In meinen jungen Jahren habe ich mich neben dem Interesse an meinem kostbaren Heimcomputer (*1) auch sehr für Astronomie interessiert und war sogar Abonnent der Zeitschrift "
Sterne und Weltraum". Im örtlichen Karstadt habe ich manchen Zehn-Mark-Schein für Sachbücher der Astronomie ausgegeben, auch der Buchladen Eckers war toll sortiert (z.B. habe ich immer noch im Regal stehen die
Unheimlichen Welten oder den
DTV-Atlas der Astronomie. DTV war damals sowieso mein Lieblingsverlag, aber zurück zum Thema).
Gleichzeitig gab es auch die Diskussion, und einige Zeit später auch den Start des Hubble-Weltraumteleskops. Ich las viel und gerne populärwissenschaftliche Abhandlungen, kuriose astronomische Themen und mathematische Fragestellungen, die ich dann versuchte, an meinem Taschenrechner nachzuverfolgen - das war ein Texas Instruments-Rechner, noch nicht grafikfähig, aber ein tolles Ding, leider hab ich die Seriennummer vergessen.
So wurde das kleine Kinderzimmer gedanklich um Planeten, Kometen, Sterne und Galaxien erweitert und wenn jemand in einem Film den Ausdruck "Lichtjahre" für eine Dauer und nicht Entfernung benutzte, buhte ich den ganzen Film aus.
Nun hat mich insbesondere das Hubble-Teleskop sehr fasziniert, und darüber, dass es zunächst defekt war, habe ich mich sehr geärgert. Irgendwie war ich an größeren Maßstäben interessiert (auch, weil ich in der Bücherei mal über das Buch
Zehn Hoch gestolpert war). Oft träumte ich bei
Secret of Monkey Island in die immerwährende Nacht oder genoß einfach den Sternenhimmel in
Elite, gedanklich ganz weit weg, irgendwo zwischen Saturn und Uranus (*2). Ich habe in Omikron Basic sogar mal ein Astronomie-Nachschlagewerk programmiert, quasi ein Astronomie-Wiki, und war dann sehr entmutigt, als ich sah, dass es
Skyplot bereits gab.
Vor einigen Jahren dann habe ich ein Bild gesehen, welches meine Vorstellungskraft um ein Vielfaches übersteigt.
Das Bild alleine ist noch nicht so aussagekräftig, wie ich finde. Sternensalat, blaue, gelbe, rote Galaxien, bunt durcheinandergewürfelt. Staub und Gas. Schon beeindruckend, ja.
Aber am beeindruckendesten fand ich folgendes Bild zum Maßstab. Des kleine Rechteck da in der Mitte zeigt den Bildausschnitt von oben.
In diesem fingernagelgroßen Ausschnitt sind tausende Galaxien zu sehen, die wiederum Milliarden von Sternen beinhalten, die wiederum Planeten haben könnten. Und diesen Mini-Ausschnitt kann man tausendfach am duplizieren, so daß man sagt, wir könnten theoretisch 50 Milliarden Galaxien betrachten.
Nur um zu verdeutlichen, wie klein wir und unsere Probleme im Vergleich zum gesamten Weltall sind. Vielleicht blicken wir da auf weitere Milliarden, Billiarden, Trilliarden von Lebewesen, die sich auch streiten oder denen einfach alles egal ist. Allein die schiere Anzahl von
Galaxien lässt mich vermuten, wir sind nicht allein im All.
Hinweis:
*1) und *2) sind die verlangten Querverweise zum Thema Retrospiele.