Wegen
Persona 4:
@Oh Dae-su: Es geschehen noch Zeichen und Wunder Ich hab von dem Spiel nur durch Zufall damals mal in einer M! Games gelesen, und es mir dann letztens recht preisgünstig ergattert.
„Zeichen und Wunder?“ Aber ich versteh’ schon, was du meinst – hier scheinen ja nicht gerade wenige an akuter JRPG-Intoleranz zu leiden…
Ich schaue regelmäßig bei Gamerankings.com vorbei, und dort war „Persona 4“ vor „FF X“ das am höchsten bewertete PS2-Rollenspiel (und ist es auch heute noch). Von daher musste ich es einfach haben!
Und das beste war ja, dass es damals weniger als 30 €uro gekostet hat – zum Neupreis, wohlgemerkt. Noch dazu mit beiliegender Soundtrack-CD!
Seither besorge ich mir immer wieder gerne Atlus-Spiele, weil ich deren Preispolitik einfach zu schätzen weiß. Anscheinend geht’s ja auch so, ihr lieben Leute von EA, Ubisoft&Co!
Was mir bei dem Spiel besonders gut gefallen hat, waren nicht zuletzt die großartigen Sprecher. Kaum zu glauben, dass die kleine Nanako z.B. von einer Erwachsenen eingesprochen wurde. An Teddies Stimme scheiden sich vielleicht die Geister, aber gerade ihn finde ich besonders genial! Und wenn ich dran denke, wie leblos viele Animes synchronisiert werden, halte ich das erst recht für außerordentlich bemerkenswert.
Das ist übrigens beim Vorgänger nicht anders.
Ich bin selbst nicht wahnsinnig gut bewandert mit der englischen Sprache, aber hier hab ich trotzdem jeden Satz verstanden.
Ach ja, und dass dabei diese japanischen Höflichkeitsfloskeln (z.B. –
kun oder –
sensei) als Namensanhängsel beibehalten wurden, fand ich irgendwie sympathisch.
Eigentlich bietet das Spiel ja vergleichsweise wenig Interaktion. Trotzdem ist es reizvoll abzuwägen, womit oder mit wem man seinen Tagesablauf so verbringen will. Beim ersten Zock hab ich es auch nicht geschafft, „perfekt“ zu spielen, aber es ist möglich, mit allen wichtigen Charakteren eine feste Freundschaft zu schließen – und dennoch genügend Zeit für die Hausaufgaben zu haben
(Nichtkenner des Spiels dürften wohl spätestens jetzt die Augen rollen: „Wat’n dat für’n Kackspiel?!“ ).
Das Kampfsystem ist auch sehr simpel – aber so verdammt geil! Dabei muss man „nur“ die Schwachstellen der Gegner ausfindig machen, und sobald sie nachher alle benommen am Boden liegen, lässt man eine Auf-sie-mit-Gebrüll!-All-Out-Attacke folgen. Doch selbst nach vielen hunderten Kämpfen wurde mir das einfach nie langweilig!
Und das Fusionieren der Personas machte mir auch sehr viel Spaß. Weil man ja – gerade am Anfang nicht allzu viele davon mit sich tragen darf, ist reifliche Überlegung angesagt: Welche Persona wird die Fähigkeiten "erben", die ich brauche? – Immerhin muss man dabei ja (mindestens) zwei Personas aufgeben und zu einer einzigen verschmelzen.
Ich halte das für ein wunderbar durchdachtes und äußerst motivierendes System!
Das Design der Personas ist auch oft irrwitzig schräg: Ich denke da beispielsweise an Mara, den Peniskopf im Rollstuhl.
Oder an den Minotaurus, der in Denker-Pose auf’m Klo hockt…
Geheimnisse oder so was gibt’s bei dem Spiel keine zu entdecken. Ich hätte auch keine gebraucht, sie hätten ohnedies nur von der (filmreifen!) Story abgelenkt. Das Spiel hat halt andere Stärken. Wie vorher gesagt, wachsen einem die Charaktere schnell ans Herz, und mit manchen kann man auch Liebschaften anfangen.
Leider eben nur eine pro Spiel…
Noch was, Stephan: Ich will nicht spoilern, aber es ist gar nicht so einfach, das „richtige“ Ende frei zu spielen! Daher sage ich nur so viel: Reise am letzten Tag nicht zu voreilig wieder nach Hause ab, sondern inspiziere noch mal alles und jeden hartnäckig!
Und falls du mit dem Vorgänger liebäugelst: Nimm unbedingt die ausgiebigere „FES“-Ausgabe! Die hatte ich nämlich dummerweise verabsäumt, weil ich mir zunächst dachte, das „Standard – Persona 3“ würd's auch tun...
FES bietet aber ein lohnendes Zusatz-Kapitel mit Aigis, meinem Lieblings-RPG-Charakter ever!
Au weia, jetzt hab ich ja ganz schön viel über diese beiden Spiele geschrieben, und ich krieg direkt Lust, sie sofort wieder zu starten.
Aber sie gehören eben zu den verschwindend wenigen Spielen, bei denen man fast traurig ist, wenn man das (wenigstens befriedigende!) Ende erreicht hat.