Frappierend: Der Erfolg von "Battlefield 1942" muss die Magazine hierzulande wirklich alle auf dem falschen Fuß erwischt haben. Vorberichterstattung fand praktisch nicht statt, und hier gibt's zum Test - ebenso wie in der
GameStar des selben Monats nur eine Randnotiz auf dem Cover. Bei der
PC Games hingegen stand dazu überhaupt nichts vorne drauf. Stattdessen setzen die drei damals verbliebenen PC-Magazine lieber auf etablierte Franchises ("C&C", "Unreal", "Hitman"). Erst ab "Vietnam" war dann die "Battlefield"-Reihe titelwürdig. Der erste Teil musste sich bei den Spielern und Testern dagegen noch ohne Vorschusslorbeeren durchsetzen.
Woran diese Fehleinschätzung gelegen haben mag? Vielleicht gab es damals zu viele mittelmäßige "Counter-Strike"/"Q3A"/"UT"-Trittbrettfahrer (z.B. "Hired Team Trial", "Global Operations", "Team Factor", "Mobile Forces"), als dass man von einem weiteren Multiplayer-Shooter viel erwartet hätte? Vielleicht war der 2. Weltkrieg damals ein zu abgeschmacktes Thema (schließlich waren ein gutes Jahr zuvor ja erst mit "Medal Of Honor: Allied Assault" und "Return To Castle Wolfenstein" zwei Maßstäbe setzende Shooter erschienen)? Vielleicht wirkte "Battlefield" mit seinem militärischen Team-Ansatz angesichts von "Ghost Recon" und "Operation Flashpoint" ebenfalls nicht sonderlich originell? Man war von Fahrzeugen in Shootern angesichts von "Command & Conquer: Renegade" erst mal enttäuscht? Oder man hat von vornherein schlichtweg aufs falsche Pferd gesetzt und war sich - wie vielleicht anhand früherer Titelthemen ersichtlich ist - schon frühzeitig sicher, dass die künftigen Shooter-Hits nun mal "UT 2003"/"Unreal 2", "Counter-Strike: Condition Zero", "No One Lives Forever 2" und "Halo" heißen würden?