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Autor Thema: Der komplette Kultboy-Roman (tm)  (Gelesen 6131 mal)

GregBradley

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Der komplette Kultboy-Roman (tm)
« am: 02.06.2011, 20:39 »

Kapitel 1

Kultboy schlug die Augen auf und sah sich um. Nur mühsam gelang es ihm, im Dämmerlicht Umrisse auszumachen. Er hatte keinerlei Erinnerung an den Vorabend, wenn es denn diesen einen überhaupt gegeben hatte. In seinem Schädel summte es wie in einem Bienenstock im Hochsommer und sein Mund war trockener als die Sahara in der Mittagszeit. In seinen Beinen hatte er kein Gefühl, und seine Arme waren schwer wie Blei. Er hob seinen Kopf.
Das konnte kein normaler Kater,von den paar Bier gestern Abend sein.Er fühlte sich unbehaglich...krank.Es juckte ihn am ganzen Körper,als würde eine wildgwewordene Horde von roten Ameisen unter seiner Haut kriechen. Der Geschmack in seinem Mund brachte unwillkürlich die Worte "alter Teppich,Zigarettenasche und Brandlöcher" in seinem Verstand,der wie Eiswürfel in einem heißen Getränk auseinanderzudriften schien,zum Vorschein.Er versuchte den Vorherigen Abend zu rekonstruieren,aber die Erinnerungen galoppierten ihm davon,wie Pferde nach einem Schrotschuss.Der Letzte Abend?Was war mit dem letzen Tag? Ein blankes Blatt.Die letzte Woche? Ließ sich nicht sagen.
Da er sich andererseits aber öfter so fühlte, versuchte er erst einmal auszumachen, ob er sich nicht doch in seinem Normalzustand befand. Nach einigen einfachen Tätigkeiten in der Küche, musste er dies leider verneinen.
So machte er sich zum Frühstück erstmal ein paar gekochte Eier, Rühreier mit Schinken und Tomate, einen Fleischsalat und wenige Spiegeleier. Mit einem leeren Bauch lässt sich schliesslich schlecht nachdenken. Rekonstruieren schonmal gar nicht.
Aber was zum Henker ist bloß letzte Nacht passiert? Kultboy versuchte sich zu erinnern. Ihm schauderte.
Das Handy klingelte. Kultboy konnte es nicht finden; er suchte in der ganzen Wohnung, aber unter den Sofakissen war es nicht, im Bett war es auch nicht und im Bad hatte er es auch nicht gelassen. Da klingelte es auch noch an der Tür. Nach dem vierten Handyklingeln gab er auf, es zu suchen. Die Spiegeleier! Schnell in die Küche. War heute Sonntag? Wenn nicht, scheiße, die Arbeit! "Muß ich zur Arbeit?", dachte Kultboy. Ach, die Türklingel.
Auf der suche nach dem Kalender ging er zurück in den noch immer verdunkelten Schlafraum und stolperte plötzlich. Er konnte neben Bierflaschen, zwei Schachteln Zigaretten und einer leeren Whisky-Flasche unter Bergen von Disketten und Controllern etwas graues erkennen. In seinem immer noch vom Suff benebeltem Gehirn glaube er zunächst an eine Erscheinung, ... aber... nein! …… Tatsächlich; es war seine alte „Freundin“.
Die 80ziger Jahre? wie konnte das sein?
Er kehrte zurück in die Küche, um endlich seine gekochten Eier, Rühreier und Spiegeleier zu sich zu nehmen, woraufhin der Kater allmählich verflog. doch nach wie vor hatte er keine Ahnung, was gestern vor sich gegangen war. Aber war er nicht doch krank? Es juckte ihn immernoch, vor allem am Rücken.
Wer das wohl am Handy gewesen war? Und wo war das Scheißding?! Plötzlich schallte lautes Rufen durch sein Dachfenster. "Was ist das denn schon wieder?!" dachte sich Kultboy.
"Kultboy! Jetzt mach halt die Tür auf! Mensch, Kulty!"
