Die griechische Küche ist eigentlich sehr gut - mediterran, leicht, viel Fisch, viel Olivenöl, Salate statt Kohlenhydrate und frische Gewürze (und bei Weitem nicht nur Koblauch!!). Einer meiner besten Freunde ist Grieche, ich bin fast jedes Jahr dort und bilde mir ein, daher einen ganz guten Überblick zu haben.
Das Problem wird das gleiche wie in jedem anderen Land sein: Die Gastronomie im Ausland (gilt auch für Touristenzentren) ist immer massentauglich zugeschnitten und in der Regel nur ein Abklatsch dessen, was wirklich landestypisch ist. Liegt aber vermutlich auch an den gänzlich schmerzfreien Konsumenten. Würden die den Frass nicht essen, könnte ihn auch keiner verkaufen. Gilt, wie bei jedem anderen Produkt auch (Scheiß Musik, scheiß Filme, scheiß Klamotten usw.).
Ein gutes
Soutzoukakia beispielsweise bekommt man hierzulande nur selten - und das kommt völlig ohne Knoblauch aus. Oder die
Mezedes - im Prinzip das hellenische Äquivalent zu den Tapas - zeigt mir mal ein griechisches Lokal in Deutschland, wo die in ihrer eigentlich Form überhaupt auf der Karte zu finden sind. Stattdessen immer nur der Dionysos-Teller oder die Apollon-Grillplatte für zwei.
Ich gehe fest davon aus, dass die klassisch "deutschen" Restaurants im Ausland auch hauptsächlich mit Bratwürschteln und Sauerkraut aufwarten, anstatt mal ein richtig geiles Meerrettichschaum- oder Pfifferlingcremesüppchen und hinterher Kalbsmedaillons mit Spargel oder Rehrückenfilet mit Preiselbeerbirne aufzutischen - was ja genauso typisch deutsch wäre.
Alles zuzuknorfeln oder mit Tsatziki zuzupappen erscheint mir jedenfalls tatsächlich als das probate Mittel, um mangelnde Kochkünste zu überspielen. Die Griechen, glaubt mir, wissen, wie man es sich gut gehen lässt.
[ich erwarte als Antwort darauf in der Folge mindestens zwei bis drei Kommentare, die einen Schuldenkrisenwitz beinhalten!!]