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Autor Thema: The day after tomorrow  (Gelesen 3171 mal)

invincible warrior

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The day after tomorrow
« am: 27.05.2004, 17:50 »

Ich kaue wie immer den kompletten Film durch, wer also nicht zu viel gespoilert werden möchte kann bis zum 3. Absatz lesen und dann noch meine Fazit.

Er ist da, der selbst ernannte Sommerblockbuster und zeigt eine bitterkalte Zukunft bzw. Übermorgen – The day after tomorrow!
Der Film fängt emmerichtypisch mit nem kleinen Vorgeschmack auf spätere Ereignisse an, Dennis Quaid und seine 2 Mitarbeiter forschen in einer Arktis (nach meinen geographischen Kenntnissen würde ich auf Antarktis tippen, aber da im Film eigentlich nur von der Arktis die Rede ist…) rum und holen bisschen Eis zum forschen aus einer Eisscholle. Dabei bricht aber die Eisscholle in zwei und es gibt die erste Jumpaction, die, unter Berücksichtigung des zu tragenden Gewichtes, Dennis Quaid ne Olympianominierung einbringen müsste. Dann geht’s im gewohnten Stil erstmal ne knappe Stunde die Ruhe vor dem Sturm, wo alle Charaktere eingeführt werden und die aktuelle Situation beschrieben wird.
Auf ner Klimakonferenz wird Dennis Quaid (ab hier nur noch DQ) als führender Meteorologe eingeführt, der davor warnt, dass in gut 100 Jahren der Golfstrom versiegen könnte und dadurch eine neue Eiszeit entstehen könnte. Dabei wird der US-Vizepräsident (ab hier US-VP) als „Buh-Mann“, der die gewohnte US Politik glorifiziert, und Ian Holm als Chef der Golfstromüberwachungsstation in Schottland eingeführt. Danach erfährt man, dass DQ geschiedener Vater ist, dank Workaholic, und in Washington lebt. Der Sohn, gespielt von Jake Gyllenhaal (womöglich bekannt aus Donnie Darko), fliegt nach New York, weil er dort an nem Wissensquiz für Schulen mitmacht und nebenbei scharf auf ne Mitschülerin ist. Langsam häufen sich die Vorboten der Drohenden Katastrophe und das beunruhigt DQ und so versucht er den US-VP und Stab zu überreden, Vorsorge zu machen, aber natürlich hört keiner auf ihn.
Dann bricht das Chaos aus, LA wird von einigen Twistern vollkommen zerstört, in New York regnet es in Strömen und in England werden ein paar Militärhubschrauber Schock gefroren, in ca. 10 Sekunden bei voller Fahrt (bzw. Flug) eingefroren und die Mannschaft friert innerhalb 2 Sekunden ein bei der Flucht. Das lässt die US-Regierung zwar etwas aufhorchen und man sieht mal kurz den Präsidenten, aber die hören noch immer nicht auf DQ. Umschalte nach New York, durch den Regen ist NY teilweise unter Wasser (20 cm) und Chaos bricht aus. Der Sohn plus sein Schulteam wollen natürlich bloß raus, leider kommt ne riesige Tsunami (schätzungsweise 50m hoch) dazwischen und die fliehen in die Stadtbibliothek. Inzwischen hat DQ mit seinem Team das derzeitige Szenario an nem Großrechner durchgerechnet und so finden die heraus, dass es überall auf der Nordhalbkugel riesige Wolkenbildungen gibt, die einem Hurrikan ähneln, also ein Loch in der Mitte haben. Während in den Wolken das Wetterchaos schlechthin herrscht, herrscht in dem Loch absolute Windstille plus extreme Kälte von unter -100°C, in solch einem Loch landeten auch die Hubschrauberpiloten. (auch wenn ich mich nicht so auskenne mit extremen Temperaturen, bezweifle ich, dass man SO schnell einfriert bei den Temperaturen, besonders ein heißer Hubschraubermotor) Dabei finden die außerdem heraus, dass eines dieser Löcher sich Richtung New York bewegt. Nebenbei telefoniert er ein letztes mal mit Ian Holm, der sich mit seinem Schicksal abgefunden hat. Mit den Daten aus dem Großrechner bewaffnet versucht er’s noch mal beim Präsidenten und dem US-VP und diesmal kann er die natürlich überreden, leider muss DQ aber verkünden, dass die Nordstaaten schon alle verloren sind, aber die Südstaaten sofort evakuiert werden müssen. Der US-VP meckert natürlich wieder rum, weil ja paar Millionen Menschen nun festsitzen, aber als er dann auch noch erfährt, dass der Sohnemann von DQ in New York fest hängt, akzeptiert er es und so werden die USA Richtung Mexiko evakuiert. (natürlich mit den üblichen Sidekicks, die sich so bieten) DQ verspricht nebenbei seiner Frau, den Sohn zu retten und so macht er sich mit seinem Team auf Richtung NY. (in nem GM Truck, als ob der die weit bringen würde) Da die Frau Ärztin ist, bleibt die bei nem Kind, weil das nur in nem nicht mehr vorhandenen Krankenwagen transportiert werden könnte.
Der Sohn hat es sich nebenbei gemütlich gemacht in der Bibliothek und lässt die Bücher verbrennen, damit die überleben. (hatte kurz vorher noch mit Vater gesprochen, der ihm bat, dort zu bleiben) Ein Typ hält nebenbei noch ne Rede wegen des Bücherverbrennens und schützt eine Gutenbergbibel. DQ und Team bauen nebenbei einen Unfall und gehen nun zu Fuß weiter. Während des Marsches bricht einer von seinem Team ein und es kommt zu der üblichen (in wohl jedem Bergsteiger/Arktisfilm vorkommenden) „ich opfere mich für euch“ Szene und Schwupps war der Kerl Geschichte. Die Frau wird in der Zeit noch von nem aus dem nichts aufgetauchten Rettungsteam gerettet und der Präsident wird kurze Zeit später aufgefordert, Washington zu verlassen. Der Sohn muss dagegen auf Rettungstour, weil seine Freundin ne Blutvergiftung hat und muss auf nen Dampfer, der durch die Flutwelle in die Nachbarschaft befördert wurde. Dort trifft er noch auf Wölfe, die die Kältewelle anscheinend sehr gut verkraftet haben und es gibt noch mal richtig Action. Danach meldet sich das Loch mal wieder zu Wort und macht aus dem Präsidenten einen Eiswürfel und DQ, der kurz vor NY steht, kann sich grade so noch retten. Dem Sohn ergeht es ähnlich, der sich vor der Kälte noch grade so retten kann, natürlich mit Medizin dabei. Einige Zeitspäter, nachdem das Loch weg ist, geht DQ mit seinem zweiten Mann dann Richtung NY und findet diesen auch lebend. Das Wetter hat sich inzwischen auch stabilisiert (bei angenehm tiefen Temperaturen) und so können DQ und alle anderen auch gerettet werden und der neue Präsident (natürlich der US-VP) kann seine Endrede halten.

