Knallhart? Nur wenn es mir um etwas geht. Ansonsten aber bin ich ganz "normal".
Dennoch, auch jemand, der ansonsten ganz "normal" ist, ist irgendwann, sofern er denn über ein gewisses Maß an Intelligenz verfügt, desillusioniert in Bezug auf die Welt. So toll ist es hier auch nicht, dass man ewig bleiben wollte. Ganz im Gegenteil. Es vergeht quasi kein einziger Tag, an dem man nicht an sein Ableben denkt. Desillusion führt zu Resignation, und Resignation ist der Anfang vom Ende. Wenn man dann noch über die Sinnlosigkeit des Daseins nachdenkt, würde es in der entsprechenden Situation wohl gar nicht so schwer sein, dem Ganzen ein Ende zu bereiten. Insbesondere dann, wenn es nur eine Krümmung eines Fingers dazu benötigt, ergo einen Augenblick. Wenn dann noch das Altern mit all seinen Symptomen dazukommt, man vom ach so tollen Leben ohnehin nichts mehr erwarten kann und die beste Zeit längst hinter sich hat, was hält einen denn dann noch ab? Man hängt doch nur am Leben wenn das eigene Leben schön ist (und/oder man Verantwortung anderen gegenüber hat). Das ist es jedoch nur bedingt, und das auch nur, solange man nicht weiter über Tiefgründigeres nachdenkt. Ansonsten ist der Tod eine Erlösung und man hat endlich Ruhe. Lediglich die Nostalgie hält einen im Leben, falls man positive Erinnerungen hat, was auch nicht jeder von sich behaupten kann. Ich kann's, daher bin ich noch. Allerdings kann einen der Blick in die Zukunft schon depressiv werden lassen und die gesellschaftliche Gegenwart ist jetzt auch nicht gerade der Hit. Allgegenwärtig ist jedenfalls in jedem Fall das Bewusstsein über die Sinnlosigkeit der Existenz, und das macht es ja bekanntlich nicht besser. Von daher... Und Retrofrank hat es schon geschrieben, dass es vor der Geburt wie nach dem Tod ist und einfach nur das Nichts vorherrscht. Von daher... Aber klar, einfach ist es im Augenblick des Augenblickes nie. Doch auch das haben schon Millionen Menschen hinter sich. Und einfach ist ja ohnehin nichts so richtig. In solch einem Fall entscheidet man sich aber wohl nur für das kleinere Übel. So wie man's im Leben auch schon immer tun musste, insbesondere in der Politik. Wenn man also vor der Entscheidung steht Ruhe zu haben oder im Pflegeheim alleinegelassen in der eigenen Scheiße dahinzuvegetieren ohne sich bemerkbar machen zu können o.ä., dann ist meine Wahl sowas von klar. Du würdest das Pflegeheim bevozugen, ja?
Aber man könnte ja auch einfach nur Anhänger der Behauptung werden, dass es einen Gott gibt, der nur das Beste will und man sowieso ewig lebt, und das auch noch paradiesisch. Dann lebt sich's natürlich wesentlich einfacher. Behaupte ich jedenfalls.