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Autor Thema: Politik Part 3  (Gelesen 453148 mal)

Deathrider

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Re:Politik Part 3
« Antwort #690 am: 11.05.2009, 12:14 »

Gerade eben im Radio gehört. im schönen Sankt Augustin gibts im Moment Polizeiaufruhr, an mir ist gerade noch eine regelrechte Polizeikolone vorbeigefahren. Jemand ist mit mehreren Messern ins Albert Einstein Gymnasium gestürmt und hat ein Mädchen verletzt. Im Moment weiß man noch nix näheres, Täter noch nicht geschnappt.

Bin im Moment echt platt, ich hoffe, dass meinen Musikschülern nix passiert ist, werde sie morgen sehen.

Man muss wirklich allmählich mehr Disziplin eintrichtern, ich bin der Meinung, dass die Eltern, Erziehungsberechtigten eine große Schuld trifft. Mit einer richtigen Erziehung würden die eigenen Kinder so etwas nicht machen. Ich fordere härtere Bestrafung der Eltern, wenn sie ein Kind nicht disziplinieren können.

Ganz ehrlich, es fehlt an DISZIPLIN.

Ich bin sprach und schreiblos. :(
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cassidy

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Re:Politik Part 3
« Antwort #691 am: 11.05.2009, 12:18 »

Ob das Problem mit mehr "Disziplin" zu bewältigen wäre, da bin ich nicht ganz sicher!
Wo ich Dir aber größtenteils Recht geben muss, ist die Tatsache, dass Eltern mehr in ihre Verantwortung genommen werden müssen.
Halte es grundsätzlich für ein Problem, dass Eltern ihre Kinder heut oftmals abgeben an Institutionen, damit sich Andere um sie kümmern.
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Lemmy07

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Re:Politik Part 3
« Antwort #692 am: 11.05.2009, 13:00 »

Ja, leider meinen manche (viele?) Eltern, die Lehrer hätten auch die Aufgabe ihre Kinder zu erziehen...
Disziplin ist zwar nicht verkehrt, aber noch wichtiger ist meiner Meinung nach, dass den Kindern vernünftige Wertvorstellungen beigebracht werden, Rücksichtnahme, Mitgefühl für andere, Respekt, halt so eine Art soziales Gewissen...
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Wurstdakopp

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Re:Politik Part 3
« Antwort #693 am: 11.05.2009, 13:50 »

Dieser Irrglaube scheint aber bei vielen Eltern heutzutage vorhanden zu sein. Wenn dann noch die sozialen Brennpunkte hinzukommen, wirds teils arg kritisch, was eine vernünftige Erziehung von Kindern und Jugendlichen anbetrifft. :(
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Clemenza

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Re:Politik Part 3
« Antwort #694 am: 11.05.2009, 17:19 »

Hab das am Rande auf der Arbeit im Radio mitbekommen. War wohl ein 16-jähriges Mädchen, die ihre gleichaltrige Mitschülerin mit einem Messer verletzt hat. :ks:
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Deathrider

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Re:Politik Part 3
« Antwort #695 am: 11.05.2009, 20:35 »

Hab das am Rande auf der Arbeit im Radio mitbekommen. War wohl ein 16-jähriges Mädchen, die ihre gleichaltrige Mitschülerin mit einem Messer verletzt hat. :ks:

Ist auch noch immer nicht gefasst - werde wie gesagt mal morgen meine schüler fragen, wie es denen geht. Ich denke, es ist wichtig, dass man mit ihnen darüber redet. Das nimmt ja einen schon ganz derbe mit.
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Herr Planetfall

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Re:Politik Part 3
« Antwort #696 am: 11.05.2009, 23:58 »

Ist komisch, je näher sowas am eigenen Wohnort passiert, desto betroffener ist man. Da bekommt man dann das Gefühl, daß einem eben doch selbst etwas passieren kann. Hoffe, die Täterin kriegt noch die Kurve und bringt sich oder andere nicht doch noch um.

