Drucken

Bitte loggen sie sich ein oder registrieren sie sich.
1 Stunde 1 Tag 1 Woche 1 Monat Immer
Einloggen mit Benutzername, Passwort und Sitzungslänge

[jan.hondafn2]

ACHTUNG! Neues Plattformen-Steuertransparenzgesetz (PStTG) – Änderung bereits zum 1. Januar 2023

Alle privaten Verkäufe werden ans Finanzamt gemeldet!


Plattformen-Steuertransparenzgesetz (PStTG) – Der Bundestag hat kurz vor Jahresschluss noch eine wichtige Änderung auf den Weg gebracht, die vor allem die Verkäufer auf KA-Portalen trifft. Das Gesetz über die Meldepflicht und den automatischen Austausch von Informationen meldender Plattformbetreiber in Steuersachen verpflichtet die Plattformbetreiber – Verkäufe die über die KA-Plattformen getätigt wurden, an das Finanzamt zu melden. Das betrifft alle digitalen Plattformen die dazu geeignet sind Ware oder Dienstleistung zu vermitteln. Was darf noch „frei“ verkauft werden? Die Grenze liegt bei 30 verkauften Artikel bis Januar 2024 – oder wenn die Gesamtsumme der Verkäufe in diesem Zeitraum die Grenze von 2.000 Euro überschreitet. Die Bagatellgrenze von 2000 Euro Umsatz im Zeitraum bis Januar 2024 kann schnell erreicht sein. Wer also mit z.B. mit 14 Verkäufen die Summe von 2.000 Euro / Jahr überschreitet, wird dem Finanzamt gemeldet. Rechtlich handelt es sich um einen Privatverkauf, wenn eine private, volljährige Person eine Sache oder einen Gegenstand an eine andere Privatperson oder einen Händler verkauft. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Käufer ebenfalls eine Privatperson oder ein Händler ist.

[Anna L.]

Da ich beim Finanzamt in führender Stellung arbeite, begrüße ich die Publikmachung hier im Forum sehr.

[cassidy]

Naja. Das dürfte Einigen Kopfschmerzen bereiten. 
Bin unsicher, was ich davon halten soll. Gut,schlecht,  ich weiß nicht.
Letztlich werden da auch wieder paar Schlupfllöcher sein.

[Anna L.]

Ein Schlupfloch wurde schon genannt: In Zukunft geben die Leute ihre Preise nur noch als VB an
.

[jan.hondafn2]

Ich finde es -gelinde gesagt- eine Frechheit. Angenommen, ich verkaufe 31 alte Gläser bei Ebay für 1,00 € das Stück. Das sind lächerliche 31 € Umsatz. Trotzdessen meldet Ebay dies an das zuständige Zentralamt für Steuern. Nicht zu fassen! Somit wird ein JEDER unter Generalverdacht gestellt...

Auch kurios: Gerade jetzt, wo die Preise so hoch sind, und Viele nicht mehr wissen, wie sie über die Runden kommen, kommt solch ein Gesetz. Eine z. B. allein erziehende Mutter, die sich ein wenig Geld dazu verdienen möchte (alte Kindersachen usw.) muss fürchten, Post vom Finanzamt zu bekommen, wenn sie auf einmal plötzlich über eins der beiden Limits kommt. 

[Anna L.]

Und jeder einmalige Verkauf über 2000 Euro wird dem Finanzamt gemeldet, wenn ich das richtig gelesen habe.

[Retro-Nerd]

Die wollen halt an die getarnten Privatverkäufer, die im Grunde vom Ausmaß her längst gewerblich sind, ran und dingfest machen. Da waren die Online Plattformen ja lange Zeit echte Goldgruben. Trotzdem unschön, wenn man als echter Privatverkäufer so gläsern wird. Naja, mein Hobby war es nie. Bin immer alles auch so losgeworden. eBay Kleinanzeigen z.B. mit Privatabholung geht ja immer noch, da benutzt man nicht dessen Bezahlsystem.

[jan.hondafn2]

Genau richtig. Also Auto o. ä. Teures verkaufen ist nicht!
Zwar kann man das im Nachhinein (falls das Finanzamt bei einem "anklopft") u. U. gerade ziehen, aber trotzdem ist man in der Beweispflicht und hat erst mal den Ärger am Hals.
Vor allen Dingen ist das Ganze gerade bei ebay.de extrem wackelig und nicht nachvollziehbar:
Wenn ich im Jahr schon für ca. 1700 € etwas verkauft habe (10 Auktionen), muss ich bei weiteren (z. B. fünf) 1 € Auktionen schon fast "bangen", dass da nicht so viele bieten und somit der Gesamtverkaufsumsatz des Jahres über 2000 € geht. Vor allen Dingen muss man jetzt Buch führen, damit man ja nicht in die gefährliche Zone kommt.
Da vergeht einem die Lust am Versteigern... 