Verdammt, wer konnte das sein?! Ach Gott, muß ich zur Arbeit?! Kultboy ging abermals in sein dunkles Schlafzimmer, um den Kalender zu suchen. Da stand er immernoch - der gute alte Amiga 500.
Kultboy fühlte das sein treuer Weggefährte vergangener Jugendjahre irgendetwas mit seiner Amnesie zu tun haben muss. Wie von Geisterhand geführt fing er an den Diskettenstapel zu durchsuchen, als das Hämmern an der Tür immer heftiger wurde.
„Was ist den Nun?“, schallte es von draußen herein.
„Bestimmt wieder nur Werbung“, dachte sich Kultboy und ging nun entschlossen zur Tür.
Als er öffnete wollte er  gerade „Wir kaufen nichts“ hinausbrüllen.
Der Anblick der sich ihm nun bot verschlug ihm jedoch die Sprache. Vor der Tür stand ein grüner Plüschdinosaurier:
„Na endlich“, krächzte die Kreatur. "Erkennst du mich nicht? Ich bins Cassidy!“....
Kultboy schlug die Augen auf und sah sich um. Nur mühsam gelang es ihm, im Dämmerlicht Umrisse auszumachen. Er hatte keinerlei Erinnerung an den Vorabend, wenn es denn diesen einen überhaupt gegeben hatte. In seinem Schädel summte es wie in einem Bienenstock im Hochsommer und sein Mund war trockener als die Sahara in der Mittagszeit. In seinen Beinen hatte er kein Gefühl, und seine Arme waren schwer wie Blei. Er hob seinen Kopf.
Das konnte kein normaler Kater,von den paar Bier gestern Abend sein.Er fühlte sich unbehaglich...krank.Es juckte ihn am ganzen Körper,als würde eine wildgwewordene Horde von roten Ameisen unter seiner Haut kriechen.Der Geschmack in seinem Mund brachte unwillkürlich die Worte "alter Teppich,Zigarettenasche und Brandlöcher" in seinem Verstand,der wie Eiswürfel in einem heißen Getränk auseinanderzudriften schien,zum Vorschein.Er versuchte den Vorherigen Abend zu rekonstruieren,aber die Erinnerungen galoppierten ihm davon,wie Pferde nach einem Schrotschuss.Der Letzte Abend?Was war mit dem letzen Tag?Ein blankes Blatt.Die letzte Woche?Ließ sich nicht sagen.
Da er sich andererseits aber öfter so fühlte, versuchte er erst einmal auszumachen, ob er sich nicht doch in seinem Normalzustand befand. Nach einigen einfachen Tätigkeiten in der Küche, musste er dies leider verneinen.
So machte er sich zum Frühstück erstmal ein paar gekochte Eier, Rühreier mit Schinken und Tomate, einen Fleischsalat und wenige Spiegeleier. Mit einem leeren Bauch lässt sich schliesslich schlecht nachdenken. Rekonstruieren schonmal gar nicht.
Aber was zum Henker ist bloß letzte Nacht passiert? Kultboy versuchte sich zu erinnern. Ihm schauderte.
Das Handy klingelte. Kultboy konnte es nicht finden; er suchte in der ganzen Wohnung, aber unter den Sofakissen war es nicht, im Bett war es auch nicht und im Bad hatte er es auch nicht gelassen. Da klingelte es auch noch an der Tür. Nach dem vierten Handyklingeln gab er auf, es zu suchen. Die Spiegeleier! Schnell in die Küche. War heute Sonntag? Wenn nicht, scheiße, die Arbeit! "Muß ich zur Arbeit?", dachte Kultboy. Ach, die Türklingel.
Auf der suche nach dem Kalender ging er zurück in den noch immer verdunkelten Schlafraum und stolperte plötzlich. Er konnte neben Bierflaschen, zwei Schachteln Zigaretten und einer leeren Whisky-Flasche unter Bergen von Disketten und Controllern etwas graues erkennen. In seinem immer noch vom Suff benebeltem Gehirn glaube er zunächst an eine Erscheinung, ... aber... nein! …… Tatsächlich; es war seine alte „Freundin“.
