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Autor Thema: Computerspiele in der DDR  (Gelesen 14248 mal)

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #60 am: 04.06.2010, 13:36 »

Klar! Und die Erde ist ne Kugel! :ks:

Man wird alt wie ein Gnu und lernt immer noch dazu! In der DDR dachten wir, wir sind ein roter Stern!
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sternhagel

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #61 am: 04.06.2010, 14:04 »

Gab es denn "Offiziell" Computer in der DDR zu kaufen? Ok, zu lehrzwecken gab es welche, es gab ja auch eine DDR-Computersendung. Aber konnte man die Kisten damals im Laden kaufen?

Und gab es Computerzeitschriften am Kiosk? Würde mich mal interessieren, wie sie hießen, wie Teuer sie waren und ob vielleicht jemand einen Scan hätte. Ich kenne nur das Bit Power aus Dresden, ist aber nach der Wende rausgekommen.
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Commodus

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #62 am: 04.06.2010, 14:29 »

Am besten ich bringe mal ein Zitat von McCluskey, der den Punkt am besten trifft:



Erstens: Bei "uns" gab es offiziell keine Computer für Privatanwender. Das hatte vor allem mit der panischen Spionageangst des Staates zu tun. Zwar hatte der Eine oder Andere einen C64 über die Westverwandtschaft ergattert, aber das war ziemlich illegal. Von daher auch keinerlei Kaufspiele oder gar Testzeitschriften. Auf DDR-Rechnern wie dem KC85 (http://de.wikipedia.org/wiki/KC85), an die man nur in öffentlichen Räumen wie "Computerkabinetten" in Berufsschulen herankam, liefen hauptsächlich mit BASIC oder Assembler programmierte Spiele, die größtenteils Umsetzungen von West-Software darstellten. Ich erinnere mich an Spiele namens "Ladder", "Ghost", "Busy Mole", "Boulder Dash", "Pursuit", "Pyramide", "Digger", "King" (eine reine Text-Wirtschaftssimulation) und einige andere, da ich mich in 8Bit-Spielen nicht so auskenne weiß ich nicht, wie die Westvorbilder genau hießen. Da sowas auf Kassette ganz normal getauscht wurde ("Was, Du hast ein neues Spiel? Gib mal...") fiel ich völlig aus allen Wolken, als ich nach der Wende (als wir alle AMIGAs kauften und ganz nach alter Art und Weise Disketten kopierten) erfuhr, dass solche Art Softwareweitergabe illegal war. Das ist jetzt kein Scherz, wir dachten ernsthaft, dass sowas allgemein frei zugänglich ist!!!

@MC Cluskey:

Es gab doch Robotron ??? (oder waren das keine Privatrechner???)

Jo! Wiki hilft: http://de.wikipedia.org/wiki/Robotron

Das war doch meines Wissens so eine Kombinats-Computer-Manufaktur, oder liege ich falsch?

Privat eigentlich nicht zu bekommen. Erstens weil sie nie in den Läden standen und zweitens weil sie exorbitant teuer waren. Mal als Beispiel. Der Rechner, auf dem ich meistens in der Berufsschule und im Internat gezockt habe war ein KC 85. Der kam sensationelle 4300 Ostmark. Ein Industriearbeiter verdiente im Schnitt zwischen 600 und 900 Ostmark netto. Von daher... ;)

Und Robotron (wo ich selbst gearbeitet habe) war eher allgemein ein Elektronikhersteller.

Sehr schöne Übersichtsseite über DDR-Computer:

http://www.robotron-net.de/

Ich glaube, besser kann man es nicht beschreiben! Ich hatte Glück, recht günstig an einen KC87 aus dem Computerkabinett zu kommen, wahrscheinlich weil ich so lieb war!  :D
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sternhagel

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #63 am: 04.06.2010, 17:08 »

Häh du lieb.  :lol2:

Ok, bist lieb, nicht immer aber immer öfters.  :)
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Gundark

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #64 am: 04.06.2010, 17:19 »

Glaube im Heft "Computer Flohmarkt" konnte man nach Grenzöffnung auch DDR-Computer und Drucker kaufen (oder waren es nur Drucker?).
Ich hatte damals mit dem Gedanken gespielt, aber ich dachte mir auch ohne Software bringt mir das Gerät herzlich wenig und ich habe es gelassen.
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Ich bin der Mann ohne Gefühle,
und ich reite auf einem kalten Pferd.
Andere haben so viele,
doch was sind sie wert?

sternhagel

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #65 am: 04.06.2010, 20:02 »

Das ging mir damals so, als ich 1985 meinen Atari 800XL bekam. Leider ohne Datasette, von einer Floppy konnte ich damals nur träumen. Habe mir dann aus der Happy Computer und der CK die Listings abgetippt, bis ich die 99,- DM für eine XC12 zusammen hatte.

Aber ein monatliches Magazin gab es damals scheinbar nicht.
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Retro-Nerd

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #66 am: 04.06.2010, 20:07 »

Wie? Ohne Datasette und Floppy? Da hattest du die abgetippten Spiele ja nur im Ram. Die ganz harte Nummer also.  B)
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #67 am: 04.06.2010, 20:21 »

Dafür aber keine Ladezeiten!
Ist doch auch was.
Listings habe ich mir allerdings nur maximal dreimal gegeben.
Keins hat funktioniert.
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #68 am: 04.06.2010, 20:23 »

Basic oder MSE Listings (Hex Kolonnen)? Letztere hätten ohne MSE Eingabetool sowieso nicht funktioniert.
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sternhagel

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #69 am: 04.06.2010, 20:54 »

Ja, das war schon die Härte. Stundenlang getippt, fehler gesucht eine Runde gespielt und gemerkt, daß das Spiel scheiße ist. Computer aus und weg war der Spaß. Danach hatte ich ein Spiele Buch bekommen. Einfache Listings und nicht zu lang, war schon besser. Ein Freund hat mir ein Galaxian, Pac-Man und Pole Position Modul geschenkt. Das war schon ein netter Komfort.