Hab vor einigen Wochen ein Interview mit Jürgen Becker (Kabarettist) im Radio gehört, der engagiert sich an einer Hauptschule. D. h. er ist da rein gegangen, hat mit den Jugendlichen (90% Ausländer) geredet und mit ihnen ein Projekt aufgezogen, nämlich mit einem eigenen Karnevalswagen auf nem Kölner Karnevalszug mitzumachen. Die waren alle dankbar und freudig dabei, weil sich endlich mal jemand von außen für sie interessierte und sie mit diesem Projekt "integrierte".
Glaube kaum, daß irgendeiner von diesen betroffenen Killerspiel-Verbot-Politikern etwas ähnliches tun würde. Aber sowas scheint mir am wirksamsten, um zu vermitteln, daß man nicht nur durch Amoklauf Aufmerksamkeit erfährt.
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Retrofrank

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Re:Politik Part 3
« Antwort #697 am: 12.05.2009, 11:24 »

Interessant,daß es sich dieses mal um ein Mädchen handelte.
Von Amokläuferinnen hört man ha eher selten.
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lonely-george

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Re:Politik Part 3
« Antwort #698 am: 12.05.2009, 12:24 »

Früher wäre diese sache wahrscheinlich allerdings nicht so groß in den Medien gewesen...
Und wäre mehr als als Gewalt in der Schule durchgegangen..
Das durch so einen Brandanschlag viele zu schaden kommen ist auch eher unwahrscheinlich, selbst wenn er funktioniert.
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GregBradley

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Re:Politik Part 3
« Antwort #699 am: 12.05.2009, 19:27 »

Was die Arschhochkriegen- und Situation in Deutschland-Diskussion angeht, muss ich mich dieses Mal voll und ganz Pearson anschließen.

Die Karten sind verteilt, das Geld bleibt da, wo es schon immer war, in bestimmten Familien und Firmen und der kleine Reichtum, den man sich in den Jahren des Wirtschaftswunders noch mit ehrlicher Maloche erarbeiten konnte, erweist sich schon längst als eine Hoffnung, die man sich mittlerweile getrost schenken kann.

Meine Eltern haben beide Medizin studiert, einer der schwersten Studiengänge weltweit, zumindest mein Vater hat dann fast dreißig Jahre in dem Beruf gearbeitet, gespart wie ein Eichhörnchen und gelebt wie ein Asket. Zu viert bin ich mit meinen Eltrern und meinem Bruder in einer 85 m² großen (und übrigens spottbilligen, da im Besitz der Uni befindlichen und so damals recht günstig an Studenten vermietete) Dreizimmerwohnung aufgewachsen, Kleider gab's vom großen Cousin, Flohmarkt oder Second Hand. Und mein Bruder hat meine Kleider gekriegt. Urlaub war meistens Camping, die Möbel jahrelang nur vom Sperrmüll oder selbst gebaut (handwerklich begabter Vater), die Fahrräder waren auch aufgemotztes Sperrmüllzeug und das grundsätzlich Familienauto eine Unterklassenrostlaube, die man fuhr, bis wirklich nichts mehr ging. So, jetzt denkt Ihr bestimmt, die Eltern vom Bradley müssen ihren Geldspeicher direkt zwischen dem von Onkel Dagobert und Klaas Klever stehen haben - von wegen!! NICHTS ist hängengeblieben, wirklich NICHTS!! Klar, ein paar Kröten hat mein Alter schon zusammengespaart, aber noch nicht einmal für Wohneigentum hat es gereicht. Und die besagte Summe, die er sich (und uns) jahrzehntelang vom Mund abgespart hat, wird dafür draufgehen, meine Mutter in der Rente vor einem menschenunwürdigen Hartz IV-Leben zu bewahren, ein Großteil wird dann innerhalb der zwei Jahre verballert sein, die meine Eltern kurz vor ihrem Ableben noch in einem (wohlgemerkt lausigen) Altenheim oder einer Altenwohnanlage zubringen werden, vielleicht noch ein paar Tausender für irgendwelche senilen Verrücktheiten im semidementen Zustand und dann isse auch schon weg, die Kohle.
Ich erwarte mir KEINEN VERFICKTEN CENT. Will ich eigentlich auch gar nicht. Mein Vater hat gerackert wie ein Irrer, da gönne ich ihm wirklich jeden Euro, den er mal verprasst -  und sei es für noch so sinnloses Zeug.

