Anlässlich der aktuellen Geschehnisse in der Welt, werde ich Euch mal mit einigen sehr "päpstlichen" Informationen versorgen.
Papst (von griech.: pappas : Vater, von lat.: papa "Papa, Vater") ist die Bezeichnung für das Oberhaupt der Römisch-Katholischen Kirche (auch: Heiliger Vater oder Santo Papa).
Weiterhin ist "Papst" die Amtsbezeichnung der beiden Patriarchen von Alexandria (Oberhäupter der koptischen Kirche und der Griechisch-Orthodoxen Kirche von Alexandria). Ebenfalls haben einige kleine katholische Gemeinschaften einen Papst erhoben. Dieser Artikel behandelt nur den römischen Papst.
Rechtlich gilt das Amt des römischen Papstes, der Heilige Stuhl, als nichtstaatliches Völkerrechtssubjekt neben der Vatikanstadt als staatlichem Völkerrechtssubjekt.
Der Papst ist ferner weltlicher Souverän des Staates der Vatikanstadt, des kleinsten Staates der Welt.
Der aktuelle Papst ist Benedikt XVI., der am 19. April 2005 in dieses Amt gewählt wurde.
Seit 1871 residiert der Papst im Apostolischen Palast neben dem Petersdom. Kathedralkirche des Papstes ist die Lateranbasilika. Der Papst-Thron wird auch Kathedra Petri genannt.
GeschichteDer Papst ist nach katholischer Tradition und nach der Auffassung einiger anderer christlicher Kirchen Nachfolger des Apostels Petrus, der von diesen Kirchen als erster Bischof von Rom angesehen wird und vermutlich um das Jahr 67 in Rom den Märtyrertod erlitten hat. Einige Kritiker bezweifeln jedoch, dass er je dort war.
Begründet wird dieser Anspruch mit einer Stelle aus dem Matthäus-Evangelium der Bibel (Kapitel 16, Vers 18-19), die in der Vulgata wie folgt lautet:
Tu es Petrus et super hanc petram aedificabo Ecclesiam meam et portae inferi non praevalebunt adversum eam.
Et tibi dabo claves regni coelorum.
Quodcumque ligaveris super terram, erit legatum et in coelis.
Et quodcumque solveris super terram, erit solutum et in coelis.
Zu deutsch (Einheitsübersetzung):
Du bist Petrus und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.
Und dir will ich geben die Schlüssel über das Himmelreich.
Was du auf Erden bindest, soll im Himmel gebunden sein.
Und was du auf Erden lösest, soll im Himmel gelöst sein.
Umstritten ist, ob der 1. Clemensbrief aus dem Jahre 98 bereits eine Vorrangstellung der Gemeinde von Rom dokumentiert oder als brüderliche Ermahnung unter Gleichberechtigten anzusehen ist. In diesem Brief an die Gemeinde von Korinth fordert der damalige Bischof von Rom, Clemens, von den Korinthern die Rücknahme von abgesetzten Presbytern. Er nimmt Bezug auf das Martyrium der Apostel Petrus und Paulus in Rom.
In der römisch-katholischen Kirche stammt die erste bekannte Verbindung des Titels "Papst" mit dem Bischof von Rom aus der Zeit des Marcellinus (†304), der in der Grabinschrift des Diakons Severus so bezeichnet wird.Bischof Siricius von Rom (385–399) bezeichnet sich als Erster amtlich als papa, als ausschließliche Amtsbezeichnung für den Bischof von Rom wird der Begriff von Gregor I. (590-604) gesetzlich festgeschrieben.
Vorher (ab dem 3. Jahrhundert) war es eine Ehrbezeichnung für Bischöfe, Patriarchen und Äbte vor allem im Orient – da die koptische Kirche bereits seit dem Konzil von Chalcedon 451 (vor Gregor) nicht mehr zur gleichen Kirche wie die lateinische gehört, führt ihr Oberhaupt ebenfalls den Titel Papst.
Seit Leo I. (Bischof von Rom 440 bis 461) führt der römische Papst die Bezeichnung "Pontifex Maximus", den bis zu Kaiser Gratian der römische Kaiser als oberster römischer Priester trug (mögliche Etymologien unter anderem: Oberster Brückenbauer oder Pfadbahner).
