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Autor Thema: TV-Empfehlungen  (Gelesen 32101 mal)

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #75 am: 11.12.2010, 00:07 »

Also diese TV/FiLM/Doku-Reviews von Invincible warrior sind hier in diesem Thread das, was auf der Hauptseite die Spiele-Tests von Bren McGuire und die Tips von Retro-Nerd sind! Einfach professionell! Nur frage ich mich, kommst Du überhaupt noch zum spielen, nach all der Fernseh-Beschauung!
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GregBradley

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #76 am: 11.12.2010, 10:12 »

Einer muss es eben tun!! :lehrer:
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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #77 am: 11.12.2010, 10:32 »

Top  :oben:

Vielen Dank für die Übersicht IW, die Nordkorea-Doku werde ich mir wohl mal reinziehen müssen. Komme in letzter Zeit leider viel zu wenig dazu sowas zu schauen, wird mal wieder Zeit :D
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invincible warrior

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #78 am: 11.12.2010, 22:42 »

Nur frage ich mich, kommst Du überhaupt noch zum spielen, nach all der Fernseh-Beschauung!
Naja, die meisten Spiele haben ja zum Glück viel Leerlauf zwischen den Handlungsbögen, da kann man auch gut nebenbei gucken. Grade wenn die Filme eher langweilig sind, kann man recht einfach zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen. Allerdings kommts halt auch aufs Spiel an, Starcraft 2 Multiplayer und was über dem Niveau eines Scary Movie geht so überhaupt nicht. Bei Super Mario Galaxy 2 z.B. kann man aber ganz gut nebenbei noch nen Film gucken. Multitasking for the win!
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invincible warrior

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #79 am: 07.01.2011, 13:31 »

