen, weil sie in Sachen Persönlichkeit nicht viel getaugt haben. Da macht es keinen Unterschied ob 3 oder 50.
Doch, macht es. Schon mal ganz einfach deshalb, weil das menschliche Gehirn nur begrenzte Kapazitäten hat. Bei 1000 bis ins Detail ausgearbeiteten Charakteren könnte garantiert niemand mehr den Überblick behalten. Wo nun die Grenze liegt entscheidet jeder selbst, mir sind 100 aber definitiv zu viel des Guten. Ausserdem schreiben sich Stories nicht von selbst. Eine komplexe Story, welche 100 gut ausgearbeiteten Charas einbezieht, gibt's daher meines Wissens nach weder in Romanen noch Filmen - wird also auch in RPGs weiterhin eine (nicht unbedingt erstrebenswerte) Utopie bleiben.
FF VII war der Beginn einer neuen, BESSEREN Generation der JRPGs. Ein großer Bruch, ein Sprung zu ungekannter Qualität rundum. Kein einziges 16-Bit-RPG kann imho mit FF VII und dem Gros der Spiele, die darauf folgten mithalten.
Viele der Neuerungen in FF7 sind auf die Möglichkeiten der neuen Hardware zurückzuführen. Aber selbst hier ist nicht alles positiv.
Mich nervten bei PC-Engine, PSX und Saturn grundsätzlich die CD Ladezeiten und CD-Wechsel. Auch wenn Square viel getan hat, um sie bei FF7 erträglich zu halten, spielten sich die Modul-RPGs hier imo einfach "flüssiger".
Davon abgesehen finde persönlich, dass die Grafik in 3D-Spielen viel schneller altert, als die der 2D-Spiele. Selbst bei vielen 8-bit Spielen kann ich noch einen "künstlerischen" Aspekt erkennen. Die Grafik eines Virtua Fighter 1 finde ich dagegen heute einfach nur noch hässlich (was nichts ueber die Qualität des Spiels sagt).
Klar bin ich in meiner Meinung stur, das weiß ich auch
Daran ist nichts auszusetzen. Sagt ja niemand, dass du deine Meinung ändern musst, nur weil es jemand anders sieht.
Offen sein für neues ist zwar eine Tugend, aber erzwingen kann man sie nicht.
Was den Nachteil hat, das meine Meinungen mitunter respektlos und wenig kompromisbereit erscheinen
Dagegen solltest du in eigenem Interesse etwas tun. Mit Respektlosigkeit erreicht man nie etwas. Du schreibst ja selbst, dass es nur respektlos "erscheint" (also nicht so gemeint ist), aber wie gesagt können die Leute nur das interpretieren, was du schreibst.
Also einfach an "kritischen" Stellen die eigene Meinung als solche kennzeichnen, dann stimmt eigentlich alles.
Damit kann man auch die meisten Streitereien vermeiden, denn deine Meinung ist subjektiv und nicht angreifbar, und wer anderen die Meinung verbietet disqualifiziert sich selbst.