Möchte noch einmal meinen Senf dazugeben.
Aus mir wird wohl nie ein
Hooligan Fußballfreak. Dieses typische Stammtisch-Gemotze, bei dem jeder im Nachhinein (nur nach einer Niederlage natürlich) gescheiter sein will als der Teamchef, ist doch nur lachhaft.
Und unfair obendrein: Im Falle des Sieges "haben die Burschen super gespielt." Doch verliert man, ja dann ist natürlich nur der Teamchef schuld daran!
Nach einem Sieg jubeln sie mit stolzgeschwellter Brust, aber im Falle der Niederlage behaupten sie felsenfest: "Ich hab's doch immer schon gewusst!"
Was ich besonders witzig finde sind Leute, die ihrer eigenen Mannschaft so wenig Vertrauen schenken, dass sie ihr Geld auf den Sieg des Gegners setzen - und nach dem habgierigen Einstreifen des Wettgewinns trotzdem noch zornig auf das eigene Team herumhacken!
Und wegen der Taktik gestern: Jogi Löw wechselte Toni Kroos gegen Trochowski (oder wie der heißt...) ein, und der hatte eine gute Chance auf's 1:0 für die Deutschen. Hat leider nicht geklappt - aber hätte er getroffen, hättet ihr vielleicht gewonnen... - aber eben als insgesamt deutlich schwächere Mannschaft!
Und ich kann's einfach nicht leiden, wenn die schlechtere Mannschaft glücklich gewinnt - auch wenn's die eigene ist!
Viele eurer Titel habt ihr euch redlich verdient, aber seid euch selbst mal ehrlich: Ihr hattet oft auch verdammt großes Glück!
Letztendlich zählen natürlich nur Resultate, und deshalb kann ich auch gut verstehen, dass ihr enttäuscht seid (wer wäre das nicht!).
Wahrscheinlich waren die Siege gegen England und Argentinien einfach zu hoch. Da hatte der Spielverlauf einfach für euch gesprochen, und so waren die Gegner im Kopf schnell "mürbe."
Spanien war gestern aber einfach klar stärker, und ich finde es ziemlich unsportlich, wenn man sein Team als "Versager" bezeichnet, wenn es gegen ein stärkeres (knapp) verliert. Ich meine: "Versagen" kann man nur gegen ein
schwächeres Team.
Auf jeden Fall fände ich es schade - ja, sogar ausgesprochen dämlich - wenn ihr jetzt nach englischem "Vorbild" eure Nationalmannschaft schlechtreden würdet.
Es ist jung, stark, und es hat verdammt viel Potential!
Und wechselt bloß nicht übereilt den Teamchef: Denn die größte Ungerechtigkeit, die es im Fußball gibt, ist, wenn ein mutiger Coach eine junge Mannschaft homogen aufbaut - dann aber sein Nachfolger billig den Ruhm erntet, indem er gemütlich die Arbeit seines Vorgängers fortsetzt!