Abgezockt am Telefon: Schon dreist, was sich die Abzockfirmen so leisten. Telefongewinnspiele sind ja ein alter Hut, aber es ist schon schizophren, dass die auch gleichzeitig nen Service anbieten, der einen angeblich vor solchen Gewinnspielen schützt. Natürlich fallen da wohl nur geistig arme drauf rein, trotzdem ist sowas mies. Informationsgehalt: 6 von 10.
Borat - Ein Dorf lacht nicht: Diese Dokumentation begleitet das kasachische Dorf, das Sascha Baron Cohen in seinem Film Borat als sein Heimatdorf präsentiert hatte. Natürlich kam das Dorf nicht gut bei weg und selbstverständlich hatten die Leute aus Hollywood nix von den wahren Absichten gesagt. Zu Beginn haben die Einwohner noch keine Ahnung von ihren Rollen in dem Film und wollen erst schön bares sehen, wenn die Kamera zu sehen ist. Doch dann zeigt das Team denen den Film und das Team wird beinahe, wie in nem Frankenstein Film, aus dem Dorf gejagt. Jedenfalls können die die doch noch von deren hehren Zielen überzeugen und begleiten die Bewohner bei ihrem (erfolglosen) gerichtlichen Kampf gegen Cohen und das Produktionsstudio. 6 von 10 kulturelle Lernungen.
Charles de Gaulle - Verpflichtet zum Kampf: Diese Doku beschränkt sich leider nur auf de Gaulles Anfänge bis zum Ende des 2. Weltkrieges. Dafür ist die Doku in dem Bereich  sehr interessant und gibt besonders interessante Einblick über die französische Exilregierung. Trotzdem hätte ich gerne auch was über sein Schaffen nach dem 2. Weltkrieg erfahren, welches wegen der zweifelhaften Kolonialpolitik auch mindestens eine 45 minütige Doku rechtfertigen würde. Informationsgehalt: 8 von 10.
Christopher Lee - Gentleman des Grauens: Wie der Titel schon andeutet, behandelt die Dokumentation das Wirken von Christopher Lee. Obwohl die Dokumentation nicht einmal 60 Minuten geht, bleiben am Ende nicht viele Fragen über den Altstar über. Kritik kann man höchstens dabei äußern, dass einige Filme (und Freundschaften) etwas zu kurz behandelt werden. Ich bezweifle allerdings, dass während seiner Lebzeiten noch eine bessere Dokumentation über ihn geschaffen wird, auf das noch viel mehr Stoff zu erzählen dazu kommt. Informationsgehalt: 9 von 10.
Daheim oder im Heim: Alte Menschen kommen irgendwann in die Phase, wo sie eben vor genau dieser Entscheidung stehen. Die Doku zeigt dabei Ausschnitte aus dem Leben eines verwitweten Rentner, der immer noch zu Hause in seiner Wohnung lebt und die einer alten Frau, die inzwischen in einem Heim untergekommen ist. Dabei werden objektiv die Vor- und Nachteile des jeweiligen Lebens aufgezeichnet. Informationsgehalt: 7 von 10.
Das Tor zum Westen: Vor 20 Jahren fielen die Ossis in die kleine Stadt Hof an der Saale ein und die Doku zeigt sowohl Bilder von damals als auch was aus den ehemaligen Besuchern geworden ist. Informationsgehalt: 7 von 10.
Der Anfang vom Ende: In dieser Doku geht es um die letzten Kommunalwahlen in der DDR (Mai 89). Obwohl die Bürger aufbegehrten, wurde von oben beschlossen, dass die Wahlen wie üblich die sozialistische Eintracht widerspiegeln sollten. Trotzdem rebellierte ein Wahlkreis gegen dieses Urteil und gab die ungeschönten Ergebnisse weiter. Die Oberen verkündeten trotzdem das vorgegebene Ergebnis, wodurch erstmals der Wahlbetrug der DDR Regierung beweisbar war. Informationsgehalt: 8 von 10.
Der Siegeszug der Hamburger: Wer hätte gedacht, dass McDonalds im Land der Cafès und Bistros den zweitmeisten Umsatz weltweit macht. Während die alte Essenskultur immer weiter ausstirbt, passt sich McDonalds in Frankreich immer mehr der alten Kultur an, so dass dort von Fastfood teilweise nicht mehr die Rede sein kann. Informationsgehalt: 8 von 10.
Die ABBA-Story: Zwar wird auch die Geschichte von ABBA erzählt, aber die Dokumentation konzentriert sich mehr auf das Musical Mamma Mia. Trotzdem erfährt man alles wichtige über die Gründung der Band und deren Ende. Informationsgehalt: 6 von 10.
Die große Stille: In dieser Dokumentation besucht der Regisseur ein abgelegenes Kloster der Karthäuser-Mönche. Diese haben ein Schweigegelübde abgelegt und konsequenterweise wird auch auf einen gesprochenen Kommentar verzichtet. Es werden wirklich eindrucksvolle Bilder aus dem Mönchsleben geboten, jedoch hält sich der Informationsgehalt in Grenzen: 4 von 10.