Im Mittelalter ergab sich des Öfteren die Situation, dass es mehrere Päpste gleichzeitig gab, da zu Lebzeiten eines bereits kanonisch gewählten Papstes ein Gegenpapst eingesetzt wurde. Dazu kam es, weil sich zum Beispiel das Kardinalskollegium spaltete, der Kaiser oder römische aristokratische Familien in die Papstwahl eingriffen. Solche Eingriffe sind inzwischen unter Androhung der Exkommunikation verboten.
Die Päpste des 20. Jahrhunderts:Neun Päpste haben im vergangenen Jahrhundert die katholische Kirche geführt und die Welt mit geprägt - von Leo XIII. bis Johannes Paul II. Die Öffnung der Kirche und ihre Anpassung an die moderne Welt, soziale Gegensätze, die beiden Weltkriege, der Holocaust, der Nationalsozialismus und der Kommunismus waren die Themen ihrer Pontifikate. Alle waren Italiener - bis auf Johannes Paul II.Leo XIII. (1878-1903)
Er führte die Kirche ins 20. Jahrhundert. 1878 zum Pontifex gewählt, lag ihm die Versöhnung von Kirche und Gesellschaft am Herzen. Nach der nationalen Einigung Italiens und der Auflösung des Kirchenstaates lebte er - wie schon sein Vorgänger - als «Gefangener im Vatikan». Innerkirchlich galt er als Reformer, die erste Sozialenzyklika «Rerum Novarum» (1891) wurde zum Bezugspunkt der katholischen Soziallehre.
Pius X. (1903-1914)
Er kam durch Einmischung des österreichischen Kaisers auf den Papstthron. Als Konsequenz daraus verbot er 1904 jede Intervention staatlicher Stellen in die Papstwahl. 1908 reformierte er die Kurie. Scharfe Auseinandersetzungen führte er mit Reformkatholiken und so genannten Modernisten vor allem in Deutschland. Kurz vor seinem Tod am 20. August 1914 warnte er eindringlich vor der drohenden Kriegsgefahr. «Ich würde gern mein Leben opfern, wenn ich dadurch den Frieden Europas erkaufen könnte.»
Benedikt XV. (1914-1922)
Er wahrte im Ersten Weltkrieg strikte Neutralität. 1917 schrieb er ohne Erfolg an die Regierungen aller Krieg führenden Länder und bat um Einstellung der Kampfhandlungen. Er setzte sich für Verwundete, Kriegsgefangene und die Zivilbevölkerung ein. Innerkirchlich war die Veröffentlichung eines neuen Rechtsbuches, des Codex Juris Canonici, von Bedeutung.
Pius XI. (1922-1939)
Er bleibt auch als «Missionspapst» in Erinnerung. Er ernannte zahlreiche Bischöfe in den Ländern der Dritten Welt. 1929 schloss er mit der faschistischen Regierung in Italien die Lateranverträge, in denen die Souveränität der Vatikanstadt festgeschrieben wurde. 1933 - kurz nach der Machtübernahme der Nazis - wurde das seit Jahren vorbereitete Konkordat mit Deutschland besiegelt. 1937 wies er in der Enzyklika «Mit brennender Sorge» auf die Bedrohung durch den Nationalsozialismus hin.
Pius XII. (1939-1958)
Der umstrittenste Papst des Jahrhunderts: Als früherer Nuntius in Deutschland war Eugenio Pacelli mit den Verhältnissen dort bestens vertraut. 1919 erlebte er in München die Räteregierung und soll seitdem panische Angst vor Kommunisten gehabt haben. Historiker werfen ihm vor, zum Holocaust und zu den Verbrechen der Nationalsozialisten geschwiegen zu haben. Der Vatikan weist darauf hin, dass Pius XII. zahlreichen Juden das Leben gerettet habe. 1949 stellte er jede Unterstützung des Kommunismus unter die Strafe der Exkommunikation. 1950 formulierte er das Dogma von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel.