Und das schreibe ich als Sohn zweier Ärzte. Ich will gar nicht wissen, wie es in Arbeiterfamilien ohne finanzielles Polster in der Elterngeneration gerade abgeht. 1.200 Euro netto für 'nen Koch, der sich 14 Stunden täglich beim Teildienst einen in der Küche abschwitzt? Davon kann man nicht leben, es geht nicht. Zumindest nicht gemessen an dem, was in Deutschland einmal Lebensstandard war und schon zehn Mal nicht gemessen an, was uns die lustige Medien- und Konsumgesellschaft als Meßlatte gesetzt hat.

Wem heute noch die Sonne aus dem Popo scheint, dem wurde das in die Wiege gelegt. Und wer etwas anderes erzählt, der lügt. So wie mein Zahnarzt, der ja soooooooo hart geschuftet hat, um sich mit Anfang 30 sein erstes Hanghaus in bester Lage zu bauen. Ein netter Kerl, aber was er immer vergisst zu erwähnen ist, dass er in Papis Praxis eingestiegen ist, sich nicht für mehrere Millionen medizinisches Gerät anschaffen musste, bereits einen Kundenstamm übernehmen konnte und auch die Arbeitsabläufe alle schon vorstrukturiert waren. Wie will man denn da auf die Schnauze fallen?

Ob ich ein Sozialneider bin? Ja!! Und ich stehe dazu. Leute, die Sozialneider doof finden kommen immer nur aus der Ecke der Beneideten, also leckt mich am Arsch mit Kritik daran.

Fakt ist jedenfalls, um weiter bei meiner Person zu bleiben, dass es für mich nichts zu erben gibt. Und ohne Papas Geld im Rücken ist man mittlerweile angearscht. Ich selbst arbeite viel, wirklich viel und verdiene momentan auch echt nicht gerade wenig Kohle. Dennoch sehe ich das, was ich mir aufgebaut habe, auf extrem tönernen Füßen stehen und betrachte mich selbst als einer von denen, die verzweifelt noch versuchen, den Anschluss an "die da oben" zu finden, um irgendwann auch mal lachend auf die Unterschicht herabsehen zu können. Soweit ist es mit mir gekommen. Aber ich gebe Pearson mit seiner Einschätzung der Lage Recht, kann Stephan zu seiner Taktik des geringsten Widerstandes (oder wie cassidy es nicht ganz falsch nennt: Resignation) nur beipflichten und hoffe für den Planetfall, dass es so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit gibt (ich persönlich glaube nicht daran), damit er für seine vielen kleinen guten Taten einmal in den Himmel kommt.

Hier auf Erden wird's ihm jedenfalls keiner danken. Und schon gar nicht in Deutschland. Und hier will auch keiner etwas ändern. Hier lässt man alles über sich ergehen. Und dieses "alleine dastehen mit seinen Anliegen", das ist kein Gefühl, das ist ein Wissen. Und weil ich das weiß, will ich selbst an die Macht, beteilige mich an jedem Klüngel und erfreue mich an den Gesetzeslücken, die man extra für Leute wie mich gelassen hat und wenn mein Plan nicht aufgeht werde ich kriminell (Betrüger o. ä.). So meine Perspektiven.