Die 80ziger Jahre? wie konnte das sein?
Er kehrte zurück in die Küche, um endlich seine gekochten Eier, Rühreier und Spiegeleier zu sich zu nehmen, woraufhin der Kater allmählich verflog. doch nach wie vor hatte er keine Ahnung, was gestern vor sich gegangen war. Aber war er nicht doch krank? Es juckte ihn immernoch, vor allem am Rücken.
Wer das wohl am Handy gewesen war? Und wo war das Scheißding?! Plötzlich schallte lautes Rufen durch sein Dachfenster. "Was ist das denn schon wieder?!" dachte sich Kultboy.
"Kultboy! Jetzt mach halt die Tür auf! Mensch, Kulty!"
Verdammt, wer konnte das sein?! Ach Gott, muß ich zur Arbeit?! Kultboy ging abermals in sein dunkles Schlafzimmer, um den Kalender zu suchen. Da stand er immernoch - der gute alte Amiga 500.
Kultboy fühlte das sein treuer Weggefährte vergangener Jugendjahre irgendetwas mit seiner Amnesie zu tun haben muss. Wie von Geisterhand geführt fing er an den Diskettenstapel zu durchsuchen, als das Hämmern an der Tür immer heftiger wurde.
„Was ist den Nun?“, schallte es von draußen herein.
„Bestimmt wieder nur Werbung“, dachte sich Kultboy und ging nun entschlossen zur Tür.
Als er öffnete wollte er  gerade „Wir kaufen nichts“ hinausbrüllen.
Der Anblick der sich ihm nun bot verschlug ihm jedoch die Sprache. Vor der Tür stand ein grüner Plüschdinosaurier:
„Na endlich“, krächzte die Kreatur. "Erkennst du mich nicht? Ich bins Cassidy!“....
Seltsam genug war es ja. In gewisser Weise auch bizarr. Und eigentlich unmöglich!
Er selbst hatte Cassidy erst letzte Woche zum einkaufen geschickt! er sollte einiges an Knabbergebäck und Spirituosen für eine gemütlich Zocknacht einkaufen!
Kurz darauf ereilte ihn die traurige Nachricht, dass Cassidy auf offener Strasse von Gianasitersaktivisten entführt wurde.
Aus einer kurzen und kanppen Pressemitteilung hatte er dann noch entnommen, dass man Cassidy vermutlich folterte und ihn umerziehen wollte!
Solche Vorfälle gab es in letzter Zeit häufig.
Meist sah man die Entführten niemals wieder, oder wenn man sie wiedersah, waren sie nicht die Selben.
Nun stand er da. Im Türrahmen. Er sah eigentlich aus wie Immer. Sein riesiger Echsenschwanz umschmeichelte seine grünen Stampferchen, seine Rückenplatten glänzten sanft im Licht der Morgensonne und sein Blick war klar und von einer Mischung aus Zuversicht, Hoffnung und Begeisterung gezeichnet.
Seine Flasche Bier war geöffnet und in seinem Täschlein vermutete Kultboy noch Einiges mehr.
"Tja, Cassidy! Mit Dir habe ich nun nicht gerechnet! Dachte man foltert dich, erzieht Dich um oder so!?"
"Dachte ich auch," sagte Cassidy "aber nach etwas zwei Tagen ist mir aufgefallen, dass es sich nicht um mich drehte, sondern, dass es wohl diesmal Bruder Planetfall erwischt hatte!...Von dem soll ich dich übrigens schön grüssen. Ist gestern wieder aufgetaucht und brabbelte etwas davon, dass er jetzt ein EIN MANN- Mordkommando sei, dass sich darauf spezialisiert hat, sich entführen zu lassen um dann irgendwie Messerattacken auszuführen, oder so!"
Als Cassidy Kultboy da so anschaute, Kultboy, dabei war, das Gehörte und Erlebte in Einklang zu bringen brach das Inferno aus.
