Sehr treffend, ja.
Aber um mal auf ein anderes Thema der deutschen Fernsehlandschaft zu sprechen zu kommen: Warum werden ständig und vor allem unangekündigt, ja mit fast schon geheimnistuerischer Unkommentiertheit, chronologische Sprünge in den Serien vorgenommen? Gut, da ist eine Staffel zu Ende und neues Material ist noch nicht zu haben, aber dann geht es schnurstracks wieder an den Anfang der Sendung zurück. Aber auch dabei kann man sich nicht sicher sein, teilweise wird einfach wieder irgendwo mittendrin angesetzt und manchmal geht es gefühlte zehnmal innerhalb eines Monats zurück an den Start.
Bestes (bzw. schlimmstes) Beispiel: KING OF QUEENS. Man weiß nie, wo man gerade ist, aber auch bei MONK, den CSIs, CRIMINAL INTENT und all den anderen Serien besteht der Großteil der Spannung der Serie mittlerweile schon darin, ob man wohl weitergucken darf oder sich ungefragt alles nochmal reinziehen muss.
Kann man die Überbrückungszeit dann nicht wenigstens mit etwas füllen, was noch nicht erst drei Wochen zurückliegt? Wiederholt doch lieber mal DR. WHO, das wäre geil oder ZURÜCK IN DIE VERGANGENHEIT. Es gäbe sicherlich genug sehenswerte Perlen.
Teilweise muss aber noch nicht einmal übrerbrückt werden. Bei KNIGHT RIDER beispielsweise sind die Folgen schon seit Jahrzehnten abgedreht. Trotzdem habe ich manche Folgen innerhalb kürzester Zeit drei, vier mal gesehen, andere scheinen überhaupt nie ausgestrahlt zu werden.
An den Einschaltquoten kann es doch kaum liegen. Zum vierten mal die erste Folge der dritten Staffel irgendeiner Krimi-Serie (die ja bekanntermaßen von ihrer Spannung leben), das kann doch keinen ernsthaft vor die Glotze locken.
Oder ist es tatsächlich so, dass der Durchschnittszuschauer die Unterschiede gar nicht mehr bemerkt, sondern schon zufrieden ist, wenn er die bekannten Gesichter erkennt, entspannt lächelnd einen fahren lässt und sich dann mit ein paar Pils auf dem Sofa endügltig in den Schlaf trinkt...?
Ich fürchte fast, ja, so ist es...