Anderes Thema:
Sarazzin bekommt für seinen Austritt aus seiner Bank 1000 Euro mehr Kohle im Monat. Angeblich soll er monatlich 10.000 Rente beziehen.
Bin ja nicht unbedingt ein Freund von dem Typ, aber 10.000/Monat kommt mir gar nicht mal sooo viel vor. Ich hätte ehrlich gedacht, so einer bekommt mehr - viel mehr!
Boah, hätte nicht gedacht, dass die Diskussion über den Sarrazin so rege sein würde.
10.000 Euro sind für einen pensionierten Großfunktionär nicht wahnsinnig viel - auch wenn's vielleicht pervers klingt. Doch von denen gibt's tausende.
Jetzt haben gewisse Kreise Interesse daran, den unangenehmen Sarrazin zum Buhmann zu machen. Aber wenn sie's auf diese Weise probieren, erreichen sie bei mir höchstens ein müdes Lächeln.
Wenn jemand Neid auf jemandes (ihm
rechtlich zustehenden) Geld schüren will, ist er bei mir an der falschen Adresse! Ich bin mir nämlich ziemlich sicher, das etliche, die vollmundig mitschimpfen, ebenso vermögend sind wie er. Und zwar gerade die, die diesen "Skandal" mit den 10.000 Euro Rente aufgerollt haben.
Bei solchen Sachen fällt mir gern der frühere IOC-Präsident Avery Brundage ein: Der war schwer reich - konnte es aber nicht ertragen, wenn ein Olympiateilnehmer mit seinen sportlichen Leistungen gutes Geld verdienen wollte. Naja, ist eine andere Geschichte...
Auf seine Art hat der Sarrazin ja recht, auch wenn er sich halt provokant ausdrückt. Aber ich hab sein Buch auch nicht gelesen (und ich hab's auch nicht vor).
Sinnvoller wäre natürlich, er würde sich für die Chancengleichheit der "Unterschichts-Migranten" einsetzen, statt nur zu polemisieren. Man kann denen aber auch nicht einfach so Geld zustecken. Es wäre schließlich nicht gerecht und sowieso zu teuer. Mir schenkt ja auch keiner was.
Nach dem Erscheinen des Buchs "Deutschland schafft sich ab" gab's im ORF (zum tausendsten Male) eine Diskussionsrunde zum Thema "integrations(un)willige Migranten." Und obwohl ich eher linksgerichtet bin, fiel mir mal wieder auf, wie schwer sich die ultralinken "Intellektuellen" tun, einleuchtende Gegenargumente zu finden.
Im Dampfplaudern sind sie überragend, aber sobald die andere Partei unangenehme Tatsachen aufzählte, schwangen sie sofort feige mit der Nazikeule. Oder sie drehten ihr die Worte niederträchtiger im Munde um als die Spanische Inquisition.
Ich fragte mich bald: Wen wollen die linken Gutis mit ihren Ansichten überzeugen? - Ein paar flaumbärtige Studenten vielleicht, sonst aber auch gar keinen.
Naja, wenn das Problem nicht direkt vor der Haustür liegt, kann man es sich leichter wegreden. Meine Schwester z.B. war in ihrer Jugend auch so eine möchtegernbesserwisserische (Kurzzeit-) Vegetarierin. Sagte gern: Man sagt nicht
Neger - es heißt Schwarzafrikaner!" und dergleichen politisch korrekte Sachen.
Mit 17 zog sie nach Graz, und es dauerte nicht lange, bis sie ihre Einstellung komplett umkehrte, denn fortan nannte sie die Ausländer nur noch "ScheiB-Neger" und "ScheiB-Türken."
Bei mir persönlich ist's nicht ganz so weit, aber bei uns auf dem Land ist es natürlich nicht ganz so gravierend.
Sie "Freunde" zu nennen wäre übertrieben, aber mit den meisten ausländischen Jugendlichen komme ich doch recht gut aus. Ich mampfe z.B. ab und zu eine leckere Pizza beim nächsten Türken. Allerdings tu' ich mir dort oft ein bissl schwer, über deren frauenfeindlichen Scherze zu grinsen...
Und weil der Chef dort doch einen auffälligen Akzent hat, fragte ich ihn einmal, wie lange er denn schon in Österreich lebt. ... Tja, er kam schon als kleines Kind hierher.
Ich hoffe, ich höre mich nicht so "furchtbar" an wie der Sarrazin, aber dass sich sehr viele Türken mit der Integration schwer tun, ist Tatsache. Wenn ich in einem Stadtbezirk leben würde, in dem sie sich um mich herum zusammenrotten, bekäme ich es wohl auch bald mit der Angst zu tun - ob begründet oder nicht.
Ach ja, eine kleine Frage: Warum wollen die (nicht alle!) Muslime ausgerechnet am sog. Ground Zero eine Moschee errichten?
Ich meine, Religionsfreiheit (
die bestimmt nicht die Moslems erfunden haben...) finde ich ja schön und gut - aber manchmal kommt es mir schon vor, als wären sie von den vorauseilenden Zugeständnissen der westlichen Welt zu sehr verwöhnt worden. Dass sich die restlichen New Yorker darüber brüskiert fühlen könnten, wäre doch einem kleinen Kind logisch erschienen, denke ich mal.
Vergleich: In Dubai gibt's inzwischen auch ein ziemlich hohes Gebäude. Man stelle sich vor, christliche Fundamentalisten kaperten ein arabisches Flugzeug, rasten hinein und brächten es so zum Einsturz. Tjo, und ein paar Jahre später würden die Christen genau dort eine Kirche bauen wollen. Verrückt, oder?
Zurück zur "Causa" Sarrazin: Die Debatte über seine Rente finde ich einfach lächerlich, weil ich überzeugt bin, dass die Leute, die diesen Stein erst ins Rollen brachten, sich genauso in ihren Prunkvillen verschanzen, welche massiv umzäunt sind, mit dem Schild "ZUTRITT VERBOTEN!" am Eingangstor.
Sarrazin wird das Problem mit den integrationsunwilligen Islamigranten nicht lösen (wollen); das ist klar. Dass es dieses Problem gibt, dürfte aber jedem aufgefallen sein, der nicht gerade mit Scheuklappen durch's Leben geht.
Und wisst ihr, was ich denke? Ich denke, gerade die Gegner vom S. sollten endlich mal die Ärmel aufkrempeln und dieses Problem zumindest abschwächen. Leider tun sie diesbezüglich rein gar nix! Sie schreiben nicht mal ein Buch mit dem Titel: "Deutschland wird mit jedem Migranten lebenswerter." Wer hält sie denn davon ab?
Wie gesagt, zähle ich mich eher zu den Linken. Aber entweder sind meine hochrangigen Interessensvertreter zu blöd, zu feige oder zu faul, um diese Aufgabe endlichmal ernsthaft anzugehen.
Denn solange sie weg schauen und nichts tun, und die Ängste der Menschen, die nicht so viel Glück hatten wie sie selbst, ignorieren - ja, sogar bagatellisieren - werden die Recht(sradikal)en zwangsläufig kontinuierlich stärker.
Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, aber: Mit ihrem Nichtstun spielen sie den zukünftigen Nazis in die Hände!
...
Und manchmal habe ich den leisen Verdacht, sie täten das mit voller Absicht.