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Autor Thema: Heavy Metal  (Gelesen 56519 mal)

Herr Planetfall

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Re: Heavy Metal
« Antwort #150 am: 28.11.2010, 12:37 »

Ich möchte meine Beleidigung zuerst haben und skandiere:

Selbst wenn die virtuosesten Metal-Virtuosen der Welt zusammen einen Metal-Song aufnähmen, bestünde die Möglichkeit, daß dieser Song zwar der am virtuosesten gespielte der Welt, aber trotzdem scheiße wäre.

Übrigens ist das Thema Virtuosität unter Musikern so ne ganz bestimme Sache. Stichworte Neid, Angeberei, sinnvoller Einsatz und musikalischer Geschmack.
« Letzte Änderung: 28.11.2010, 12:41 von Herr Planetfall »
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GregBradley

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Re: Heavy Metal
« Antwort #151 am: 28.11.2010, 13:23 »

Natürlich. Weniger ist oftmals mehr und viele haben dies erkannt und sich zunutze (zu Nutze? Ach, ich kack jetzt einfach auf die siebenundvierzigste Rechtschreibreform!!) gemacht. Wie der oben erwähnte Joey DiMaio: Ein Bassgott vor dem Herrn, trotzdem spielen MANOWAR irgendwie immer nur drei Akkorde. Und, ist die Mucke deshalb schlecht? Keinesfalls.
Auch ist mir dieser ganze Progessive Metal Quark eher unheimlich. Sicher, wenn man sich mal das Schlagzeugspiel Mike Portnoys von DREAM THEATER zu Gemüte führt, dann fällt einem schon die Kinnlade runter. Trotzdem höre ich mir jeden AC/DC Song immer noch lieber an - obwohl das Drumset nicht ein Viertel so groß und der Schlagzeugpart vergleichsweise eher einfach gestrickt ist. "Back in Black" ist hierfür ein perfektes Beispiel. Was da heute gespielt wird ist rein vom könnerischen Standpunkt betrachtet natürlich schon eine ganze Stufe weiter, als zu Anfangszeiten des Metal. Aber leider oftmals auch viel zu verkopft und pseudointelektuell. Dreiviertelstündige Percussion- und Synthesizer-Orgien, was soll denn das?
Jetzt nicht falsch verstehen, das hat alles seine Daseinsberechtigung. Aber wenn ich mir die Scheibe "Number of The Beast" von IRON MAIDEN so anhöre, dann wüsste ich nicht, wie das noch zu schlagen sein soll.
Wobei anderen Bands Veränderungen ja gut getan haben. Beispiel JUDAS PRIEST. Ich mag die alten Lieder von denen überhaupt nicht. "Breaking The Law" ist noch ok, aber oftmals klingen die einfach viel zu lahm und gewöhnlich. Da kann ich ja gleich SMOKIE hören. -_- Die "Painkiller" aber zählt definitiv zu meinen drei Lieblingsplatten. Schnell, hart, treibend - einfach der Wahnsinn. Und über allem Halfords Stimme, die schon fast nicht mehr menschlich klingt, sondern eher wie ein zusätzliches Instrument - gerade beim Lied "Painkiller" erinnert sie mich stark an eine Kreissäge. :D
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Herr Planetfall

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Re: Heavy Metal
« Antwort #152 am: 28.11.2010, 15:17 »

Wobei ganz virtuose Musiker sich natürlich oft totlangweilen, wenn sie einfache Musik spielen sollen. Aber ist ne Typfrage, der eine fängt dann an, ne lange Miene zu ziehen und macht einen auf verkanntes Genie, dem anderen bricht trotzdem kein Zacken aus der Krone.

Verkopfter pseudointellektueller Kram ist eh immer furchtbar - übrigens finde ich auch alle Fans solcher Musik furchtbar, oder zumindest ihren Geschmack. Findet man ganz oft auch unter Klassik- und Jazz-Fans.
"Wahnsinn, jetzt spielt er im 11/8tel-Takt die 32tel-Synkopen mixolydisch im Krebs" und so ne Scheiße.
Obwohl, wenn man von sowas Ahnung hat, findet man sowas vielleicht auch zwangsläufig geil, wer weiß.

Dream Theater z. B. finde ich stellenweise gut, aber solche 6-Minuten-Instrumental-Teile, die auf musiktheoretischer Ebene werweißwie anspruchsvoll sind, lösen bei mir einfach gar nichts aus, weshalb ich sie mir nie absichtlich anhöre. Oder wenn sie was auslösen, dann nicht, weil sie so irre durchdacht und gespielt sind, sondern weil ich sie halt "einfach so" geil finde. Aber das ist selten.

Daseinsberechtigung hat das natürlich alles, klar. Stirbt ja keiner von, also sollnse mal.

