So, nach knapp 17 Stunden und 62 Toden habe ich heute "The Evil Within" erfolgreich beendet.
The Evil Within wurde verhältnismäßig abwechslungsreich gestaltet, bietet sowohl langsame Schleich- wie auch schnellere Ballerpassagen und einige Sequenzen bei denen der Puls auf gefühlte 180 Schläge pro Minute klettert - das ist schon echter Survival Horror in Reinkultur. Die Spielzeit ist mit knapp 17 Stunden mehr als ordentlich und durch das geschickte pacing kommt während dieser Zeit eigentlich keine Langeweile auf, auch wenn die Qualität der insgesamt 15 Kapitel schon recht stark schwankt. Das abwechlungsreiche Artdesign mit seinen stellenweise grotesken Effekten ist großartig gestaltet - diesem stehen die Figuren (insbesondere einige Bossgegner) übrigens in nichts nach.
Die id Software-Engine macht insgesamt einen guten Job, allerdings tritt auch hier wieder das altbekannte Problem mit den erst recht spät geladenen Texturen auf - siehe auch Rage oder Wolfenstein. Besonders gut hat mir übrigens das Licht-/Schattenspiel gefallen welches eine wirklich tolle Atmosphäre erzeugen kann. Soundtechnisch kann sich das Spiel ebenfalls sehen bzw. hören lassen. Gute Effekte, passende Musikuntermalung und eine einwandfreie deutsche Synchronisation können überzeugen (nur der in deutsch ausgesprochene Name des Hauptcharakters - Sebastian - will irgendwie nicht so recht passen).
Weniger gut gefallen haben mir einige unfaire (Trial-/Error) Passagen, 1Hit Kills, Ladezeiten, sowie die Kamera die das Geschehen nicht immer optimal einfangen kann. Größter Kritikpunkt meinerseits ist aber weiterhin die Story die auch am Ende mehr Fragezeichen aufwirft als Fragen zu beantworten. Auch die Charaktere könnten etwas emotionaler dargestellt werden, sie wirken doch alle ein wenig Farblos. Spielerisch bedient sich Mikami vor allem bei sich selbst und Genregrößen wie Silent Hill 2 - neue Akzente werden praktisch überhaupt nicht gesetzt.
Insgesamt ein gutes Spiel, welches aber zumindest aus meiner Sicht die hohen Erwartungen leider nicht ganz erfüllen kann. Wer aber mal wieder Lust auf ein grundsolides Survival Horror-Spiel und gegen Blut, Gore, Gewalt & Co. nichts einzuwenden hat, darf hier gerne zugreifen.
Übrigens, nach dem erfolgreichen Durchspielen kann man mit Game+ einen weiteren Anlauf wagen, behält hier alle Ausrüstungsgegenstände und Verbesserungen und bekommt zum Start ein schickes Maschinengewehr, 50.000 Geleinheiten sowie einen Raketenwerfer spendiert.
7/10