Die Judenschublade: Junge Juden in Deutschland versuchen von ihrem Image als armes, gebeuteltes Volk abzulenken. Trotzdem ist ihnen ihr Glaube immer noch wichtig. Informationsgehalt: 6 von 10.
Ein Tag im September: Diese Doku behandelt die Geiselnahme des israelischen Teams bei den olympischen Sommerspielen 1972. Erst dachte ich, es wäre von Nachteil, dass das eine englische Produktion ist. Jedoch änderte es sich, als die zu den diversen Rettungsversuchen der Polizei kamen, die alle kollosal schief liefen. Das ist wirklich so grausig, das könnte kein Deutscher so objektiv produzieren. Informationsgehalt: 8 von 10.
Heute war damals Zukunft: Im Jahre 1985 hat eine Vertretungslehrerin in der DDR ihre Klasse dazu aufgefordert, ihr Leben im Jahre 2010 zu beschreiben. Nun im Jahre 2010 werden die diversen Schüler besucht. Die Grundprämisse hört sich eigentlich ganz spannend an, aber der Fokus ist auf ein paar ehemalige Schüler gelegt (ca 10) und wie die sich entwickelt haben. Dabei wird das normale Spektrum geboten von Arbeitslosen bis zum DDR-Flüchtling, die inzwischen wie die meisten ein normales Otto-Normalo Leben führt. Besonders schade war, dass die zwar den ehemaligen Außenseiter der Klasse aufbieten können, aber die ehemaligen Klassenrüpel nicht. Informationsgehalt: 3 von 10.
Hidden Heart: 1967 hat Christiaan Barnard in Südafrika die erste Herztransplantation geschafft. Er war wirklich eine Koryphäe ohne den sicherlich diese Operation in Kapstadt nicht möglich gewesen wäre. Allerdings war er kein guter Chirurg. Deswegen übernahm der dunkelhäutige Hamilton Naki den Teil in der Chirurgie, obwohl er aufgrund seiner Herkunft und der Apartheid kein Arzt war. Allerdings hat Hamilton sich sein Können selbst in der angeschlossenen Tierstation aneignen, wo die ersten Tierversuche stattfanden. Während Barnard durch die OPs weltberühmt wurde und ein Jetset Leben führen konnte, musste Hamilton in den Slums von Kapstadt überleben. Informationsgehalt 8,5 von 10.
Magie der Krone - Das Schicksal Spaniens: Ich hatte hier eine ausführliche Dokumentation über das spanische Königshaus erwartet, leider ist aber wohl diese ganze Serie eher was Bunteleserinnen. Die turbulente Geschichte des modernen Spaniens wird in ca. 1/4 der Dokumentation abgehandelt, während lieber drüber diskutiert wird, wer wohl nach Juan Carlos Sohn die Thronfolge übernimmt. 2 von 10 Disney-Prinzessinnen.
Planet Jeans - Ganz in Blau: Eine umfangreiche Dokumentation über die Entwicklung der Jeans, von den Anfängen als Bauernhose bis zu Markenpiraten wird alles abgedeckt. Wenn, dann kann man höchstens kritisieren, dass sich die Doku wirklich nur auf die Hose an sich konzentriert und was sie für die jeweilige Generation bedeutete. Informationsgehalt 8,5 von 10.
Unser täglich Brot: Das besondere an der Dokumentation ist, dass sie komplett ohne Sprache die hoch technisierte Herstellung unserer Lebensmittel zeigt. Dabei wird auch nicht an drastischen Bildern gespart, allerdings wird auch nix geboten, was man nicht auch schon gesehen hat, ohne Kommentar oder Interviews wird also nicht viel geboten. Informationsgehalt: 4 von 10.
Vom Pionier zum Millionär: Diese Dokumentationsserie zeigt mehrere deutsche Auswanderer (oder zumindest mit deutscher Herkunft), die in den USA Weltkonzerne (Levis, Heinz, Boeing) gegründet haben. Dabei konzentriert sich die Serie hautpsächlich auf den Gründervater, allerdings wird auch die weitere Entwicklung des Konzerns betrachtet, wenn dieser noch in Familienbesitz ist. Informationsgehalt: 7-8 von 10.
Wer war Jesus: Diese dreiteilige Dokumentation (Jugend, Wirken, letzte Tage) versucht ein möglichst realistisches Bild der damaligen Ereignisse zu zeichnen. Allerdings halten sich die neuen Informationen besonders in Teil 1 und 2 in Grenzen. In Teil 3 erfährt man immerhin einiges über die möglichen, wahren Begebenheiten während Jesus letzter Tage. Informationsgehalt: 5-6 von 10.
Zeitreise in Wanderstiefeln: Eine Gruppe von Pilgern läuft die ehemalige deutsch-deutsche Grenze ab. Leider kommen hauptsächlich die christlichen Organisatoren zu Wort, wodurch die Doku etwas einfarbig ist. Informationsgehalt: 4 von 10.

