Gib's zu, Planetfall, eigentlich wäre ich doch wieder auf der Eins gestanden, aber es wäre Dir zu peinlich gewesen, den Pokal schon wieder an mich wandern zu lassen, deshalb hast Du Dich nochmal elegant darum herum laviert.
Aber ich muss schon eingestehen, Burgen waren eben doch immer (fast) nur rein zweckdienliche Bauwerke, die Zeit der Prunkschlösser begann erst lange nach der von Dir gesetzten Frist von 700 Jahren und so bleiben tatsächlich lediglich die Kirchen, als die (wie Du so schön schreibst) ambitioniertesten Bauten aus dieser Zeit, wollte man mit ihnen doch dem Herrn immer noch mächtigere Denkmäler setzen.
Und von diesen christlichen Kirchen der Spätromanik bzw. Frühgotik bleiben in dieser Größenordnung tatsächlich nur einige wenige übrig. Der Petersdom in Rom, mit 132,5 m Höhe und über 15.000 qm bebauter Fläche als die sicherlich imposanteste, liegt aber nun mal nicht in den vorgegebenen Breiten, außerdem datiert der Neubau erst auf das 16. Jahrhundert, das Freiburger Münster gilt zwar, zurückgehend auf einen Ausspruch des Kunsthistorikers Jakob Burkhardt, als der schönste Turm der Christenheit, wird mit seinen 116 m aber noch weit überragt, beispielsweise vom Straßburger Münster, welches mit seinen 142 m bis ins 19. Jahrhundert das höchste Bauwerk der Menschheit blieb, allerdings schafften es die Jungs nicht, auch noch den Südturm hochzuziehen. Auch das Ulmer Münster, welches mit seinen 161,5 m den höchsten Kirchturm der Welt bieten kann, wirkt sicherlich überaus gigantisch, allerdings wurde der Bau erst im späten 19. Jahrhundert fertig gestellt. Der Speyerer Dom nimmt zwar ebenfalls eine riesige Baufläche ein, aber eine Kirche, ein Dom, dessen beide (!!) Türme über die 150 m hinaus ragen und somit die dritthöchste Kirche der Welt darstellt, dessen Frontfassade die größte der Welt bleibt und der dabei auch noch so schön ist, wie der Kölner, das ist sicherlich einzigartig zu nennen. Ein würdiger erster Platz, wie ich finde.