Die übliche Kinoleinwand hat ein 2.39:1 Verhältnis, dafür muss die Kinoleinwand voll aufgezogen werden - in riesigen Kinosälen wären das 20,6 Meter. Das häufigste Kinoformat ist dann 1.85:1 - hier ist die Kinoleinwand dann nur noch 15,9 Meter offen. Klassische 16:9 entspricht dann 1.78:1 - oder bei der Leinwand eben 15,3 Meter.
16:9 für den Heimkinomarkt wurde hauptsächlich gewählt, weil es ein relativ guter Kompromiss zwischen 4:3 (12:9) und den Breitbildformaten war. Da es nie einen Standard bei Breitbild gab, wurde dieses recht kleine Verhältnis gewählt um die meisten Formate abbilden zu können. Wie man sieht fehlt bei 1.85 Formatfilmen "nur" ca. 26%. Bei 4:3 sinds ganze 45%.
Alte Filme wie Vom Winde verweht oder Der Zauberer von Oz sind übrigens ganz typisch in 4:3 produziert worden. Das war damals geläufig, weil beim echten, am geläufigsten 35mm Film ein Bild demnach 4 Einkerbungen groß war. (Die Streifen an der rechten Seite ist die Sprachspur - oder eben Soundtrack)
Als das Fernsehen nach dem 2. Weltkrieg aufkam, musste das Kino mit neuen Ideen kommen - Farbfilm war damals noch recht teuer. Da wars einfacher auf die Breitbildformate zu kommen, die man eben nur per Leinwand anpassen musste. Zudem bot sich dann auch andere Erfindungen wie neuere Filmgrößen wie 70mm an. Durch das größere Bild gabs ein viel klarerers Bild und was man so hört, ist Lawrence von Arabien wohl immer noch ein perfektes Beispiel für die Klarheit des Bildes. Imax war vor der Digitalisierung auch immer in 70mm. (die nochmal eine viel höhere Leinwand hat und dadurch ein fast 4:3 Bild mit 1.43:1 bietet)
Kinofilme wurden auch oft noch später in 4:3 gefilmt, dann aber oben und unten abgedeckt. Das hatte den Vorteil, dass man später 4:3 Veröffentlichungen machen konnte - allerdings gerne mit Mikrofonen am oberen Rand.
Hier am Beispiel von Zurück an die Zukunft auch nochmal schön zu sehen.