Liest hier noch jemand ?
Ich bin dieses Jahr von einem Freund auf den amerikanischen Schriftsteller Thomas Pynchon
hingewiesen worden und habe mich ziemlich in dessen Werk verbissen.
Pynchon wird laut Wikipedia zu den Großen der postmodernen amerikanischen Literatur gezählt (was auch immer das bedeutet).
Seine Vita, oder Nicht-Vita ist fast so interessant, wie seine Bücher, da er keine Interviews gibt, keine öffentlichen Auftritte absolviert und die letzten Fotos von ihm über 40 Jahre alt sind und das obwohl er mitten in Manhattan lebt.
Ein Zentrales Thema seiner Bücher, die man weitestgehend unter Satire einordnen kann, ist die Jagd der Protagonisten nach einer myteriösen Sache, einer Person, oder einer Organisation, von der nicht immer ganz klar ist, ob sie tatsächlich existiert.So auch in seinem Opus Magnum "Die Enden der Parrabel" bei dem es um die Suche eines amerikanischen Soldaten, kurz nach Ende des zweiten Weltkrieges, im besetzten Deutschland, nach einem rätselhaften Modell der V2-Rakete
mit der Kennummer 00000, das als einziges ein sogenanntes "Schwarzgerät" enthalten soll, von dem keiner wirklich zu wissen scheint, was es ist hinter dem aber alle Nachkriegsparteien her sind.
Corporal Slothrop, wie er heißt wird wie magnetisch von den V2 Raketen angezogen, seit er als Kind in einer finsteren Industrieverschwörung darauf Konditioniert wurde auf ein in der Rakete vorhandenes Polymer mit Erektionen zu reagieren.Deshalb sind jetzt auch sämtliche Staaten und Geheimdienste hinter ihm her.
Zugegeben, mit 1300 Seiten und recht blumiger Sprache ist es keine einfache Lektüre (Pynchon hat kein Problem damit von der Erklärung komplizierter technischer Prozesse nahtlos zu albernen Liedchen überzugehen) aber der Erfindungsreichtum und Humor haben mich restlos bei der Stange gehalten.
Wem das zu viel des guten ist, kann sich mit dem 200 Seiten Buch "Die Versteigerung von No.49"
erst einmal an Pynchon´s Schreibstil gewöhnen.
Das der Mann wichtig ist, sieht man schon daran, dass er auch schon 2x bei den Simpsons auftreten durfte.Wozu er angeblich trotz seines zurückgezogenen Lebensstils persönlich seine Sätze einsprach.
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