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[Stefan]

Ich dachte mir, da ich von Berufswegen mit dem Thema zutun habe und hier im Forum doch eine relativ männerdominierte Klientel unterwegs ist, setze ich einfach mal einige Information ab:

Vielleicht hat der eine oder andere es mitgekriegt. Mit dem 20.12. fallen die Männertarife bei Vorsorge und Versicherungen weg.
D.h. durch ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs dürfen Männer und Frauen in Zukunft nicht mehr unterschieden werden. Gibt dann nur noch UniSex Tarife für Männer-Frauen-Hybride 
Und wir Männer ziehen da mal wieder gewaltig die Arschkarte!! 

Hat weitreichende Folgen:
Da wir Männer statistisch nicht so alt wie Frauen werden, bedeutet ein zusammenwerfen der Kalkulation, dass wir Männer mit den UniSex Tarifen ab nächstes Jahr rund 8-10% (Zahlen von Stiftung Warentest) aufwenden müssen, um zu gleichen Ergebnissen zu kommen.
Bei Berufsunfähigkeitsschutz (eine der wichtigsten Absicherungen überhaupt), geht der Preis zwischen 2-35% rauf (weil Frauen statistisch viel Länger Berufsunfähig sind als wir).
Da wir Männer nicht schwanger werden und kürzer leben sind Krankenzusätze und die volle Private Krankenversicherung immer günstiger gewesen als für Frauen. Dort steigt daher der Preis um um die 20%.
Pflegeabsicherungen werden bis zu 40% teurer.

Nur bei zwei Bereichen geht der Preis für uns Männer runter.... Todesfallschutz und Unfallabsicherungen... beides aber nicht grad die voluminösesten Bereiche.

Ich dachte mir die Info könnte für einige die es noch nicht mitgekriegt haben wertvoll sein: Da geht es um schnell mal viele Tausend bis Zehntausende Euro Unterschied über die Lebenslaufzeit.

Das gute ist, jeder Mann der sich noch einen Männertarif in einem der genannten Bereiche sichern wollen würde, kann das noch tun. Die werden einem nicht weggenommen ab Ende des Jahres.
Dann aber darauf achten, wie die jeweiligen Gesellschaften mit Erhöhungen der Verträge umgehen - da gibt es gravierende Unterschiede, bis hin dazu, dass jede Zukünftige Veränderung den Vertrag zu UniSex Konditionen verändert oder umgekehrt im besten Extrem, dass man jede Erhöhung auch weiter mit Männerkonditionen durchführen kann.
Als unabhängiger Versicherungsmakler (jetzt mache ich mich bestimmt mit dem Jobouting unbeliebt  ) habe ich da ja den Markt im Überblick und kann sagen, dass da die Gesellschaften arg unterschiedlich mit umgehen.
Bin gern bereit dazu noch Informationen zu geben - diskutiert gerne hier oder schreibt mir PN oder was auch immer.

Aber was haltet ihr generell von dem Urteil vom EUGH ?!

Ich finde, dass das Ziel Gleichberechtigung herzustellen nicht nur verfehlt wird, sondern Männer damit diskriminiert werden.
Wenn es schon biometrische Gründe für Unterschiede gibt, dann sollte es die auch geben!

[Gismo]

" sondern Männer damit diskriminiert werden"

Ist doch schon lange. Nicht nur damit. Alle Bereiche wo Frauen EXTRA gefördert werden. Hat doch nichts mehr mit Gleichberechtigung zu tun. Die Frauen dürfen sich einfach von beiden Seiten das beste raussuchen, praktisch, oder?
Im Moment macht halt kein "Mann" die Fresse auf. Ist halt Politisch im Moment nicht möglich. Alles Duckmäuser. Alles was unschön klingt darf sowieso nicht vor den Wahlen gemacht werden und praktisch sind immer Wahlen. Ach, alles so lächerlich. Lassen wir das...

[Stefan]

Jo, so sehe ich das inzwischen auch.
Dem "schwächeren" Geschlecht werden Vorteile eingeräumt - kann man nicht anders sagen.

Ich bin als das Urteil vom EUGH fiel fast hinten über gekippt.
Absolute Frechheit.

[Gismo]

Wahrscheinlich wurde nur deshalb die Wehrpflicht eingestellt.

[Retro-Nerd]

Viel skandalöser ist, dass das Cgboard 10 Jahre Jubiläum feiert und du nicht mal gratulierst. Sogar Profi Griesgram Syntax hatte reingeschaut. 

[Gismo]

Ich habe das Thema gestartet und konnte sehen, das sich dort nichts ändert. Das muss reichen für mich. hehe

[Retro-Nerd]

Entferne mal lieber den Grafik Link aus deiner Signatur, der führt zu so komischen Büchern. 

[Gismo]

Man soll doch nicht immer alles anklicken.

[PsychoT]

Mit dem 20.12. fallen die Männertarife bei Vorsorge und Versicherungen weg.

Weiß gar nicht, ob ich bei meinen Versicherungen "Männer-Tarife" habe. Aber ich weiß, dass alle Versicherungen reine Verarschungs-Institutionen sind, auf die man getrost scheißen kann. Denn egal ob staatliche Zwangsversicherung oder "freiwillig" bei einer Versicherungsgesellschaft, wenn's drauf ankommt wird man stehengelassen. Versicherungsgesellschaften sind so kriminell und überflüssig wie Banken und politische Lobbyisten sowie deren Handlanger. Könnte man alle in einen Sack stecken und mit'nem Baseballschläger bearbeiten, man würde immer den Richtigen treffen.

