Habe am Wochenende nach gut 15 Jahren wieder einmal Albion von Blue Byte durchgespielt. In dem Rollenspiel geht es um Tom Driscoll, der Pilot auf einem Abbauschiff ist und bei einem Erkundungsflug auf den zu plündernden Planeten abstürzt. Dort stellt er fest, dass der Planet keine Wüste ist, sondern ein wundervoller, belebter Planet ist.
Hmm ja, der Zahn der Zeit hat gut am Spiel genagt. Grafisch ist es für seine Zeit (1996) recht ansehnlich mit seinem Mix aus 2D Grafiken für die Außenwelt und einer 3D Ansicht für Dungeons und Städte. Gameplaytechnisch dagegen ist es... recht altbackend. Das Inventar ist doch sehr kompliziert zu handhaben, besonders nervig ist das Geklicke fürs Inventarwechseln innerhalb der Party. Da fragt man sich echt, wieso die Entwickler erst seit gut 10 Jahren auch solche Aspekte verbessern. Der größte Malus ist aber imo heutzutage die an sich starke Geschichte, die viel Ähnlichkeit mit zB Avatar hat. Die ist einfach zu linear, wirkliche Konsequenzen der eigenen Handlungen gibt es nur äußerst wenig und begrenzen sich auf wenige Dialoge. Noch störender fand ich allerdings, dass man eigentlich keine Möglichkeit hatte, viel tiefer in die Spielwelt einzutauchen. Die meisten Textwüsten muss nämlich jeder Spieler durchstehen, es gibt zwar noch extra Dialogoptionen für Interessierte, aber die führen auch bei interessanten Gesprächspartnern selten zu viel mehr neuen Hintergrundinformationen. Ärgerlich wirds dann, wenn man sieht, dass die Welt voller Bücher ist, aber Tom jedesmal nur sagt, dass der Text uninteressant ist - viel verschenktes Potential.
Trotzalledem ist das Spiel immer noch ganz nett und ist auch recht fix durchgezockt (grob 15-20h). Ich gebe 7 von 10 Navis.