Besondere Empfehlungen: Christopher Lee - Gentleman des Grauens, Ein Tag im September, Hidden Heart
« Letzte Änderung: 07.01.2011, 13:44 von invincible warrior »
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whitesport

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #80 am: 07.01.2011, 13:35 »

Mal wieder ein sehr interessanter Überblick, ohne dich hätte ich wahrscheinlich schon einige tolle Sachen verpasst  :oben:
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Wurstdakopp

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #81 am: 07.01.2011, 14:01 »

Die Christopher Lee Doku hab ich auch gesehen, echt spitze!  :)
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Teddy9569

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #82 am: 10.01.2011, 13:09 »

Mist, verpasst!  :wall:
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Suche das Schöne im Alltag und finden wirst Du Dein Glück!

invincible warrior

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #83 am: 03.02.2011, 23:48 »

40 Jahre Dinner for One: Der Titel der Doku sagt eigentlich alles und man bekommt auch genau das geboten, was man erwartet, leider auch nicht mehr. Es ist aber ganz nett zu sehen, wie  "Dinner for One" rund um den Globus aufgenommen wird. 7 von 10 Cheerios.
Als Frauen Chef wurden: Eine zweiteilige Doku von Beatrix Wilmes, die jeweils zwei Frauen und ihre Karriere im Fokus hat. Besonders der erste Teil ist sehr interessant, weil die dort portraitierten Frauen durch den plötzlichen Tod ihrer Ehemänner die Führung des Unternehmens übernehmen mussten. Schon faszinierend wie erfolgreich sie waren. Im anderen Teil stehen zwei Frauen im Fokus, die sich über ihr Studium das Wissen für ihren Job aneigneten und dann erfolgreich ein Unternehmen führten. Informationsgehalt: 9 von 10.
Anstoß in Teheran: Bis 2006 hatte die iranische Frauenfußballnationalmannschaft noch kein einziges Fußballspiel gehabt. Als dies die Jugendspielerin Marlene Assmann aus Kreuzberg erfährt, versucht sie ein Spiel gegen die Iranerinnen zu organisieren. Dies gelingt ihr auch. Tja, hätte wirklich informativ sein können, aber da hat wohl auch teilweise die iranische Regierung für gesorgt, dass man nicht allzu viel über die iranische Mannschaft und die Organisation des Spiels erfährt. Besonders wegen der ewigen Behäbigkeit hätte ne Kürzung auf 45 Minuten sicher nicht geschadet. Informationsgehalt: 6 von 10.
Das erstaunliche Schicksal des Generals Grant: Biographische Dokumentation über das Leben des 18. US Präsidenten und Helden des amerikanischen Bürgerkries, Ulysses S. Grant. Die 220 Minuten (in zwei Teilen) sind auch nötig um das Leben von Grant zu beschreiben, da er von vielen Schicksalsschlägen getroffen wurde. Trotz der Länge kann sich die Doku nie wirklich einigen, ob nun alles bis zum Detail erklärt wird oder einfach nur grob übergangen wird. So werden die diversen Stationen in Grants Leben ausführlich begründet, deren Wirken (und manchmal auch die wirklichen Ursachen) wird allerdings meist nur überflogen. So erfährt man zB genau, wieso es zu dem Börsencrash während seiner Regierungszeit kam, allerdings weder wie schlimm dieser war, noch was die Spekulanten eigentlich damit bezwecken wollten. Informationsgehalt: 7,5 von 10.
Davon haben wir nichts gewußt: Tyische knoppsche Aufarbeitung um die Jahrhundertlüge der Deutschen, dass niemand auch nur vom Schicksal der Juden geahnt hat. Demnach sollen die Deutschen so gut wie alle Bescheid gewusst haben (natürlich haben nicht alle aktiv mitgemacht), jedoch zum Kriegsende kollektiv zum Selbstschutz die Lüge schufen. Informationsgehalt: 7 von 10.
