Ja, die echten coolen Typen sind anscheinend leider ausgestorben.
So einen wie Graham Hill z. B. gibt's einfach nimmer! Dem sah man auf dem ersten Blick an, dass er ein Rennfahrer war; dem stand die Todesverachtung buchstäblich ins Gesich geschrieben!
Das letzte gestandene Mannsbild in der F1 war für mich Nigel Mansell.
Aber heutzutage gibt's nur noch diese metrosexuellen Heinis dort.
Ein Mark Webber mag vielleicht ein kantiges Antlitz aufweisen - aber dieser Kastrat lässt sich einfach zuviel vom verhätschelten Schnöselbubi S. Vettel gefallen.
Zudem gibt es mittlerweile nur noch "Retortenfahrer," die von klein auf (feige mit Sturzhelm) auf Go-Kart-Strecken herangezüchtet werden. Die haben einen derart langweiligen Lebenslauf, dass sie ihre Biographien immer mit übertriebenen Sexeskapaden "würzen" müssen, um die Leser nicht einzuschläfern.
Der Jochen Rindt hingegen konnte noch auf der Wiener Ringstraße unangegurtet seine geniale Driftfertigkeit perfektionieren!
Sicherheit ist ja schön und gut - aber auch urlangweilig, grunz. Ich weiß noch gut, dass ich als Kind ständig dicke Eiterkrusten an den Knien hatte, weil ich so gern mit dem Rad auf den nachgebenden Schotterwegen tollkühn meine Runden drehte. Und diese Wunden trug ich stolz wie Orden!
Mein Lieblingskunststück war, auf der Straße freihändig und aufrecht stehend (!) steil bergab (!) eine 90-Grad-Kurve zu umfahren.
Dass dieses Manöver ziemlich deppert war, wusste ich schon damals; aber wenn man für etwas eine Leidenschaft entwickelt, lässt man "vernünftige" Bedenken einfach außer Acht.
Wenn ich jedoch einen Sprössling hätte, der dasselbe macht, würde ich ihm das Radfahren wohl schleunigst verbieten... Aber heutzutage müssen die Kids sowieso vor jeder Spazierfahrt eine supersichere Rüstung anlegen, naja. Trotzdem bringen es manche immer noch zuwege, sich ernsthaft zu verletzen. Die Risikobereitschaft steigt nun mal parallel mit der eigenen
Sicherheitsüberzeugtheit (mir ist kein besseres Wort eingefallen...).
Mein Credo: Risiko macht einfach mehr Spaß als Vernunft. Kurz: Vernunft befriedigt nicht!
Der (selbstgerechte) Vernunftsmensch ist doch nur ein Feigling, der sich weigert zuzugeben, dass er sich insgeheim selbst dafür hasst, auf die anderen neidisch sein zu müssen.
Okay, ich geb's ja zu: Mit dem letzten Satz hab ich mich ganz einfach selbst beschrieben. Bin mit dem Altern auch so eine traurige Kreatur geworden.