[jan.hondafn2]

Die wollen halt an die getarnten Privatverkäufer, die im Grunde vom Ausmaß her längst gewerblich sind, ran und dingfest machen. Da waren die Online Plattformen ja lange Zeit echte Goldgruben. Trotzdem unschön, wenn man als echter Privatverkäufer so gläsern wird. Naja, mein Hobby war es nie. Bin immer alles auch so losgeworden. eBay Kleinanzeigen z.B. mit Privatabholung geht ja immer noch, da benutzt man nicht dessen Bezahlsystem.

Das ist ja auch in Ordnung, wenn man die privaten Powerseller/Reseller aus dem Verkehr ziehen will. Aber dann mit solch einem, ich nenne es jetzt mal "Anscheiß"-System, wo ein jeder unter Generalverdacht gestellt wird??
Dabei kann man bei jeder Plattform, sei es Amazon oder Ebay, wunderbar filtern und diese Privatleute, die permanent 130 Artikel per hohem Sofortkaufen-Preis drin haben dingfest machen.
ebay Kleinanzeigen wird wohl bald umstellen müssen, da auch sie diese Vorgaben per Gesetzt bekommen haben. Die "Sicher-Bezahlen" Option (bei der das Geld über ein Ebay-Konto läuft) wird da wohl in nächster Zeit obligatorisch werden. Traurig traurig... 

[Retro-Nerd]

Die "Dinge des täglichen Lebens" fallen aber nicht unter diese Steuer Reglung. Also die 31 Gläser könntest du schon verticken ohne Steuern zahlen zu müssen, aber dann sollte man die  auch nicht in 31 Auktionen reinpacken.  Ebenso ein Auto oder gebrauchte Klamotten. Bei Video-/Computerspielen, wie gerade im Circuit-Board gelesen, einfach als Briefbeschwerer oder Buchstütze angeben, dann klappt das auch. 

Hier werden mal ein paar Sachen genauer erklärt: (wird ab 5:10 interessant)

LINK

[jan.hondafn2]

Sehr gut Retro-Nerd. 
Genau dieses youtube-Video habe ich mir schon gestern zu Gemüte geführt.

Ja, dass mit den Gläsern war ja nur ein "blödes" Beispiel, um den Irrsinn dieses Gesetzes zu verdeutlichen. So durchführen würde ich das natürlich nicht.
Hast Du mal bitte den Link des Circuit-Board Threads?

[Retro-Nerd]

Das mit dem Circuit-Board war eher ein Witz. Natürlich funktioniert das so nicht. 

Bei solchen eher Luxusartikeln wird es dann schwammiger. Die sind nicht unbedingt Dinge des "täglichen Gebrauchs" für jedermann. Hat zumindestens den Vorteil, das die ganzen Scalper nicht die limitierten Dinge aufkaufen und sofort teuer verscherbeln können. Ebenso bei der Spielehardware.

[jan.hondafn2]

Achso... ...da hast Du mich aber mal richtig ins Fettnäpfchen treten lassen. 

Absolut richtig mit den sogenannten Scalpern. Trotzdem trifft das Gesetz nun eher den "kleinen Mann", der einfach mal Ausmisten will bzw. überflüssigen Hausrat veräußern will. Auch Sammler, wie wir es zumeist sind, werden in Mitleidenschaft gezogen. Denn wenn etwas nicht mehr gefällt, doppelt vorhanden ist, oder einfach das Sammelspekrum geändert wird, so verkauft man dies nunmal.
Wie will man (gerade bei alten Spielen/Heften, die man irgendwann mal gekauft hat) dem Finanzamt erklären, dass man damit keinen Gewinn machen wollte?  Belege hat man dazu ja nicht mehr!!

[Retro-Nerd]

Kann man sehen, wie man will. Schön ist es nicht. So Comic- oder Spielemagazin Verkäufer mögen da auch ihre Probleme bekommen, wenn da alles einzeln verkauft wird. Aber auch in diesem Bereich betrachte ich viele mittlerweile als Abzocker. Irgenwann mal die Flohmärkte leergeräumt und dann des Kram völlig überteuert loswerden wollen. Den gönnen ich das neue Gesetz auf jeden Fall. Teilweise 50-100 Euro für ein Amiga Joker ist doch ein Witz. Erstausgabe ist gerade mal wieder für 289 Euro auf eBay.

[Anna L.]

eBay Kleinanzeigen z.B. mit Privatabholung geht ja immer noch, da benutzt man nicht dessen Bezahlsystem.

Und wenn man mit Banküberweisung zahlt? Oder auch mit PayPal?
Das macht man ja unter sich aus, oder? Kriegt das Ebay überhaupt mit dann, welche Gelder fließen?