Back in Black ist übrigens mein Lieblings-Song von AC/DC; denk Dir so ein Gitarrenriff aus, und Du kannst den Rest Deines Lebens die Füße hochlegen.
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Re: Heavy Metal
« Antwort #153 am: 28.11.2010, 15:41 »

"Wahnsinn, jetzt spielt er im 11/8tel-Takt die 32tel-Synkopen mixolydisch im Krebs" und so ne Scheiße.
Obwohl, wenn man von sowas Ahnung hat, findet man sowas vielleicht auch zwangsläufig geil, wer weiß.
Brrr, diese hochnäsigen Besserwisser finden sich bei ihren blumigen Analysen höchstens selber geil! :unten:
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GregBradley

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Re: Heavy Metal
« Antwort #154 am: 28.11.2010, 19:33 »

"Wahnsinn, jetzt spielt er im 11/8tel-Takt die 32tel-Synkopen mixolydisch im Krebs" und so ne Scheiße.
:lachen: :lol2:

Auf den Punkt gebracht. :oben:
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Re: Heavy Metal
« Antwort #155 am: 30.11.2010, 10:15 »

Gebe dir da im großen und ganzen Recht. Ich selbst bin Dream Theater Fan, allerdings finde ich die letzten Scheiben doch langweilig, mein Lieblingsalbum bleibt Images and Words. Wenn in der Virtuosität das Melodramatische fehlt, dann wirds langweilig.

Ich selbst habe sie jetzt zweimal gesehen, das erste Konzert dauerte mit Zugaben über 3 Stunden. Irgendwann in der Mitte habe ich abgeschaltet, weil das Virtuose auf Dauer langweilt. Genau so geht es nicht nur mir, sondern auch anderen Fans.

Besser finde ich es bei Ligetis Etüden gelöst, wo der Komponist mit allen (virtuosen) Mitteln versucht, den Zuhörer dazuzubringen, das er abschaltet, weil er die Zusammenhänge nicht mehr erkennen kann, obwohl sie noch da sind.

JAZZ ist der allerletzte Scheiss, und zwar ganz besonders Free Jazz. Tonleitern rauf und runter zu spielen ohne jeglich erkennbaren Sinn. :puke:

In der Klassik finde ich reine Virtuosität auch kacke, ganz besonder Liszt wird von mir gemieden. Man kann sich ein, zwei Nummern gönnen, dann ist aber Schluss -  es lebe die Polyphonie.

"Wahnsinn, jetzt spielt er im 11/8tel-Takt die 32tel-Synkopen mixolydisch im Krebs" und so ne Scheiße.
:lachen: :lol2:

Auf den Punkt gebracht. :oben:

Solche Herausforderungen mag ich persönlich, bin gerade dabei von Gideon Klein eine Sonate zu spielen, immer wieder Rhythmusverschiebungen, verschiedene Notenwerte die gegeneinander gespielt werden - das bringt den Verstand erstmal zum qualmen - tolle Herausforderung - und trotzdem ist die Sonate gut durchdacht, hat Hand und Fuß und ist nicht virtuos gehalten.
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Herr Planetfall

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Re: Heavy Metal
« Antwort #156 am: 30.11.2010, 15:20 »

Die Images and Words fand ich auch gut.
Aber in der Musik sollte Virtuosität eben dem Stück dienen und nicht ein Stück der Zurschaustellung von Virtuosität, sonst wird's halt langweilig.

Was meine "11/8tel"-Bemerkung angeht: Mir macht es bei weitem auch mehr Spaß, mich an anspruchsvollen Aufgaben zu versuchen als anderen dabei zuzusehen/zuzuhören.
Ich möchte natürlich auch nicht ausschließen, daß es möglich ist, ein Stück Musik im 11/8tel-Takt mit 32tel-Synkopen mixolydisch im Krebs zu komponieren, das einfach klasse ist.

Jazz mag ich eben auch dann, wenn diese ganzen verrückten Akkorde und Tonleitern ein lyrisches Ganzes ergeben und nicht einfach nur Musik-Mathe für Musikstudenten bleiben. Ist ja leider häufig der Fall.
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Re: Heavy Metal
« Antwort #157 am: 30.11.2010, 21:08 »

Wir einigen uns also darauf, dass Heavy Metal die Wahrheit ist und alles andere nur Schmutz?  :ballon
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Re: Heavy Metal
« Antwort #158 am: 30.11.2010, 21:12 »

Wir einigen uns also darauf, dass Heavy Metal die Wahrheit ist und alles andere nur Schmutz?  :ballon

Solange es guter Metal ist. Aber das meiste ist wirklich Schmutz. Was ich früher an Alben gesammelt habe, wo nur Metal draufstand? Solche Bands gibts ja gar nicht. :D

Apropos. Habe letztens Dragonforce kennengelernt, kannte die gar nicht. Ein Schüler wollte Through the fire and flames spielen.