Der amerikanische Bürgerkrieg: Eine Dokuserie (9 Teile mit insgesamt 650 Minuten) vom Amerikaner Ken Burns über den Krieg, den die USA erst entzweite und doch erst durch ihn zu dem Staat wurde wie wir ihn heute kennen. In den über 10 Stunden wird der Krieg wirklich ausführlichst und GRANDIOS behandelt, aber trotzdem kann man auch auf hohem Niveau meckern.
So erkennt man die amerikanische Sichtweise besonders daran, dass stets die Sklavenbefreiung als Grund für den Krieg genannt wird, selbst dann, wenn Lincoln noch die wahren Gründe propagierte. Die Sklavenfrage war nämlich nur der Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. So war der eigentliche Hauptgrund für den Krieg, dass die Südstaaten auf einmal nicht mehr selbstständig bestimmen sollten, was sie wie machen und das eigentlich im krassen Gegensatz zu den Gründungsprinzipien der USA stand. Aber Sklaven befreien wollten auch die Nordstaaten nicht. Erst als der Krieg aus dem Ruder lief und die Europäer drohten, sich auf die Seite der Südstaaten zu schlagen (Baumwolle war damals sehr begehrt), rief Lincoln die Befreiung der Sklaven aus, damit die Europäer (bei denen es schon keine Sklaverei mehr gab) neutral bleiben mussten. Das wird zwar in der Doku auch korrekt beschrieben, aber immer nur sehr beiläufig.
Ein anderer Kritikpunkt ist das Ende der Serie, denn die hört mit dem Ende des Kriegs auch auf. Dabei wären die Nachwirkungen des Krieges sehr spannend gewesen. Das die Nordstaaten durch den Krieg zu den heutigen USA wurden, wurde gut rübergebracht, allerdings nur mangelhaft, wie sich der besiegte Süden nun wieder in die Union einfügte.
Aber wie gesagt, Kritik auf hohem Niveau. Eine informativere und gleichzeitig nicht langweilende Dokumentation über den amerikanischen Bürgerkrieg wird man wohl nur schwerlich finden. Informationsgehalt: 9 von 10.
Die Brandenburger: Geschichte der Hohenzollern bis zur Gründung des Deutschen Reiches. Überraschend wenige Informationen und zu allem Überdruss werden diese auch noch von einem besoffen scheinenden Schauspieler, den keiner kennt, präsentiert. Informationsgehalt: 3 von 10.
Doctor Prince und Mister Jackson: Dokumentation über den Konkurrenzkampf der beiden afroamerikanischen Ausnahmekünstler der 80er. Die Gemeinsamkeiten und Gegensätzlichkeiten werden gut ausgearbeitet, jedoch wird Jacksons Geschichte größtenteils als bekannt vorausgesetzt. Informationsgehalt: 7,5 von 10.
Dynastien in NRW: Wie auch Norddeutsche und Deutsche Dynastien empfehlenswerte Dokumentationsserie. Kann besonders die Folge über Brandt Zwieback empfehlen, da die Familie eine wirklich interessante Geschichte hat. Informationsgehalt: 6-8 von 10.
Gebt mir die Bombe: Diese Dokumentation behandelt den womöglich wichtigsten Spion der Geschichte. Oberst Oleg Penkowski war der Top-Spion des Westens Anfang der 60er. Er informierte den Wester über Chruschtschows Pläne, die DDR und Kuba mit Atomraketen aufzurüsten. Durch seine Informationen konnte JFK die Situation während der Kubakrise richtig einschätzen und deeskalieren lassen. Dadurch geriet er aber auch in die Fänge des KGB und wurde vom Westen einfach fallen gelassen. Auch wenn Penkowski wohl ein Wichtigtuer war, hatte er es sicherlich nicht verdient fallen gelassen zu werden und am Galgen zu enden. Zumindest wenn die Dokumentation nicht exorbitant übertreibt.
Aus Mangel an Echtmaterial besteht die Dokumentation hauptsächlich über nachgespielte Szenen (mit all seinen Vor- und Nachteilen). Jedoch kommt manchmal echtes KGB Material zum Einsatz und das ist echt ein wahres Highlight. Informationsgehalt: 8 von 10.