Splitter von allen Seiten. Man hörte es nur so Krachen. Schattenhafte Umrisse tauchten plötzlich aus dem Halbdunkel aus Kultboys Wohnung auf. Eiserne Griffe, die zuerst Cassidy, dann Kultboy niederrangen.
Hysterisches Gelächter riss die Beiden aus ihrer vorübergehenden Ohnmacht.
Da war Nichts, nur Dunkelheit und das grauenhafte Lachen.
Kultboy nestelte an sich rum. Untersuchte instinktiv seinen Körper. Er hatte Angst, dass etwas fehlte.
Hätte ja sein können. Man liest so viel heutzutage. Organdiebesbanden, Haarräuber oder Zungenklauer! Neulich hatte er in der Tageszeitung gelesen, dass in den Vereingten Staaten von Ostsambesien einem Mann das Gemächt geraubt worden ist.
Glücklicherweise konnte der ansässige Polizeichirurgennotdienst allerdings für Ersatz sorgen. Zwar war es nicht ganz die selbe Grösse und Hautfarbe, aber besser als Nichts.
Seit in diesem Land der allgemeine Notstand ausgerufen worden war (vor ca. acht Jahren) konnte man irgendwie nirgendwo mehr sicher sein!
"Was solls?" dachte Kultboy "Ist ja noch Alles dran! Was wohl Cassidy hat, er röchelt so seltsam!?"
Kultboy suchte in der Dunkelheit nach Cassidy. Blinzeln half nichts also tastete er sich so voran.Der Boden fühlte sich feuchtmehlig an. Klamm, vielleicht auch pelzig, pilzig!
"Wo waren sie? Wer hatte sie dorthin verschleppt? Und warum?"
Was würde Kultboy jetzt nicht Alles für einen flüchtigen Rausch tun? Nur kurz an der Supadrillie ziehen und entschwinden in andere, schöner Gefilde!
Das Lachen wurde nicht weniger!
Im Gegenteil, er hatte den Eindruck, dass es nur noch mehr wurde! Auch dachte er, dass es nicht mehr nur eine Person sein konnte! Und irgendwie schien es Näher zu kommen!
Just in dem Augenblick, als er laut schreien wollte, hörte er Cassidy flüstern "mach Dir keine Sorgen, Chef. Ich habe alles im Griff. Uns kann gar nichts passieren. Ich habe eine Sonde in meinem Arsch, wie jeder aus der Kirche zu Bub und Bob, Planetfall wird uns hier schon raushauen. Lehn dich zurück, entspann dich und geniesse die Show, wenn es losgeht!"
Dies beruhigte Kultboy ein wenig. Zwar hatte er schon einiges von der Kirche zu Bub und Bob gehört, allerdings hatte auch er sie für Spinner gehalten, aber eine Sonde im Arsch, das trotze ihm auch Respekt ab.
Allerdings fragte er sich nach einer gewissen Zeit des Nachdenkens, was das grundsätzlich einmal für eine bescheuerte Idee ist, sich eine Sonde in den Arsch zu packen und das andere, was ihn bedrückte, aber nicht erfragen wollte, war, die Frage nach einem tatsächlichen praktischen Nutzen einer solchen Sonde.
Wäre nicht gegebenenfalls ein Sender oder Empfänger besser?
"Was ist denn das für eine Sonde?" fragte er flüsternd hinüber ins Dunkel.
"Na, ne Sonde halt! Planetfall hat da acht Stück von bekommen im Tausch von seinem Atari! Ich habe die Sonde aus Holz bekommen und so kann man mich immer erkennen!"
kultboy liess sich zurücksinken. Cassidy war ein Idiot. Das war ihm nun Klar. Für einen kurzen Augenblick hasste er ihn. Hätte er ihm am liebsten seinen kleinen, dicken, grünen Hals zerdrückt! Hatte er ihm Hoffnung machen sollen? Was sollte dass? Einen kurzen Augenblick hatte er Hoffnung gehabt!
