Alone in the Dark
War gestern in ner Sneak und durfte so das Meisterwerk unseres „German Wunderkinds“ Uwe Boll* erleben.
Wer die Serie von früher noch kennt, sollten hier ja einige wohl kennen, muss mächtig umdenken. Denn anstatt eines vernünftigen Horrorstreifens wie es die Vorlage vorgibt, gibt’s Action pur.
Die „Story“ dreht sich um eine alte Indianerkultur namens Abkani, die vor 10000 Jahren schon einen sehr hohen Technologiestand hatten. Nachdem die ein Tor zur Hölle (oder wie mans sonst nennen mag) aufmachten, verschwanden sie aber auf nimmer wieder sehen. In den 60/70ern fand dann ein verrückter Prof Reste der Abkani und werkelte an ein paar Waisenkindern, bis er dann doch gestoppt wurde.
2005, Edward Carnby (Christian Slater) landet an nem Flughafen und hat einen Steinklumpen mit Abkanisymbolen dabei, deswegen wird er von nem Killer gejagt, den er auch nach mehreren Versuchen auch erledigt. An einer anderen Stelle hebt ein Prof (später genauere Beschreibung) einen alten Abkanigoldsarkophag aus dem Meer. Die Crew meutert aber und öffnet trotz Warnung den Sarkophag, bevor aber die Hölle losbricht verkriecht sich der Prof in der Kajüte und wartet ab. In seiner Wohnung findet Carnby in dem Steinklumpen ein Abkaniartefakt. Damit wandert er zu seiner Freundin Aline, (Tara Reid) Assistentin eines Profs in einem Museum über die Abkani. Die findet raus, dass das Artefakt scheinbar zu den anderen grade eingetroffenen Artefakten passt, doch da taucht schon ein Höllenvieh (genannt Seenos) auf und räumt im Museum auf. Die beiden werden jedoch von dem Bureau 713 (aus unbekannten Gründen im englischen belassen; so zu sagen ein ganzer Laden für die X-Akten) gerettet. Dabei kommt heraus, dass Carnby früher für die gearbeitet hat und eine Intimfeindschaft mit dem Chef Commander Richards (Stephen Dorff als Jack Bauer für Arme) hat. Danach findet der gute Herr Carnby heraus, dass alle seine Mitwaisenkinder verschwunden sind und er natürlich auch einer der manipulierten Waisen war, aber durch einen Stromschock dem Schicksal der anderen entgehen konnte. Der Rest geht dann so weiter wie erwartet, eine Schlacht jagt die Nächste und der Geschichtsprof entpuppt sich als der Böse Prof vom Anfang, der mit Bureau 713 die Waisenkinder manipulierte.
Der Film hat eine typische 08/15 Story mit den typischen klischeehaften Charakteren. (der strahlende Held, die dumme Blondine, der nervende, störende Intimfeind, der sich dann am Ende fürs Allgemeinwohl opfert und der verrückte Professor) Dazu gesellen sich noch Handlungslöcher, die größer sind als der Atlantik breit. Es kommt einem so vor, als ob Boll den Film mehrmals während des Drehs umgeschrieben hat, da einfach viele erklärende Szenen fehlen. Wäre ja nur halb so schlimm, wenn da nicht die extrem miese Kameraführung und Schnitttechnik gewesen wäre, die den Actioneinlagen jede und wirklich jede Möglichkeit der Unterhaltung nimmt. Die CGIs sind zwar relativ gelungen, (für das Filmbudget) aber werden halt durch die Schnitttechnik total egal. Die Actionszenen an sich sind auch nicht wirklich großes Kino, da entweder ins Nix geschossen wird oder die Stuntleute die Stuntschule erst noch besuchen müssen.
Die schauspielerische Leistung ist auch nicht grade das Beste, was man von den Schauspielern gesehen hat. Christian Slater war noch nie mein großer Kinoheld und war froh, dass sich sein Auftritt in Mindhunters auf die ersten 15 Minuten begrenzte. Schlimm fand ich, dass er den halben Film sein Brusthaartoupet herumgetragen hat, da man unter einem Ledermantel ja nur ein Unterhemd tragen kann. (BAH)
Tara Reid ist im Grunde auch nur für ihre 2 Argumente bekannt, die sie aber sehr bedeckt hält. Einzig wirklich positive über ihre Rolle war, dass sie trotz ihrer Rolle als intellektuelle Assistentin nur eine dumme Blondine spielt. Aber da denke ich mal, hat Boll (wie vieles am Film) einfach die Story mittendrin geändert. Bester Satz im ganzen Film: Als sie die Artefakte zusammensetzen und an dem Tor zur Hölle stehen und Slater das Artefakt in eine Mulde packt sagt sie: „ES IST EIN SCHLÜSSEL!“ MUAHAHA, das Kino lachte und ich durfte die Ovationen einleiten. (Stolz auf Schulter klopp) Später sagt sie noch den weisen Spruch: „Eine Leiter, die wird wahrscheinlich nach oben führen!“
Stephen Dorff sieht aus und handelt wie Jack Bauer, nur spielt er das alles viel schlechter. Besonders als er herausfindet, dass Bureau 713 die Waisenkinder für ihre Forschungen missbrauchte, schauspielerte er schlecht. Außerdem ist sein Charakter auch noch etwas dumm da er zwar ne Bombe in der Hölle da lässt, aber anstatt Zeitzünder zu nehmen die Fernbedienung nutzen will, natürlich klappt das nicht und er muss die Bombe manuell auslösen.
Der Rest des Casts ist herrlich unbefleckt und sollte in seinen Löchern lieber weiter bleiben.
Da ich nicht weiß, wo es hinpasst. Die Szenen im Bureau 713 haben mich herrlich an C&C erinnert. So richtig trashige Kulissen und die Schauspieler tun auf „wir müssen so tun, als ob wir was machen würden“. EINFACH HERRLICH!!!
Der Film ist teilweise trashig, die meiste Zeit aber „wir wollen nach was Großen aussehen, schaffen es aber nicht“. Die Story ist wie gesagt auch mies und die abgegeben Sprüche sind platt und zum vergessen. Alles im allen ist der Film einfach nur mies. Hätte Boll den Bureau 713 Trashfaktor genutzt, hätte man dem Film wenigstens einen Trashbonus geben können, aber so… ABSOLUT ABZURATEN!!!
Wir lesen uns zu BloodRayne! Immerhin mit Kristinna Loken (Terminator 3) und unseren Schauspielgott Udo Kier! (ein Trashbonus wäre schonmal gegeben)
* Uwe Boll ist in letzter Zeit bekannt geworden, da er sich die Rechte an Filmen zu Video/Computerspielen gesichert hat. So hat er schon die bekannte Videospielserie House of the Dead verfilmt. Als nächstes durfte dann die gute alte Serie „Alone in the Dark“ dran glauben. Als nächstes kommen Filme zu Bloodrayne, (brutales Vampirspiel) Dungeon Siege (Diabloklon von M$) und Far Cry. (Ego-Shooter aus Deutschland) Dabei setzt der gute Herr Boll eher auf Masse statt Klasse.