Jetzt spielen das ein gutes Dutzend und ich finde, auf dem Klavier klingts besser als im Original. ;)
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Re: Heavy Metal
« Antwort #159 am: 30.11.2010, 21:50 »

JAZZ ist der allerletzte Scheiss...
Ah so? Na, dann höre ich eben gerne Scheiß. ;)
Naja, ein paar Scheiben hab ich halt, die mir extrem taugen - ist aber nicht so, dass ich mir in der Jazzwelt so wahnsinnig gut auskennen würde.
Hauptsache, es spielt kein Saxophonist mit! Aus irgendeinem Grund kann ich den Klang dieses Instruments nicht ausstehen. :ka:

Zitat
...und zwar ganz besonders Free Jazz. Tonleitern rauf und runter zu spielen ohne jeglich erkennbaren Sinn.
Bei deiner Meinung über Free Jazz stimme ich dir aber gern zu. Wie sollte beim freien Improvisieren auch was Gescheites rauskommen?! Denke, die dudeln halt so herum und hoffen, dass nach acht Minuten zufällig ein sekundenkurzer magischer Moment aufblitzt. Oder eben nicht (was wahrscheinlicher ist).
Stelle mir aber vor, dass das Selber-Spielen viel geiler ist als das Zuhören.

Ach so, on topic: Metal Fan bin ich nun wirklich keiner.  :cen:
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Re: Heavy Metal
« Antwort #160 am: 01.12.2010, 00:22 »

DRAGONFORCE sind doch auch nur bekannt, weil "Through The Fire And Flames" bei "Guitar Hero" als Mega-Superduper-Endgegner-Spezialbonussong dabei war.

Dieser Hermann Li spielt ja wirklich wie der Teufel - der Schwermetal-Paganini des 21. Jahrhunderts könnte man sagen. Trotzdem wird Heavy Metal nicht dadurch besser, dass man ihn drei Mal so schnell spielt.  Ähnlich war das ja mit der Entwicklung des Techno - irgendwann interessierte nur noch, wieviel "bihts pör minnet" ein Song hatte. Geil, ab einer gewissen Grenze hört sich alles halt nur noch an wie Maschinengewerfeuer; sei es ein elektronischer Beat, ein Schlagzeug oder eine E-Gitarre.

Darüber hinaus stimmt es einfach, was hier jetzt schon mehrfach geschrieben wurde: Virtuosität um ihrer selbst Willen ist zum Scheitern verurteiltDaran kann sich kein (normaler) Geist erfreuen.
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Re: Heavy Metal
« Antwort #161 am: 01.12.2010, 10:37 »

Das war bei Guitar Hero? Wußte ich nicht - hab das Spiel nie gespielt. Du anscheinend schon. ;)

Mir gefallen auch beim Metal meistens die langsamen Guitarensolos, wie z.b Afraid to Shoot Strangers und Nomads von Iron Maiden. Könnte die beiden Songs ewig ohne Unterbrechung hören.

@Oh Dae-su

Ich selbst habe Nina Simone plays piano - das Album ist für mich eines der besten die ich besitze, es gibt diese gewissen Ausnahmen, Jein finde ich von Fettes Brot auch geil, obwohl ich mit Hip Hop nix anfangen kann, aber Jazz ist kein Heavy Metal, also blöd, denn es lebe Heavy Metal.

Kennt jemand eigentlich Gun Barrel? Der Sänger meiner Ex-Band hat damals bei denen vorgesungen, war aber leider ein bißchen zu jung für die, sonst wäre er jetzt dort Frontman.
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Re: Heavy Metal
« Antwort #162 am: 03.12.2010, 22:04 »

Das war bei Guitar Hero? Wußte ich nicht - hab das Spiel nie gespielt. Du anscheinend schon. ;)
Selbstverständlich. In einem Houseclub, in dem ich eine Weile gearbeitet habe, war es eine Zeit lang eine feste Institution, dass sich das Personal und eine Handvoll Freunde Dienstag Abends bei Whiskey Cola, Koks und Cuba Libre (nicht zwingend in dieser Reihenfolge) zu einigen Runden "Guitar Hero" auf Leinwand (mittels Beamer) traf. War immer eine Mordsgaudi, ehrlich!! :worship:

Wie dem auch sei, Maiden ist immer erste Wahl. Wer von Metal spricht, meint automatisch auch Maiden, das lässt sich nicht trennen.

(Gedankennotiz an mich selbst: Deathrider rückt für seinen Kommentar in meiner Beliebtheitsskala wieder zwei Ränge auf)
« Letzte Änderung: 04.12.2010, 09:46 von GregBradley »
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Re: Heavy Metal
« Antwort #163 am: 04.12.2010, 09:33 »


(Gedankennotiz an mich selbst: Deathrider rückt für seinen Kommentar in meiner Beliebtheitsskala wieder zwei Ränge auf)

 :tomato:

Darf Greg nicht erinnern, dass ich Karate Tiger 2 klasse finde, sonst rutsche ich wieder ab.
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Re: Heavy Metal
« Antwort #164 am: 04.12.2010, 17:29 »

Geht denn zufällig jemand am 31. Mai in München aufs Maiden-Konzert?
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