Nun kann ich Kulty voll und ganz zustimmen - "Gray Matter" ist ein wirklich vorzügliches Adventure!
Die an manchen Stellen etwas zu simpel ausgefallenen Rätsel erfahren durch eine durchweg einnehmende Atmosphäre mehr als entschädigenden Ausgleich.
Einer der wohl besten Genre - Vertreter jüngerer Zeit.
Unserem "Doc" und unserem HP-Chef kann ich leider nicht zustimmen.
Zuerst war ich überrascht, als ich das Jane Jensen Adventure auf Platz 2 der "Größten Enttäuschungen" des Jahres 2010 (Ergebnisse Leserbefragung adventure-treff.de) erblickte. Nun kann ich dem beipflichten, denn es hat mich zu keinem Zeitpunkt in den Bann gerissen.
Zweifelsohne sind die Zwischensequenzen stimmungsvoll gemacht, die Sprecher passen gut zu den Personen und die Grafiken sind mehr als akzeptabel. Aber was nutzt das Ganze, wenn manche Rätsel kinderleicht und ander wiederum nicht nachvollziehbar sind; wenn immer wieder die gleiche Musik einem auf die Nerven geht und man sich überhaupt nicht mit der weiblichen Protagonisten identifizieren kann.
Diese war mir sogar mehr als unsympathisch! Wieso setzt Jensen solch ein Gothic-Weib ein, welches von oben bis unten (okay unten weiß ich nicht
) zugepierct und zutattoowiert ist? Auf solche Details wurde wert gelegt, anstatt sich um stimmungsvolle Aspekte/fordernde Rätsel in der Story zu kümmern.
Zum Ende des Spieles im Dädalus Club war das Spiel dann einfach nur noch verwirrend und die Rätsel machten keinerlei Laune.
Des Weiteren ist völlig abstrus, dass Madame "Black" alle Studenten von oben bis unten belügt und später sagen sie: "Wir sind trotzdem Deine Freunde...!"
Und dieses Zaubern nach Zauberbuch ist mal gehörig in die Hosen gegangen. Nur die Zeilen aus dem Buch befolgen...klick...klick...nochmals klick...fertig. Aha, und wo bleibt jetzt der Rätselspaß?
Jane Jensen ist einfach nicht mehr die, die sie einmal war und "Gray Matter" ist meilenweit vom "Gabriel Knight"-Flair entfernt...sowohl story- als auch rätseltechnisch.
5/10