Dann viel ihm aber auch wieder ein, wie sie Alle damals in den Bewertungskriegen Seite an Seite gekämpft hatten. Die ganze alte Bande. Dave, Greg, Retro van Frank, Herr Planetfall, Grandpa Pearson (der zwar beim marschieren eher eine Last war, auch immer nur von Früher erzählte, sich bei Schlachten dezent zurückhielt aber wenigstens für Lacher gut war, wenn er mal wieder seinen rüstigen Bauchtanz vorführte - eigentlich Schade, dass er damals im heutigen Großkalifat Nordnordland (damals Afghanistan) verschwand). Die alten guten Boyz halt! Den Duke, PsychoT (der gerne die Eingeweide seiner Gegner kochte) Plattfusslonely-George,Suk der Meuchler, Drachentänzer und den mächtigen Invincible Warrior um nur ein paar zu nennen!
Sie waren eine mächtige Truppe gewesen, damals in den alten Tagen.
Könnte es sein, dass sich jemand rächen wollte? Ein alter Gegner? Eine verlassene Frau? Die Pfandflaschenmafia (die gemeinsten und gefährlichsten Bastarde westlich des Mondes)?
Was war schiefgelaufen? Der Tag hatte mit dem Kater und dem opulenten Frühstück doch so gut angefangen!
Cassidy zerriss seinen Erinnerungstraum mit einem mächtigen Furz.
"Sorry, Chef! Ich glaube irgendwas mit der Sonde stimmt nicht!"
Genervt erkennend, daß ihm keine Wahl blieb, atmete Kultboy die Flatulenzen seines grüngewandeten Zimmernachbarn  ein. All die merkwürdigen Rätsel der vergangenen Morgenstunden waren unwichtig, seit Cassidy auf den Plan getreten war.
Kultboy stellte sich stattdessen neue Fragen: Galt die Gefangennahme ihnen beiden oder war einer von ihnen nur ein zufälliges Opfer? Hatte man es gar auf Bub oder Bob abgesehen, aber irrtümlich den von Kopf bis Fuß im Bubble-Bobble-Fan-Merchandise-Kostüm steckenden Forenmoderator erwischt? Und meinte dieser Depp tatsächlich, eine Holzkugel im Arsch wäre zu irgendetwas nütze? Kultboy bezweifelte, daß die acht Arschkugeln des feinen Herrn Planetfall zu ihrer Rettung taugen würden. Am Ende hatte er gar keine, sondern wollte nur seinen Mitapostel Cassidy übertrumpfen - "Du hast eine Sonde im Arsch?! Ich habe ACHT!!"
Eher pro forma die massive Holztür abtastend, welche ihr Verlies verschloß, bemerkte Kulty eingeritzte Buchstaben auf derselben:
L A R I

Kapitel 2

"L-A-R-I" stammelte er tastend zu sich und seinem Mitgefangenen. "Lari, natürlich" brach es aus ihm heraus. Ihn hatten sie auch geholt. Schon vor langer, langer Zeit. Es war kurz nach den Kriegen gewesen. Und kurz nachdem er aus dem Hospital entlassen worden war. Er hatte es schon fast vergessen, hatte geglaubt, Lari hätte einfach seinen Traum wahr gemacht und seine Bluttriefende Vergangenheit hinter sich gelassen um zu neuen Ufern aufzubrechen.
"Lari?" kam es von Cassidy, "Was hast Du denn jetzt mit dem? Der wird nicht kommen! Glaub an Planetfall und die Sonde! DIE SONNDE, Mann! Unsere einzige Hoffnung!"
Wieder hätte Kultboy Cassidy gerne umgebracht, ihm zumindest seinen Fuß aufs Gesicht gedrückt, aber dafür war jetzt keine Zeit! Er musste nachdenken. Einen Weg finden. Anhaltspunkte verknüpfen und alles mit in Betracht ziehen, nur nicht, dass Arschsondenmann eine Hilfe sei!
Cassidy war seit dem Unfall damals auch nicht mehr ganz der Alte! Irgendwas war mit ihm geschehen. Damals! In El Alamein!
