Berghutzen, das sehe ich schon etwas anderes, die Klassiker sind deswegen Klassiker weil sei eben nicht fragen der Tagespolitik betrefen sondern Probleme der Menschen. Es gibt auch heute noch junge Werther die leiden.
Die Geschichte ist allein schon deshalb klassisch, weil die Konstellation nicht erst 1774 für Leiden unter jungen Leuten gesorgt hat. Dennoch ist mir der Inhalt fremd, daher kann ich mich dazu nicht weiter äußern.
Die Frage was das richtige Tun ist betrifft auch heute noch jeden während die verlorene Ehre der Katharina Blum eine längst vergangene Zeit betrifft und mehr musealen Charakter hat.
Darf ich fragen: Hast du Katharina Blum je gelesen? Die zentrale Aussage des Mobbings und dessen möglichen Folgen ist heute genauso aktuell, sogar aktueller denn je dank Facebook, Twitter und Co. Und auch hier gehts um "Was mache ich daraus? Wie kann ich mir helfen?"
Den musealen Charakter würde ich dann eher dem Werther anhängen, denn die damaligen Wertvorstellungen, gesellschaftlichen Umgangsformen etc. sind 240 Jahre später ja nun definitiv überholt.
Ich denke einfach: Klassiker hin oder her, aber heutzutage gibt es genügend moderne Literatur, die die jungen Leute eher anspricht und bessere Greifbarkeit hat als die verstaubte Ansprache durch Friedrich Schiller oder Ojahnn Golgo van Fontheweg. So finde ich gerade etliche "Nachkriegsromane" sehr beeindruckend.
Es geht mir in der Beziehung um die schulische Bildung, nicht um einen Lesekanon "1001 Bücher, die man gelesen haben muß".