Italia '90: Diese Dokumentation behandelt die letzte Weltmeisterschaft, an dessen Ende Deutschland Meister wurde. Dabei halten sich Archivaufnahmen und neuen Interviews die Waage. Jedoch setzt die Doku den Fokus ganz klar auf die deutsche Nationalmannschaft, andere Teams werden nur sehr beiläufig erwähnt. Dadurch erhält man leider überhaupt kein Bild über die Stimmung bei der WM, die Stimmung des deutschen Teams wird aber gut rübergebracht. Informationsgehalt: 5 von 10.
König der Spione - John le Carré: John le Carre mag ja der König der Spione sein, aber um dieser Dokumentation zu folgen, muss man selbst vorher gut spioniert haben. Ohne Vorwissen zu seinen Büchern tappt man nur im Dunkeln. Diese werden hier nämlich höchstens soweit zusammengefasst, dass man als Kenner wieder Bescheid weiß. Somit kann der unwissende Zuschauer nicht viel mit der Dokumentation anfangen. Informationsgehalt: 3 von 10.
Schwarz auf Weiß: Günther Wallraff arbeitet diesmal verdeckt als Schwarzafrikaner und versucht ein normales Leben zu führen, dabei deckt er alle möglichen Diskriminierungen auf. Allerdings kommen diese zu 95% von Neonazis oder Rentnern, die zumindest noch die Nachwirkungen der Naziindoktrinationen zu spüren bekamen.
Viele als entlarvend gedachte Szenen dagegen schienen mir als halbwegs normale Reaktionen und keine bewußten Diskriminierungen. So geht Wallraff z.B. in Hartz IV Kluft und voller Schminke zu einer jungen Uhrenverkäuferin. Bei der Ansicht von 1000€ Uhren lässt diese jedoch niemals ganz die Finger von der Uhr. Einige Zeit später kommt ein Mitarbeiter von Wallraff (Aussehen wird nicht gezeigt, aber schien mir nach 08/15 Deutscher) in den Laden und kann sich die Uhr ganz normal anschaun. Für mich ein ganz normales Verhalten, zumal der Laden nicht grade sicher erschien. Später in einem richtig teuren Schmuckladen wird Wallraff übrigens sehr gut bedient, aber dort wird die Sicherheit wohl auch um einiges höher gewesen sein als in dem kleinen Uhrenladen.
Typischer Wallraff Dokumentation, die hauptsächlich auf Effekthascherei abzielt. Diesmal funktionierts aber bei weitem nicht so gut wie damals bei "Ganz unten". 3 von 10 Negerküsse.
Sidney Poitier - Ein Außenseiter in Hollywood: Sehr schwache Dokumentation über die Karriere von Sidney Poitier. Meiner Meinung nach wird einfach zu wenig auf die Probleme eingangen, die er hatte. Ich kann jedenfalls nicht so recht glauben, dass er es so viel einfacher (natürlich war auch nix geschenkt) hatte als so manch anderer dunkelhäutige Star. Aber auch die Filmbesprechungen sind nicht so ganz das wahre. Richtig arm ist, dass man nach der Dokumentation meinen könnte, dass Poitier ab den 70ern nichts mehr gemacht hätte. Mehr Informationen über sein heutiges Schaffen hätten sicher nicht geschadet. Informationsgehalt: 4,5 von 10.
Tage die die Welt bewegten: BBC Dokuserie über interessante Tage der Weltgeschichte und deren Wirkung. Es werden z.B. solch wichtige Ereignisse wie die Ermordung von Erzherzog Franz Ferdinand behandelt, aber auch eher triviales wie der erste Flug der Concorde. Für eine BBC Dokumentationsserie ist sie auf alle Fälle sehr schwach, bewegt sich auf dem Niveau einer typischen National Geographic/History Channel Dokumentation. Informationsgehalt: 3-7 von 10.
Te Deum: Diese Dokumentationsserie behandelt die großen Mönchsorden der katholischen Kirche. Fokus wird auf die Gründungsphase und typischer heutiger Tätigkeiten gelegt. Es werden zwar auch die dunkle Vergangenheit mancher Orden angesprochen, aber leider niemals wirklich aufgearbeitet. Daher kann man die Teile nicht als repräsentative Darstellungen der Orden sehen, sondern eher als Werbevideos. Das heißt nicht unbedingt was schlechtes, denn heutzutage ist ja jeder Orden eindeutig dem Guten verschrieben, aber grade bei den berühmt berüchtigten Orden bleibt ein fahder Beigeschmack. Informationsgehalt 4-7 von 10.

