Bob Marley - One Love: Bürgerkrieg in Jamaika und Bob Marley wird beinahe Opfer der Umstände. Deswegen flieht er nach London um sich selbst wieder zu finden und groß Karriere zu machen.
Die Idee zu einem Biopic über Marley ist ja sicher nicht schlecht, aber scheitert imo daran, dass dieses hier von der Familie Marley groß mitproduziert wurde. Dadurch gibt es dann auch fast nichts, was an der goldenen Kuh kratzt. Aber das wäre OK, dann hätte man vielleicht Marley mehr über den Bürgerkrieg in Jamaika (mir quasi unbekannt) näherbringen können. Das passiert aber auch nicht, dadurch kann man sich das Werk hier eigentlich sparen. Falls wer meint, das in Englisch anzuschauen, sollte vor dem jamaikanischen Akzent gewarnt, der schon sehr schwer folgbar ist und sogar in den Untertiteln so vorkommt. 5 von 10 Joints.
The Zone of Interest: Puhhh, ganz schwer. Das hier ist kein Film, aber auch keine Dokumentation. Das muss man sich bewusst machen. Am ehesten kann man das Werk aber dann doch mit den sehr menschennahen Dokus von Uli Seidl vergleichen. Es ist dadurch ein faszinierendes Filmexperiment. Man kann sich aber schon fragen, ob man es wirklich braucht durch diese fiktionale Ebene. Man kann den Film zB dazu nutzen um zu zeigen, dass Nazis eben wirklich jederman sein kann - auch heute. Aber als Lehrmaterial wäre der Film dann auch zu langatmig. Ich verstehe absolut, was Glazer hier aussagen wollte und das ist ihm auch gelungen, aber trotzdem ist das Experiment finde ich eher gescheitert. Ob der Oscar für den besten internationalen Film gerecht ist, weiß ich nicht zu beurteilen, aber der Oscar für Beste Sound ist definitiv gerechtfertigt. Während Oppenheimer und Poor Things das hauptsächlich über den Soundtrack getragen haben, war das hier absolut genial über den Sound. Keine Wertung