@ Lemmy07
Studiere im Moment Neuere und Neueste Geschichte und will demnächst noch Politikwissenschaft dazu belegen (bin im Moment so Alibi-mässig in Philosophie eingeschrieben - war aber eben nicht meine Wunschkombination).
Also dass jeder Manschaftsarzt im Fußball korrupt ist muss ja nicht gleich sein, viele Sportler werden zusätzlich zum Mannschaftsarzt noch einen zweiten Onkel Doktor besuchen, der ihnen dann die "richtigen" Mittelchen verschreibt. In den Niederlanden z. B. soll es eine regelrechte Mafia geben, die über wie auch immer geartete Verbindungen mit zahlreichen Tierärzten Wachstumshormone für Tiere an Menschen verkaufen. Das ist gar nicht so unüblich: Clenbuterol wird üblicherweise zur Kälbermast verwendet, wird aber von vielen genommen.
Ausserdem weiss man bei den Vereinen WIE und WORAUFHIN geprüft wird - es ist also wirklich ein Kinderspiel diese "Kontrollen" wie auch immer zu umgehen...
Eine ganz perverse Methode, die Kontrolle zu überlisten, hat kürzlich ein erwischter Radsportler enthüllt (aufgepasst, jetzt wirds echt Frankensteinmässig):
Anstelle des zu dopenden Radprofis wird ein Amateur, der keine Rennen fährt (und daher auch nicht kontrolliert wird), ins Höhentraining geschickt. Dort pumpt man ihn mit künstlichem EPO voll, bis sich sein Blutbild verändert (dahingehend, dass das Blut mehr Sauerstoff transportieren kann). Danach wartet man solange, bis sich der EPO-Wert unter das zulässige Niveau senkt. Als letztes tauscht man das Blut des Amateuers mit dem des Profis aus (klar, nicht die ganzen 5 Liter - das würde keiner überleben - aber so viel, wie halt geht) und schon ist in einer Kontrolle nicht mehr nachzuweisen, dass das EPO kein körpereigenes, sondern künstlich zugeführtes war!!
Ein weiterer Punkt dieser Dopinggeschichte ist, dass so mancher Sportler vielleicht wirklich nicht in sein eigenes Dopingproblem eingeweiht ist. Wie oft beommen Sportler (medizinisch sinnvolle) Spritzen verabreicht oder mal schnell im Vorbeilaufen ein Elektrolyt-Getränk gereicht? Ich glaube kaum, dass sie jedesmal nachfragen, was da jeweils drin ist - geschweige denn, dass sie das medizinische Wissen hätten es nachzuvollziehen. Ein besonders ergeiziger Trainer, Agent, Manager, Arzt (auch Mannschaftsarzt) kann auf diese Weise einem Sportler eigentlich alles andrehen, ohne dass dieser davon Wind bekommt.
Ok, die Dieter Baumann-Story von der Nandrolon-Zahnpasta glaub ich auch nicht wirklich... Aber ist man erstmal erwischt, sind die meisten Sportler um Ausreden nicht verlegen. Hab da ein paar wirklich bekloppte Beispiel im Sinn:
1.) Der schon erwähnte R. Rumsas behauptete die Mittelchen seien für seine Schwiegermutter gewesen.
2.) Ein anderer Radsportler dessen Testosteron-Gehalt zu hoch war, behauptete er hätte Probleme mit seiner Zeugungsfähigkeit und hätte vor der Zeugung seines ersten Kindes ein Stierhodenpräparat (!!) eingenommen. Da dies so wundervoll geklappt hatte, wollte er es nun noch einmal probieren (ja klar, in der Nacht vor dem grossen Rennen).
3.) Ein wieder anderer Radsportler mit zu hohem Testosteron-Wert hatte behauptet, er hätte in der Nacht zuvor 6 mal Sex gehabt, woraufhin seine Hormone verrückt gespielt hätten
4.) Den absoluten Hammer hat aber ein Sportler (auch Rad glaube ich) gebracht, bei dem Kokain nachgewiesen wurde: Er habe von einer Tante Bonbons aus Kolumbien geschickt bekommen (klar, jeder Kolumbianer ist ein Drogenbaron
5.) Einer der Leichtathleten, die in diesen aktuellen Dopingskandal mit diesem neuen Mittel verwickelt war, hatte behauptet, er sei zwar in dem Labor gewesen, wo das Zeug hergestellt wurde, er habe dort aber lediglich Nahrungsergänzungsmittel abgeholt
Noch was, doch die Vereine können es sich leisten - die Verbände leben von ihren Sportlern, also was wollen sie machen wenn alle dopen? Alle sperren? Keine Spiele - keine Fernsehübertragung - kein Geld.
Also ich will jetzt nicht jeden Sportler des Dopings bezichtigen, aber ich würde es noch viel weniger generell ausschliessen - auch nicht im Fußball.
@ Darkdog
Ja schau mal bitte, hatte bisher noch keine Muße mich durch das alte Forum zu klicken.