Aber dafür war jetzt keine Zeit. Hastig untersuchte er den Rest der Wand mit seinen Händen. Suchte Furchen, Kratzer oder Einschnitte! Nichts! Nur "Lari"!
Es hatte so Theorien gegeben. Jemand hatte behauptet, Lari sei damals nicht freiwillig verschwunden, sondern verschwunden worden! Konnte das sein? Und was hatte dieses seltsame Geräusch zu besagen, dass sich immer mehr in den Nachhall des Gelächters einschloss?
Wieso roch es so modrig?
Der Geruch erinnerte ihn an die schlimme Entzündung am Fuß, die er sich damals während der Befreiung Innsbrucks direkt vor den Stadttoren zugezogen hatte! zunächst hatte er auf die Zähne gebissen, er wollte seinen Kameraden gegenüber keine Schwäche zeigen, aber als der Nagel, der sich durch den gesamten Fuß gebohrt hatte begonnen hatte an den Einstichlöchern zu eitern musste er seine Mannhaftigkeit aufgeben und unter Tränen auf Deathriders Hilfe bauen! In den alten Tagen wusste Deathrider immer Rat und hatte gewisse Kräuterchen zur Hand, die einen wieder auf Trab brachten! Dieses eine Mal nicht! Kultboy rieb sich beim Gedanken daran über seinen rechten, nun eisernen und bionischen Fuss! "Schade" dachte er, "hätte ich doch das Upgrade machen lassen! Dann hätte ich jetzt nen Muskelfuss und könnte Wände durchtreten!"
"Apropo Wände durchtreten", dachte Kultboy.
Diese Fähigkeit hätte Sultan Süleyman I. seinen  Truppen bei der Belagerung Wiens sicherlich gewünscht.
Hart waren die Zeiten damals im Belagerungsring und voller Entbehrungen. Es gab noch nicht einmal Computerspiele.
Aber die allte Garde hielt fest zusammen. Fast wäre es zu spät gewesen, und die Türken wären in Wien gewesen.
Ohne den Tapferen Einsatz der Polnischen Reiterheere unter Deathriders Führung würde es in Wien, ja in ganz Europa heute wohl ganz anders aussehen.
"Ich hab Hunger", unterbrach Cassidy bestimmend! " Ich gehe mal eben einen Döner hohlen, möchtest du auch einen Kulty?".....
Dachte er eben noch, Cassidy sei ein Idiot, so war er sich nun absolut sicher, dass Casisidy in einer vollkommen anderen Welt lebte als er selber!
Denn nach wie vor gab es keinen Ausweg aus der stockfinsteren Zelle, in der sie steckten! Alles, was sie wußten war, daß Lari bereits vor ihnen hier gewesen war. Doch etwas hatte sich verändert - das Lachen draußen vor der Tür! Es war zu einem widerwärtigen, ekelerregenden und grauenvoll zwanghaften Schreien geworden, wie man es sonst nur von den hirnverbranntesten Gruftiplatten kannte. Doch Cassidy's Sinne waren ganz von seinem Fraßtraum benebelt. "Boah, Kulty, jetzt n Döner, oder? Das wär ja wohl was!", faselte er vage in die Richtung des Gründers der einzigen sinnvollen Internetseite. "Sach ma, was geht eigentlich mit Dir, Alter?! Du hast ein Bubble Bobble-Kostüm an und ne Holzkugel im Arsch!" erwiderte Kulty leicht gereizt. Da hörten sie plötzlich das Nesteln am Türschloß...
Dem Nesteln folgte ein Klacken und dem folgte nichts, wirklich nichts!
Plötzlich war alles still, selbst das diabolische Lachen war verstummt.
Kultboy erinnerte sich an sein Feuerzeug, daß er immer in der Tasche trug und siehe da, es war ihm nicht abgenommen worden.
Trotz der Gefahr ein Gasexplosion zündete er es an. Ein wenig Licht erhellte den Raum. Allerdings konnte man wenig erkennen. Ein paar alte Stühle standen da und ein altes Regal.