Besondere Empfehlungen: Der amerikanische Bürgerkrieg, Gebt mir die Bombe
« Letzte Änderung: 03.02.2011, 23:49 von invincible warrior »
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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #84 am: 22.01.2013, 17:24 »

Gebt mir die Bombe ist in der Tat eine super Doku! Zwar schon Ewigkeiten her als ich die gesehen habe, aber ich erinner mich noch gut!
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GregBradley

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #85 am: 14.03.2013, 14:42 »

Ich setze es mal hier hinein, weil eigentlich Dokumentation:

Gestern lief auf ZDFkultur ein Film namens "Sturz ins Leere", der den dramatischen Absstieg der beiden jungen Briten Simon Yates und Joe Simpson vom über 6.000 m hohen Andengipfel Siula Grande im Jahre 1985 schildert. Besagter Joe brach sich damals bereits wenige Meter unter dem Gipsel das Bein, worauf hin sein Kumpel versucht, in Stück für Stück abzuseilen. Als er ihn wegen schlechter Sicht über einen Vorsprung gleiten lässt, bleibt ihm nur die eine Wahl: Er muss das Seil kappen.

Wie der Verletzte Simpson in der Folge erstmal einen ich-weiß-nicht-wieviel-Meter-hohen freien Fall Sturz (durch eine Schneedecke) in eine Gletscherspalte überlebt, dort knapp neben einem Abgrund liegen bleibt und sich dann trotz mehrfach gesplitterten Beines und erheblichen Blutverlustes aus dieser Splate befreit, über den kompletten Gletscher und dessen Endmuränen humpelt, robbt und kriecht, hört sich derart unglaublich an, dass man meint, ein Hollywood-Autor könnte sich das spektakulärer, reißerischer und irrwitziger nicht ausdenken. Jedenfalls war ich völlig gefesselt von diesem spannenden Tatsachenbericht.

Die Wiederholungen sind leider bereits beide durch. Haltet aber unbedingt mal die Augen offen, wann der mal wieder gezeigt wird.
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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #86 am: 14.03.2013, 22:07 »

Am besten poste es nochmal rein, wenn es im TV wieder ausgestrahlt werden sollte.

Mit ganz fetter Überschrift, sonst verpasse ichs.
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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #87 am: 14.03.2013, 22:21 »

Nehme ich mal in meine Empfehlmerkliste auf, hatte den auch auf der Aufnahmliste, da er sich wirklich interessant anhörte. Hatte aber bei der Programmierung gedacht, dass das ein Spielfilm war.
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GregBradley

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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #88 am: 15.03.2013, 21:15 »

Im Prinzip ist er auch abgedreht worden, wie ein Spielfilm. Bloß dass die beiden (echten) Protagonisten die Geschichte aus dem Off erzählen und auch immer wieder Interviewsequenzen zwischen geschnitten wurden, wodurch das das Ganze mehr den Charakter einer Dokumentation bekommt.
Und obwohl der echte Joe Simpson da sitzt und seine eigene Geschichte erzählt, ist das unglaublich spannend, da man sich beim besten Willen nicht vorstellen kann, das jemand aus so einer Nummer noch lebend heraus kommen kann. Selbst nachdem ich nun den kompletten Film gesehen habe, wirkt es immer noch unglaublich, dass es tatsächlich geschehen ist.
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Re: TV-Empfehlungen
« Antwort #89 am: 30.09.2014, 11:10 »

Hoffe es ist jetzt nicht zu Off-Topic, aber da es hier auch um Dokus geht, will ich einen Dokumentarfilm über Südkorea empfehlen. Habe mir die Doku gestern Abend angeschaut und finde es schon beeindruckend, wie sich Südkorea in 40-50 Jahren von einem der ärmsten Länder der Welt zu einer hochtechnologisierten Wirtschaftsmacht entwickelt hat:

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=z8gw5qNr6PU[/youtube]

[youtube]http://www.youtube.com/watch?v=pUPMuDbxBd0[/youtube]
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