Also ich mag normalerweise Emmerichfilme, ich liebe „Der Patriot“ und „ID4“, ich mag „Stargate“ (aber hauptsächlich wegen des Szenarios, der Film war nicht ganz so toll) und selbst „Godzilla“ kann ich teilweise was abgewinnen. Aber leider wird bei „The day after tomorrow“ immer drauf hingewiesen, dass das ein relativ realistisches Szenario ist, was so wirklich kommen könnte und dafür hat der Film für mich einfach zu viel Logikmacken. z.B. funktionieren die Telefone noch relativ ohne Probleme nachdem die Flutwelle NY geplättet hat, die Schauspieler brauchen auch keine Handschuhe bei den tiefen Temperaturen, Gesicht muss man ja sowieso nicht schützen. Das Hubschrauber so schnell einfrieren, bezweifle ich auch mal und selbst wenn, wieso friert dann ein Feuer in einem Kamin (der ja bekanntlich ne Lüftung braucht) nicht ein? Auch toll, dass von den Hochhäusern die Fenster alle zerspringen, nur die Bibliothek scheint extra starkes Glas zu haben. Das Wölfe einen so starken Temperaturwechsel unbeschadet überleben, dazu mehrere Tage ohne Futter, bezweifle ich auch. Ganz zu Schweigen von den ganzen Leichen, die DQ am Ende in NY (zu 99% schon mehrere Tage tot) findet, obwohl es die ganze Zeit geschneit hatte.
Wenn man das alles außer Acht lässt, ist der Film ganz in Ordnung, aber z.Z. auf meiner Emmerichbeliebtheitsskala irgendwo etwas vor „Godzilla“. (muss beide Filme noch mal auf DVD schauen) Der Film läuft aber auch ab, wie jeder Emmerichfilm, also wer Emmerich mag, der sollte in den Film gehen, wer aber schon ID4 nix abgewinnen konnte, bloß weg bleiben! „Tdat“ ist eindeutig nicht so gut, auch wenn es im Grunde nur das Alienszenario durch ein Unwetterszenario ersetzt wurde. Auch etwas enttäuscht war ich davon, dass Emmerich nix von Europa erwähnt, außer, dass wir es noch schlimmer erwischt haben, man erfährt also nix davon, ob vielleicht die europäischen Staaten besser reagierten als die Amis.
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GregBradley