Pearsons Metapher mit den Wölfen jedenfalls finde ich zutreffend für das, was ich als einzigen Schritt zur Verbesserung erachte. Kannst Du sie nicht besiegen, musst Du eben mit Ihnen heulen. Ist ein Stück weit feige, fürchterlich egoistisch, aber letzten Endes taktisch klug. Wie in Frankreich die Laster querstellen auf der Straße, das läuft hier nicht (nicht, dass es denen deswegen besser ginge, nur weil sie es tun) und die Revolution im Kleinen à la Planetfall verpufft leider ungesehen und tut höchstens morgens beim In-den-Spiegel-gucken gut.

Na ja, wat soll's... gibt jetzt Essen.
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Ja grizem, žderem, režim, derem,
Njušim, stenjem, jedem, serem,
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U licu vošten, u duši - pošten!

Ja sam pit bull - terijer,
Ja sam, mala, pit bull – terijer!

Herr Planetfall

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Re:Politik Part 3
« Antwort #700 am: 13.05.2009, 00:24 »

Daß das Geld da ist, wo es immer war, ist wohl richtig: Das ist vermutlich seit 150 Jahren in den Familien, denen die heutigen DAX-Konzerne gehören. Oder halt bei den Ölfeldbesitzern, den Regenwaldbesitzern etc.

Ich versuche, Fragen wie "Gibt es für ehrliche Arbeit noch Geld" gar nicht in meine Welt zu lassen. Mein Vater hat auch jahrzehntelang bei so ner Art Behörde gearbeitet, Tag für Tag dieselbe Arbeit, gespart, gespart, gespart und jetzt ist alles weg. Diese Tatsache sowie meine Selbstständigkeit lassen mich Geld auch als etwas sehr flüchtiges ansehen, auch wenn sich z. B. bei Familie Krupp (oder wie der Krupp-Eigentümer halt jetzt heißt) seit Jahrhunderten das Geld stapelt und gar nicht flüchtig ist.
Als Student hab ich auch unglaublich wenig Geld gehabt. Und ich orientiere mich auch nicht an irgendwelchen anderen Lebensstandards oder Meßlatten aus den Medien.

Ob ich damit glücklich werde, weiß ich nicht. Momentan geht's mir ganz gut, aber auch ich werde älter und zweifle hin und wieder daran, ob ich das richtig mache. Am liebsten würde ich halt Musik machen und auf alles scheißen, und ich hoffe einfach, daß dieser Weg irgendwie zu einem durchschnittlichen, stabilen Lebensstandard reicht. Ich hab aber auch gut reden, ich hab keine Kinder.

Sozialneider bin ich nicht. Ich bin nur neidisch auf Leute, die besser gefördert worden sind als ich und deshalb z. B. sechs Instrumente beherrschen, während ich mir das alles alleine erarbeiten muß.
Mozart, auf den bin ich neidisch. Wolfgang Amadeus "Ich bin 21 Jahre alt und hab vor vier Monaten so ein Stück in Italien auf ner Orgel gehört und heute früh mal eben aufgeschrieben, auf diesen 24 Seiten da hinten auf dem Tisch" Mozart.
Oder Jimi Hendrix mit 24 in Monterey, bei SOWAS werd ich neidisch und denke mir, "der scheiß Hurensohn war da erst 24 und ich Fritte bin viel älter und kann keinen Bruchteil von dem, was der da macht!"

Ob ich für viele kleine guten Taten einmal in den Himmel komme, ist mir auch egal, oder ob die mir gedankt werden. Ich tu die ja in erster Linie für mich, Stichwort "in den Spiegel gucken". Das ist für mich ne ziemlich persönliche Geschichte, für die ich kein großartiges Feedback brauche. Schreib mir jetzt auch nicht "Held" auf die Fahne, aber daß sich weniger Leute über umgekippte Fahrräder ärgern müßten, wenn mehr Leute die Dinger aufheben würden, ist halt logisch.

