Was die Japan-Horrorfilme angeht, sind sie halt Geschmackssache. Beginnen oftmals sehr langsam, fast elegisch, um dann am Ende regelrecht zu explodieren. "Audition" ist dafür ein gutes Beispiel. Manche pennen da nach 20 Minuten ein, mir hingegen gefällt so eine Entwicklung. Langsamer Spannungsaufbau und schließlich - peng - voll in die Fresse !
Ich mag "The Audition", kann aber jeden verstehen der diesen Film ablehnt. Er erzählt seine Geschichte wirklich sehr langsam, was ich persönlich aber absolut okay finde.
Beim ersten Anschauen war ich auch etwas verwirrt, bis ich irgendwann verstand das der Film IHRE Geschichte erzählt.
Nicht die des Vaters.
Die Geister-Gruselfilmchen der letzten Jahre gehen mir allerdings, schon aufgrund ihrer schieren Menge, langsam etwas auf den Zeiger. "Insidious", "Babadook", "Sinister" usw. Irgendwie alles eher so mittelgeil, keine besonderen Überraschungen mehr. Mal schauen, wie sich "The Visit" so macht. Shyamalan hat zwar auch schon eine halbe Ewigkeit nichts Nennenswertes mehr geliefert, aber der soll wohl ganz gut sein.
Bis dahin werd ich mir wohl nochmal ein paar schöne 80er-Horrorschinken reintun. Angefangen hab ich mit "Re-Animator". Ist zwar auch schon ordentlich gealtert, aber immer noch schöner Popcorn-Grusel. Jeffrey Combs ist und bleibt halt neben Robert Englund und Bruce Campbell eine meiner persönlichen Schreckfilm-Ikönchen der letzten 30 Jahre.
Mit Jeffrey Combs verbinde ich ehrlich gesagt nur Re-Animator. Auch wenn ich weiss, das der noch in einigen Filmen auftauchte.
Aber jenseits Re-Animators flog der bei mir immer unterm Radar.
Robert Englund und Bruce Campell mag ich allerdings auch.
Die Trends im Genre wird es wohl immer geben.
Nach "Scream" den ich okay, aber nicht annähernd so toll, wie er überall gemacht wurde fand, kam eine neue Welle von Teenie-Slashern, auf die ich genau so gerne verzichtet hätte, wie auf die Folter-Filme im Fahrwasser von Saw und Hostel.
Die Folterfilmwelle finde ich auch etwas nervig.
Allerdings ist auch dieses keine wirkliche Neuerscheinung, sondern lediglich eine konsequente Weiterentwicklung eines Unterzweiges des Horrorgenres.
So kacke ich Saw und den hassenswerten Hostel auch fand, wenn man ehrlich ist basierten viele Horrorfilme der 70er/80er Jahre rein auf der Darstellung von Gewalt.
Ich habe beispielsweise nie kapiert, warum viele Horrorfans so auf Fulci feiern. Denn jenseits der, damals durchaus harten Gewaltdarstellung, bieten die storytechnisch wirklich gar nichts.
Ähnlich wie der ganze Kult um die Freitag der 13. Filme - die zugegebenerweise zu meinen Guilty Pleasures gehören - welche auch nur populär waren,
weil sie für damalige Mainstreamverhältnisse erstaunlich hart waren. Macht man sich einmal die Mühe die Storys halbwegs zu analysieren, fallen die meisten Teile schnell auseinander.
Das waren wirklich Filme für eine Zielgruppe, der außer Schocks und Gewalt so ziemlich alles egal war.
Die Geister-Filmwelle hat zumindest eine Hand voll Filme hervorgebracht, die ganz gut unterhalten haben."Der Babadook" war interessant, weil es im Prinzip hinter dem Gewand eines Horror-Films um die Verdrängung traumatischer Erlebnisse geht.
Bei M.Night Shamalamadingdong geht mir das Gimmick, dass seine Storys immer wieder auf einen Plot-Twist hinauslaufen müssen auf den Zeiger.
"It Follows" hat mir dieses Jahr sehr gut gefallen.Nette Idee und eine Atmosphäre, die an alte Carpenter-Streifen erinnert.
"It Follows" und "Babadook" - die ich beide noch nicht gesehen habe - sollen tatsächlich ziemlich gut sein.
Momentan scheint die US-Horrorwelle wieder etwas zu ihren Wurzeln zurück zu kehren, was ich durchaus befürworte.