Johannes XXIII. (1958-1963)
Als «Übergangspapst» angetreten, setzte er mit der überraschenden Einberufung des Zweiten Vatikanischen Konzils einen tiefgehenden Reformprozess der Kirche in Gang. Am 11. Oktober 1962 versammelten sich über 2500 Konzilsväter in Rom. Die zweite Sitzungsperiode hat Johannes XXIII. nicht mehr erlebt. Wegen seiner Herzlichkeit wurde er in Italien der «gute Papst» genannt. Verdienste erwarb er sich auch mit der Sozialenzyklika «Mater et Magistra» (1961) und dem Rundschreiben «Pacem in terris» (1963), das eine erste Entspannung zwischen der Kirche und dem Kommunistischen Block signalisierte.
Paul VI. (1963-1978)
Er setzte innerkirchlich den Reformprozess des Konzils fort und förderte eine Internationalisierung der Kurie. Als erster Papst bereiste er auch ferne Länder: Afrika, Südamerika, Asien, das Heilige Land. 1965 sprach er vor der UNO in New York. Er schloss Kardinäle, die über 80 Jahre alt sind, von der Papstwahl aus. In vielen Ländern ist Paul VI. vor allem mit seiner Enzyklika «Humanae Vitae» in Erinnerung, die den Schutz des ungeborenen Lebens und das Verbot der Anti-Baby-Pille festschrieb.
Johannes Paul I. (1978)
Der Sohn eines Arbeiters und Sozialisten setzte sich schon mit seinem Doppelnahmen das Programm, die Arbeit seiner beiden Vorgänger kontinuierlich fortzusetzen. Nach einem Pontifikat von 33 Tagen starb er am 28. September 1978. Gerüchte über einen unnatürlichen Tod wurden nie bewiesen, sind aber bis heute nicht verstummt.
Johannes Paul II. (1978-2005)
Karol Wojtyla war der erste Papst aus Polen und der erste Nicht-Italiener auf dem Stuhl Petri seit 450 Jahren*. Mit 104 Auslandsreisen setzte er Maßstäbe als Oberhaupt der katholischen Weltkirche. Im TV-Zeitalter galt er als genialer «Medienpapst». Mit mehr als 26 Jahren war sein Pontifikat eines der längsten in der Geschichte der katholischen Kirche. Etwa drei Millionen Menschen nahmen an seiner Beisetzung in Rom teil.
*seit dem Deutschen Hadrian IV. (1522-23)
Wer schon über die wunderliche Bezeichnung des
Gegenpapstes gestolpert ist und damit nichts anzufangen wusste, dem sei verraten, dass sich hierbei um diejenigen Päpste handelt, die zu Lebzeiten eines bereits kanonisch gewählten Papstes aufgestellt wurden. Zur Aufstellung von Gegenpäpsten kam es, weil sich zum Beispiel das Kardinalskollegium spaltete, oder der Kaiser bzw. römische aristokratische Familien in die Papstwahl eingriffen. Wegen unterschiedlicher Zählung, verschiedener Standpunkte und der zum Teil chaotischen Papstwahlen ist die wirkliche Anzahl der Gegenpäpste schwer festzustellen. Die Angaben liegen zwischen 25 und 40.
Bei einigen Päpsten ist es zudem schwierig festzustellen, ob sie rechtmäßig oder unrechtmäßig im Amt waren. Die Gründe hierfür liegen unter anderem in der schwierigen Quellenlage. Als erster Gegenpapst gilt Hippolyt (217-235) und als letzter Felix V. (1439 - 49).
Auch Johannes Paul II. wurde in seiner Amtszeit von einigen Männern abgelehnt, die selbst den Anspruch erhoben, der rechtmäßige Papst zu sein, etwa Clemente Domínguez y Gómez (als Gregor XVII.; † 22. März 2005), David Allen Bawden (als Michael I.) oder Lucian Pulvermacher (als Pius XIII.). Allerdings unterscheiden diese sich insofern von den historischen Gegenpäpsten, als sie keine Unterstützung in der kirchlichen Hierarchie genossen und nur einige Tausend Anhänger mit starker regionaler Begrenzung hatten.