Ich will auch nicht an die Macht. Ich will einfach nur mein Ding machen und meinen Weg gehen und hoffe, daß das gut für mich ist. Auf der Kehrseite steht, daß ich so wohl nicht reich werde, oft ziemlich weit im inneren Exil weile und mich komisch fühle, weil alle anderen immer alles anders mache als ich. Fühle mich als Fahrradaufheber wirklich oft ziemlich freaky.
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cassidy

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Re:Politik Part 3
« Antwort #701 am: 13.05.2009, 00:47 »

Ich denk, der Greg will nur mal wieder seinen destruktiven Scheiss loswerden!
Nach wie vor halte ich nix von diesem Verschwörungsmist und diesem "Et hätt doch alles eh kinne Sinn" - Geseiere!
Möglichkeiten sind da, Greg z.B. nutzt gerade die Seine!
Es liegt an Einem Selber!
Ich persönlich, reg mich im Prinzip eigentlich immer nur über mich selber auf! Darüber, dass ich große Chancen leichtfertig wegwerfe, darüber, dass ich die falsche Lottozahl getippt habe oder darüber, dass ich grundsätzlich das Gegenteil mache, von dem, was ich eigentlich machen wollte!
So seh ich das halt! Und kein empirisches Datengefummel wird mich je vom Gegenteil überzeugen können!
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Lemmy07

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Re:Politik Part 3
« Antwort #702 am: 13.05.2009, 11:36 »

Die Karten sind verteilt, das Geld bleibt da, wo es schon immer war, in bestimmten Familien und Firmen und der kleine Reichtum, den man sich in den Jahren des Wirtschaftswunders noch mit ehrlicher Maloche erarbeiten konnte, erweist sich schon längst als eine Hoffnung, die man sich mittlerweile getrost schenken kann.


Hmmm, da muss ich widersprechen!
Meine Eltern haben von deren Eltern so gut wie nichts mit auf den Weg bekommen, jedenfalls nicht zu Anfang. Mein Vater hat als Busfahrer gearbeitet, meine Mutter als Verkäuferin. Wir haben lange in einer kleinen 3-Zimmer-Wohnung gelebt (auch 4 Personen, wie bei euch). Als ich älter wurde haben meine Schwester und ich je ein eigenes Zimmer bekommen (vorher ein gemeinsames), ab da haben meine Eltern im Wohnzimmer geschlafen, hatten also kein eigenes Schlafzimmer mehr. Unser Auto war auch eine alte Rostlaube (VW Passat) und Urlaub gabs immer nur am Gardasee (das ist ja nicht weit von München aus). Klamotten wurden selbst genäht bzw. gestrickt (Oh mein Gott!) und auch sonst wurde ziemlich gespart. Aber das hat sich irgendwann schon gelohnt! Meine Eltern haben sich in den 80ern ein kleines Reihenhaus gekauft, das sie sich auch nur leisten konnten, weil sie nach dem Rohbau sehr viel in Eigenleistung selbst gemacht haben und es wurde halt ein dicker Kredit aufgenommen. Der ist inzwischen abbezahlt und das Haus gehört meinem Vater (Eltern geschieden, Mutter damals ausbezahlt).
Inzwischen hat er (zusammen mit seiner jetzigen Frau) auch noch 2 1-Zimmer-Eigentumswohnung als Geldanlage gekauft und lebt trotzdem gut (hat zu einem großen Auto noch ein Motorrad und macht viele Reisen). Er hat es also durchaus von null an zu einem kleinen bisschen Wohlstand gebracht. Frage mich aber auch gerade wie er das gemacht hat! Denn so gut wird er ja als Busfahrer auch nicht verdient haben.... Na ja, aber was davon übrig bleibt, wenn er mal wirklich in ein Pflege- oder Altenheim muss, ist die andere Frage, weis nicht ob er da eine Versicherung hat... Also geht es in einem gewissen Rahmen schon zu ein bisschen Wohlstand zu kommen... Frag mich gerade, wieso das bei deinen Eltern nicht der Fall war, wenn beide Mediziner sind? Wobei ja Mediziner eigentlich nur mit eigener Praxis oder als Chefarzt gut verdienen. "Normale" Klinikärzte verdienen eher durchschnittlich, Asisstenzärzte kaum mehr als eine Krankenschwester...