Kultboy und Cassidy blicketen sich an. Cassidy nickte in Richung der Tür und Kultboy zuckte mit den Schultern.
Für Cassidy war das das Zeichen zum Sturm. Er umfasste die Türklinke, drückte diese nach unten und stieß die Tür mit lautem Gebrüll auf.
Die beiden stürzten aus der Tür und Cassidys Gebrüll verstummte. Sie standen in einem heruntergekommenen Plattenladen. Die Tür, die sie in ihrem Gefängnis gehalten hatte, stellte sich als Tür zur Abstellkammer heraus.
Weit und breit war niemand zu sehen oder zu hören, von ihrem Befreier fehlte jede Spur. Kultboy betrachtete die Regale und sah CDs längst vergangener Tage. Er griff nach der erstbesten und pustete den Staub weg. Chris Hülsbeck - Turrican stand auf ihr, auf dem Titelbild ein Krieger in voller Kampfmontur abgebildet.
"Wo sind wir hier?", fragte Cassidy.
"Keine Ahnung!", erwiederte Kultboy.
Die beiden gingen in den vorderen Teil des Laden, der genauso verlassen war. Durch die Ladenfenster konnten sie eine Ladenstraße im Halbdunkeln erkennen. Mutig öffneten unsere Helden die Tür des Geschäftes und traten nach draussen. Sie befanden sich in einem verlassenen Einkaufzentrum.
Fast gleichzeitig drehten sich unsere Helden um, um zu sehen, welchen Namen der Musikladen trug. In großen Buchstaben stand über der Eingangstür:
PsychoTs - MUSIC HEAVEN
Fragen über Fragen jagten den beiden wie Bienenschwärme durch den Kopf.
War dies das Musikgeschäft unseres PSYCHOTs? Wieso lag Kultboys Wohnung direkt daneben? Kultboy lebte in Wien und PYCHOT in Frankfurt!
Eines war nun klar. Sie mussten verrückt geworden sein!
Die Sonde war ihre letzte Hoffnung. Cassidy beschloss sich ihrer zu Entledigen und schluckte eine Packung Abführmittel aus Kultboys Hausapotheke. Um die Schmerzen besser ertragen zu können trank er dabei eine Flasche Bowmore Whiskey vollständig aus.
Er torkelte mit Mühe zur Toilette. Die Schreie die durch die Tür drangen waren quälend. Es musste eine schlimme Folter sein die Cassidy auf sich genommen hat.
Ein letzter Aufschrei drang durch die Tür, ein Röcheln, und dann Stille.
Absolute Stille.
Kultboy machte sich sorgen, doch 2 Minuten Späten kroch Cassidy durch die Tür. Streckte ihm die Sonde entgegen und Lallte: „Es iss vollbracht“.
Danach brach er zusammen.
Auf der Sonde  ragte in Reliefschrift das Wort – L A R I – heraus.
Ansonsten war an der Sonde nichts womit man sie hätte aktivieren können. Keine Taste oder ähnliches. Nur das Wort  L A R I.
Wie von Blitz getroffen rannte Kultboy auf einmal zurück zur Verlies-Tür.
Tatsächlich! Das L A R I Relief passte genau in das Ins Holz geritzte L A R I hinein.
Bevor er sich versah steckte die Sonde auch schon in der Tür, und machte nun Geräusche.
Ein Mechanismus setzte sich in Gang. Und Im Schlafzimmer fing etwas an zu piepen.
Der Amiga! Der Amiga bootete….
Doch steckte keine Diskette in seinem Laufwerk! Außerdem gab es für cassidy und kultboy keine Möglichkleit, zurück in die Wohnung zu gelangen, denn den Schlüssel hatte kultboy natürlich bei ihrer Gefangennahme am Schlüsselbrett hängen lassen! Ohne zu wissen, was es mit irgendetwas in der verwirrten Welt ihrer Wahrnehmung auf sich gehabt hatte, latschten beide rüber zu PsychoT's Plattenladen im schönen Wiener Stadtteil Frankfurt am Main. Währenddessen leuchtete einsam der Amiga-Monitor in der Dunkelheit von kultboys Schlafzimmer.