Die Datasette kostete damals 99,- DM (XC12) und die 1010 kam stolze 149,- DM. Die Floppy 1050 kam brutale 399,- DM und der Computer kam gerade mal 249,- DM. Da hat man schon überlegt was besser ist. Ein 10er Pack Disketten (Verbatim 5 1/4") kostete um die 20,- DM. Da war die Datasette die günstigere Wahl und Kassetten hatte man überall mal rumliegen.
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suk

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #70 am: 05.06.2010, 00:14 »

Das SEZ (Sport- und Erholungszentrum) steht in Berlin/Friedrichshain und das FEZ (Freizeit- und Erholungszentrum) steht in Berlin/Wuhlheide! Das FEZ ist der ehemalige "Pionierpalast"! Also war der Poly-Play Automatenraum nicht im FEZ!

Ich wusste doch das mir dieses oberflächliche Lesen noch mal auf die Füsse fällt... :-/

Und Atari-Jünger waren doch schon immer Aussenseiter. Abgesehen davon habe ich aber jede Erinnerung an meine dunkle, meinen Lieblingscomputer zerstörende Jugend verdrängt...
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Doc Sockenschuss

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #71 am: 05.06.2010, 01:26 »

Soweit ich weiß, hatten ja die meisten 8-Bitter ein "eigenes" Tape/Datasette vom Hersteller, gab's da wirklich keine Alternativen? Beim Spectrum konnte man ja mittels des dem Computer schon beiliegenden Kabels jeden handelsüblichen Kassettenrekorder anschließen. War lustig, beim ersten (16K-Version) Spectrum so Ende 1984 rum haben wir die Spiele von einem Billig-Walkman geladen, ging einwandfrei.

Überhaupt, passend zum Thema ... ich meine gehört zu haben, dass Spectrums damals sowieso - relativ zu Westdeutschland in der DDR - eher verbreitet waren, da die Kiste sich dank der geringen Abmessungen bei den ersten Modellen relativ problemlos über die Grenze schmuggeln ließ. Und ein paar der Nachbauten aus Russland dürften es auch in die DDR geschafft haben?

Meine erste B/W-Glotze, an der ich damals gezockt habe, war auch ein Ostprodukt mit dem geilen Namen "Bruns Polo". Zwar von Hamburg aus vertrieben, aber echte DDR-Wertarbeit.
« Letzte Änderung: 05.06.2010, 01:29 von Doc Sockenschuss »
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #72 am: 05.06.2010, 10:21 »


Überhaupt, passend zum Thema ... ich meine gehört zu haben, dass Spectrums damals sowieso - relativ zu Westdeutschland in der DDR - eher verbreitet waren, da die Kiste sich dank der geringen Abmessungen bei den ersten Modellen relativ problemlos über die Grenze schmuggeln ließ. Und ein paar der Nachbauten aus Russland dürften es auch in die DDR geschafft haben?



Der Spectrum brauchte eigentlich gar geschmuggelt zu werden, die Robotron-Computer (KC85/87) hatten alle einen Z80-Clone eingebaut!...mich würde eher interessieren, wie die an den Bauplan gekommen sind? Sicher hatte die das nicht in Eigenregie entwickelt und soweit ich weiß, gab es ein westdeutsches/Aliierten-Gesetz keine "Mikroprozessor-Technologie" an die Ostblockstaaten zu exportieren!

Um noch mal auf die Frage von Sternhagel, zwecks ostdeutscher Computerzeitungen einzugehen, kann ich nur sagen, das ich ausgedruckte Listings kenne, die in den Computerkabinetten rumlagen und ab und zu wurde auch in der Funk-Amateur was über Computertechnik geschrieben, wie in diesem Ausschnitt aus dem Jahre 1988 (Übergabe des 1Mbit-Chip an Honecker aus dem Kombinat Carl-Zeiss Jena), den man aber dringend wegen der schlechten Qualität vergrößern muß!...typische DDR Schreibweise!

http://www.cpu-museum.com/Bilder/Robotron-U61000_1.jpg
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suk

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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #73 am: 05.06.2010, 11:41 »

Btw... Ich meine mich zu erinnern, dass es im Radio DT64 ne Sendung gab, die das Thema Computer zumindest auch angekratzt hat. Jedenfalls wurden da im Radio auch schon mal die akustische "Programm-Signale" zum Aufnehmen und einlesen gesendet. Irgendwo im Keller liegt noch ne ORWO Kassette mit minutenlangem Gequietsche und Geknarrze...
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Re: Computerspiele in der DDR
« Antwort #74 am: 05.06.2010, 12:02 »

@ Doc: Bei Atari war es so, daß man die Datenrekorder nur vom Hersteller benutzen konnte. Ich kann mich aber daran erinnern, daß die XC12 von Atari die der Commodore Äußerlich sehr ähnlich war (war nicht die 1530). Ich denke mal, daß es ein eingekauftes Gerät war, das weder von Atari noch von Commodore entwickelt wurde. Später kamen dann Dritthersteller auf dem Markt, die ihre Kompatiblen Geräte anbieten konnten. Das war auch bei den Diskettenlaufwerken der Fall. Zum Teil waren sie besser als die der Original Laufwerke.

Hier mal ein Link zu DDR Computern.
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