Aber wie ein einfacher Arbeiter mit 1.200  Euro netto eine Familie ernähren kann / soll ist mir echt ein Rätsel! So jemand wird sich nie etwas Geld für die Rente zurück legen können und später dann mal ganz schlecht da stehen...

Ach ja, ich bin übrigens auch Sozialneider! Wenn jemand unverdient zu viel Geld kommt (Lotto, reiche Eltern) dann bin ich da echt neidisch und gönne demjenigen das auch nicht. Aber wenn sich jemand selbst seinen Reichtum erarbeitet hat (geht ja eigentlich nur als Unternehmer mit der richtigen Idee), dann hat er jeden Cent davon verdient! Solchen Leuten gönne ich das auch (wobei natürlich ein kleiner Rest-Neid bleibt, hätte ja auch gerne mehr Geld ;) )

Ob ich es selbst mal zu Wohlstand bringen werde (auch ohne was zu erben) wage ich zu bezweifeln. Ich verdiene zwar recht gut und wir werden noch vor meinem Renteneintritt unsere Eigentumswohnung abbezahlt haben, aber mehr ist dann auch nicht drin (so richtig spießig, halt die Mittelstandsfamilie). "Wohlstand" wäre da sehr übertrieben. Wird aber hoffentlich zu einem halbwegs guten Leben im Rentenalter reichen, wenn ich dann keine Miete zahlen muss (wenn ich überhaupt so alt werde)...
« Letzte Änderung: 13.05.2009, 11:42 von Lemmy07 »
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Re:Politik Part 3
« Antwort #703 am: 13.05.2009, 11:45 »

Ich denke auch nicht an meine Rente. Wenn ich tot bin, bin ich tot, ob ich dann 120 bin oder 63 und mir eine Not-OP nicht leisten kann. Sparen kann ich jedenfalls auch nicht, aber ich hab den Job, den ich wollte. Angst, abzustürzen, schwebt da leider auch immer mit.

Zu dem was cassidy gesagt hat: Ich glaube auch, daß jeder seines eigenen Glückes Schmied ist, Greg macht es ja vor. Nur scheint er dabei recht angestrengt zu sein.
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GregBradley

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Re:Politik Part 3
« Antwort #704 am: 13.05.2009, 22:45 »

Inzwischen hat er (zusammen mit seiner jetzigen Frau) auch noch 2 1-Zimmer-Eigentumswohnung als Geldanlage gekauft und lebt trotzdem gut (hat zu einem großen Auto noch ein Motorrad und macht viele Reisen). Er hat es also durchaus von null an zu einem kleinen bisschen Wohlstand gebracht. Frage mich aber auch gerade wie er das gemacht hat! Denn so gut wird er ja als Busfahrer auch nicht verdient haben....
Nach heutigem Standpunkt nicht, aber damals konnte man auch mit einer "einfachen" Arbeit noch sein kleines bißchen Wohlstand aufbauen, Eigenheim, Gartenzwerg, all das.
Heute würde er das nicht mehr schaffen. Punkt.

Ich denk, der Greg will nur mal wieder seinen destruktiven Scheiss loswerden!
Ja, auch. Bin ja tief im Innern ein frustrierter Misanthrop, das kommt halt oft zum Vorschein. :ka:
Greg z.B. nutzt gerade die Seine!
Ja, aber auch auf Kosten anderer und tue oft Dinge, die ich noch vor wenigen Jahren noch verabscheut hätte.
Ich bin im Begriff, ein schlechter Mensch zu werden, nur aus Macht- und Geldgier. Total arschig ist das.

Fragt uno, habe vorhin mit dem telefoniert. Der sieht's genau so und will das noch auf die Spitze treiben (Hotelzimmer, Nutten, Koks auf Spesen, Rotwein und Zigarre am Flughafen etc.).

Was ist nur aus uns geworden. :ks: :ka:

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