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The day after tomorrow
« Antwort #1 am: 27.05.2004, 19:06 »

Sehr schön, sehr ausführlich. Und vor allem deshalb hilfreich, weil ich jetzt weiss, welchen Film ich mir garantiert nicht im Kino ansehen werde.

Ich hasse eigentlich alle Filme unseres schwulen Schwaben, am meisten stört mich aber sein schrecklich aufgesetzter Patriotismus, den er gerade in INDEPENDANCE DAY bis zum Abkotzen vorantreibt (alleine die drei Hauptfiguren: ein Schwarzer, ein Jude und der Präsident der Vereinigten Staaten. Was für ein lächerliches Kasperletheater aus dem Baukasten für Weltverbesserer).

Na, was solls. Er liebt halt die Amis und die Amis lieben ihn (siehe Einspielergebnis von INDEPENDANCE DAY).

Gut, ich gebe zu, in jüngeren Jahren sowohl dem lieben Roland als auch unseren Freunden, den Amerikanern, etwas weniger kritisch gegenüber gestanden zu haben und deshalb auch STARGATE und INDEPENDANCE DAY im Kino gesehen zu haben.
Die Filme hatten mich damals schwer beeindruckt, allerdings eher auf Grund ihrer monumentalen Effekte. Als ich ID4 dann ein halbes Jahr später auf Video sah, war ich regelrecht enttäuscht. Der Film wirkt erschreckend popelig und man hat genügend Zeit sich über die peinlich-unversteckten "Habt Euch doch alle lieb"-Aufrufe zu ärgern.

GODZILLA kam kürzlich im Fernsehen. Ich habe ihn mir mal aufgenommen und auch angefangen zu schauen, muss jedoch gestehen, mich nicht erinnern zu können, ob ich den Film zu Ende gesehen habe (und das ist ein GANZ SCHLECHTES Zeichen). Witzig auch, dass man es den ganzen Film über regnen liess, weil das Monster zu schlecht gemacht war, um es "in voller Pracht" auf der Leinwand zu präsentieren.


Emmerich-Filme muss man eigentlich im Kino sehen, denn subtrahiert man die Effektkulisse ist meist nicht viel übrig. Und Effekte wirken nun mal nur im Kino so richtig. Ob es mir allerdings wert ist, mein teures Geld für ein paar Effekte rauszuschmeissen? Nein, mittlerweile nicht mehr.
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