[Herr Planetfall]

Eine Lebensversicherung beschert einem übrigens kein Leben, wenn man tot ist.
Ich weiß, es klingt unfassbar.

[invincible warrior]

Habe erst letztens einen Bericht gesehen, da wurde hinterfragt, wieso auf einmal so viele Studien über die Unfallgefahr bei E-Bkes auftauchen. Nach einiger Recherche kam raus, dass die Studien wohl alle von den Versicherungsunternehmen gesponsert wurden. Die hoffen nämlich, dass die Dinger versicherungspflichtig werden, damit die ordentlich vom Trend profitieren.
Achja, und die Provisionen die son Versicherungsidiot absahnt ist auch abartig!

[PsychoT]

Hab vor'ner Woche'ne Reportage über Versicherungsgesellschaften, in dem Fall vor allem über die ALLIANZ, gesehen. Es ging in erster Linie um die Zahlungsmoral dieser Versicherungsgesellschaften bei gesundheitlichen Schäden der Versicherten, die durch Unfälle verursacht wurden. Die Versicherten müssen nachweisen, dass die (oft für immer bleibenden) Schäden auch wirklich so sind. Dies erfolgt durch einen Gutachter. Fällt das Gutachten für den Versicherten positiv aus, lässt die Versicherung ein Gegengutachten erstellen. Das Ganze wird dann natürlich juristisch ausgefochten. Die Gutachter der Versicherungen sind oft gekauft und "modifizieren" ihre Gutachten zugunsten der Versicherungsgesellschaften. Dieses Spiel wird solange getrieben, bis der Versicherungsnehmer (aufgrund von nervlichen und finanziellen Limitierungen) aufgibt und so im Regen stehengelassen werden kann, was der Versicherung Geld einspart. Da rentiert sich die Zahlung an den "Gutachter" für das falsche Gutachten ja wieder... Dreckiges Pack! Wusste schon immer, dass die Allianz und Konsorten einen Anschlag verdienen. Aber vor allem diese "Gutachter". Als Angehöriger eines Geschädigten würde ich mir die persönlich vorknöpfen.

Man muss sich nur angucken, wer die größten Häuser baut. Dann weiß man auch, wer die größten Abzocker sind: Banken und Versicherungen. Als Frankfurter kann ich mir jeden Tag wortwörtlich ein Bild davon machen...

[Gismo]

und wenn eine Bank kein Geld mehr hat, wissen wir ja wer das auch bezahlen darf.
Ein seltsamer Kreislauf ist das...

[Herr Planetfall]

Hab auch schon von einem Handwerker gehört, daß er einige tausend Euro mehr auf dem Konto hätte, wenn sein Lohn mehr gewesen wäre als die Bemerkung, "Dann versuchen Sie mal, die Anwaltskosten zu stemmen."

[Stefan]

Grundsätzliches rumhacken auf allen Versicherungen und Banken usw. halte ich für genauso populistisch und bedenklich, wie die umgekehrten Aussagen alle wären toll und Zahlungsbereit.
Im Prinzip kann man das pro Bereich individuell über die BaFin Beschwerdequoten rausfinden, inwieweit eine Gesellschaft zahlungsbereit ist oder nicht.
http://www.bafin.de/SharedDocs/Downloads/DE/Statistik/dl_st_2011_beschwerde.html

Gibt in jedem Sektor schwarze Schafe und ordentlich arbeitende Gesellschaften.

Es wird ja immer geschrien, grad dass z.B. beim Berufsunfähigkeitsschutz nicht gezahlt wird.
Im Marktdurchschnitt ist die Anzahl der Schadensfälle die vor Gericht landen bei kleiner 5%.
Im Sachversicherungsbereich sind die Beschwerden weil man sich ungerecht behandelt fühlt von Versicherungen bei deutlich <1%.

Meist liegt der Frust, den man im TV erlebt eher daran, dass man glaubte man hätte was abgesichert, das war aber nicht so, sprich man hat eben die AGBs nicht angesehen oder grundsätzlichste Verbraucherschutzinformationen missachtet.
Wobei es natürlich so Fälle mit Gutachtern und dem Stress drumherum definitiv gibt, aber in deutlich weniger Fällen als man annimmt, weil die Kunden wo Gesellschaften zahlen, gehen damit nicht ins Internet oder Fernsehen. ^^

Achja, und die Provisionen die son Versicherungsidiot absahnt ist auch abartig!

Das halte ich für in Relation zu setzen.
Wenn du jemandem hilfst ein gutes PC Spiel (Wert 100 Euro) als Sammlerstück zu verkaufen, fändest du dann eine Einladung auf ein Bier (Wert 2 Euro) in einer Gaststätte von demjenigen für angemessen?
Ich denke ja.
Viel mehr verdienen die "Versicherungsidioten" in Relation auch nicht.
Beispielsweise Immobilienmakler und Menschen im KFZ-Verkauf verdienen in Relation zu den aufgewendeten Beträgen der Kunden ein vielfaches mehr.

Ich behaupte in Relation zu den verkauften Waren pro Stunde haben selbst Leute im Einzelhandel nicht unbedingt einen schlechteren Stundenlohn vom Arbeitgeber - das Problem ist nur sie setzen pro Arbeitsstunde keinen Warenwert um der groß genug ist um auf eine größere Summe zu kommen.

Daher muss man die Dinge immer in der gewissen Relation sehen.