So, womit schlägt man die Beiträge der Mitbewerber am ehesten? Richtig, mit DREI Beiträgen gleichzeitig!!
Daher schicke ich in dieser Runde ein Dreierpack ins Rennen, denn diese Jugendsünde wurde gleich von drei Männen begangen, die später berühmt wurden.
Verantworten vor der großen kultboy-Jury müssen sich in den nächsten zwei Wochen
Udo Kier,
Herbert Lom und
Herbert Fux für den unsagbar dümmlichen Schundfilm
MARK OF THE DEVIL.
Udo Kier, deutscher Schauspieler, ist mittlerweile ein waschechter Hollywood-Exportschlager, der in Filmen wie ACE VENTURA, JOHNNY MNENOMIC, BLADE, ARMAGEDDON, END OF DAYS und etlichen anderen an der Seite vieler namhafter Stars spielte.
Herbert Lom ist ein tschechischer Mime, der ebenfalls vielen großen Rollen sein Gesicht lieh. LADYKILLER mit Alec Guiness, die PINK PANTHER Filme mit Peter Sellers, Stephen Kings DEAD ZONE mit Christopher Walken oder QUATERMAIN, um nur einige zu nennen. Und er war Kapitän Nemo in der großartigen Jules Verne-Verfilmung DIE GEHEIMNISVOLLE INSEL. Allerdings war für ihn MARK OF THE DEVIL eher ein Ausrutscher zwischendurch, als eine echte Jugendsünde.
Der Knüller in diesem Trio ist und bleibt aber Herbert Fux, leider letztes Jahr verstorben. Der Österreicher spielte danach nicht nur in weiteren Meisterwerken wie NONSTOP NONSENS mit Didi Hallervorden (
), sondern wurde auch von großen Regisseuren wie Ingmar Bergmann, Werner Herzog oder Volker Schlöndorf vor die Kamera gebeten. Viel interessanter ist aber seine spätere politische Karriere. So war er Gründungsmitglied der Grünen Partei in Österreich (VGÖ) und in den 80er und 90er Jahren Parlamentsabgeordneter.
Wer den Film (MARK OF THE DEVIL) gesehen hat, der weiß, warum das so unsagbar absurd erscheint. Dort spielt er nämlich den fiesen Schergen eines Hexenjägers (Lom) im Mittelalter. Kier gibt den Liebhaber irgendeiner Alten, die als Hexe denunziert wird und erleidet am Ende des Films das gleiche Schicksal wie sie und die meisten anderen Figuren auch: Er wird langsam und qualvoll zu Tode gefoltert. Und damit ist auch schon alles erzählt, was es über diesen Film zu sagen gibt: Leute werden der Hexerei bezichtigt, oder mit dem Teufel im Bunde zu stehen und werden in Aussicht auf ein Geständnis zu Tode gefoltert.
Das alles wird auf so dreiste Weise ohne jegliche Handlung oder in Aufwendung filmischer Handwerkskunst dargeboten, dass dem Zuschauer schon recht bald klar wird, was er hier sieht: Einen Folterfilm. Er soll sich daran delektieren, dass Menschen zerstückelt, verstümmelt, gehängt, verbrannt werden oder auf sonst eine abartige Weise zu Tode kommen. Um zu unterstreichen, dass auch wirklich nicht der Hauch einer erzählerischen Absicht oder der Anspruch auf historische Genauigkeit Antrieb für die Entstehung dieses Machwerks war, verlieh die Verleihfirma MARK OF THE DEVIL (Originaltitel übrigens "Hexen bis auf's Blut gequält") in den USA die fiktive Einstufung "Rated V" (für "vomit" = kotzen). Zum Kinobesuch reichte man jedem Besucher übrigens auch eine Kotztüte.
Der Film ist - zu Recht, wie ich bemerken möchte - in 31 Ländern verboten, unter anderem in Deutschland, wo die Staatsanwaltschaft die Beschlagnahme des Films angeordnet hatte.
Der Knüller aber ist, dass der Porduzent des Films und Regisseur von Teil 2 (
), Adrian Hoven, der Vater des gleichnachnamigen, unnötigen Schleimgesichts Percy Hoven ist, seines Zeichens RTL II Moderatorenknecht von unsäglichen Sendungen wie "Big Brother", "Future Trend", "Natur Trend", "Money Trend", "Webtrend", "Anders Trend" und wie der ganze Murks sonst noch hieß. Wie Ihr seht - dieser Film, und alles, was auch nur im Entferntesten mit ihm zu tun hat, ist eine Sünde sondergleichen, für die sich alle Beteiligten bis zum jüngsten Tag schämen dürften.
Ach ja, bevor sich es vergesse, die Musik lieferte - wohl, um auch die Folter für den Zuschauer perfekt zu machen - Schlagerbarde Michael Holm.
Den Pokal bitte.