Es war kalt geworden.
An der Scheibe des Schlafzimmerfensters kristallisierten erste Eisblumen. Einzig das fahle Leuchten das Philips-Monitors erhellte die Nacht, als aus den Lautsprechern plötzlich ein vernehmliches Knarzen ertönte. Ein Knarzen, das Besitzer des einstigen Traumcomputers Amiga nur zu gut kannten. Wie von Geisterhand gesteuert, schien die Multimedia-Maschine zu neuem Leben zu erwachen.
Der Bildschirm flackerte ein-, zweimal grün auf, dann erschien mit einem diabolischen Grinsen Larry Laffers Gesicht auf dem Monitor, gefolgt von einem kurzen Text, der aus einem einzigen Satz bestand: "Ich habe Jule!" Ein hässliches, meckerndes Lachen erfüllte die leere Wohnung, als plötzlich auch noch das Geräusch eines sich im Schloss drehenden Schlüssels ertönte.
Herein trat ein Mann, der laut cassidy einigen technischen Firlefanz im verlängerten Rücken sein eigen nannte. "Mist, zu spät! die Entführung ist schon vorbei", murmelte die Kreatur, während kultboy und cassidy in PsychoT's Plattenladen mit einem launigen "Herzlichen Glückwunsch" empfangen wurden.
"Die anderen haben schon die Torte aufgefressen", klärte der Ladeninhaber sie auf. "Herr Planetfall hat aber auch nichts abbekommen, wo steckt der nur? Hab ihm übrigens die Nachschlüssel ausgeliehen, hoffe, das ist ok."
Kultboy wurde aschfahl: "Du hast..." Er machte eine dramatische Pause. "Du hast... WAS GETAN?" Die letzten Worte schrie er fast.
Jetzt war es an PsychoT, zu erschrecken. Jegliche Farbe verließ sein Gesicht, statt einer sinnvollen Antwort gab es nur Sinnloses: "Ich habe... äh ... also ... ich äh ... Ich äh... hatte doch... hatte doch keine Ahnung..." brach es aus ihm hervor. Tränen rollten über seine Wangen.
Cassidy, der das alles verfolgt hatte, brach plötzlich und unmotiviert in heftiges Gelächter aus. Verständnislos musterten ihn die beiden anderen.
"Sag mal, tickst Du noch richtig?" Kultboy schüttelte angewidert den Kopf. "Ist dir denn gar nichts heilig?"
Der Angesprochene jedoch hatte sich immer noch nicht beruhigt: "Aber... äh.. also ..." Jetzt schlug er die Hände vor das Gesicht und begann zu schluchzen: "Verdammt, ich brauchte doch das Geld! Wisst ihr, was dieser Laden hier alleine an Miete verschlingt? Und dann kommen auch noch Leute wie ihr oder Retrofrank, der auch noch um jede einzelne Scheibe feilschen will. Ich habe eine Familie zu ernähren!"
Angewidert wandte sich Kultboy ab. So hatte er PsychoT noch nie erlebt. Der ganze Vorfall kam ihm nun nur noch peinlich vor. Er wandte sich Cassidy zu, der immer noch ein Grinsen im Gesicht trug: "Und jetzt? Einfach zur Tagesordnung übergehen? Mach doch zumindest einmal einen sinnvollen Vorschlag!"

Kapitel 3

"Vorwärts! Dies ist nicht real! Verdammte Maden! Ihr riecht allesamt nach Fuß" empörte sich Cassidy und empfahl den staunenden Zuhöhrern etwas gegen ihren Mundgeruch zu unternehmen.
Gespeichert

Ja grizem, žderem, režim, derem,
Njušim, stenjem, jedem, serem,
Ja lajem, džaram, sisam, karam...
U licu vošten, u duši - pošten!

Ja sam pit bull - terijer,
Ja sam, mala, pit bull – terijer!