Oh schau, ein Wespennest *reintret* !
Es mag sein, daß ich bei der letzen Bilanzpressekonferenz des Schalker Konzerns gefehlt habe, was ich aber weiß, ist, daß die Schalker, um wirtschaftlich zu überleben, die üppigen Prämien der Champions League benötigen. Das ist ja nun auch kein Geheimnis.
Woran bitte machst du fest, dass Frankfurt "
nach Bayern München der wirtschaftlich gesündeste Verein des deutschen Fußballs" gewesen sein soll? Ich habe beim Recherchieren einige Bonitäts-Rankings gefunden, die meine Schalker
in den Top 5 der Liga zeigen, andere hingegen sind mäßig begeistert. Allerdings find ich keinen Beleg für die Aussage, dass "
der scheiß Schalke-Verein der MIT ABSTAND wirtschaftlich am schlechtesten aufgestellte Verein des gesamten deutschen Fußballs" ist.
Am aktuellsten ist immer noch
diese Aussage hier, und die bestätigt im Endeffekt das, was ich auch schon immer vermutet habe.
Dass der Schalker Vorstand wirtschaftlich immer wieder Klopper raushaut, die in der breiten Anhängerschaft für kollektives Kopfschütteln sorgen, ist doch auch keine Neuigkeit. Nur weil ich ein Anhänger des Vereins bin, heißt da ja nicht automatisch, dass ich alles gutheiße, was die sportliche/finanzielle Leitung so verzapft. Ganz im Gegenteil, ich sehe das eher kritisch. Ein Verein, der nach obiger Auskunft fast 180 Mio. Verbindlichkeiten hat, der trägt eine Zinslast, die allein für sich genommen schon die Antrittsprämie der CL auffrisst. (Hallo?! Die Anleihe hat einen Zinssatz von 6,75%!!) Dennoch bleibt festzustellen, dass die Schalker sich nunmal in den letzten fünf Jahren 4x für die CL sportlich qualifiziert hat - und das ist ein berechtigter Anspruch meines Erachtens. "nix auf die Reihe kriegen" kann man das nicht nennen.
Der Widerspruch besteht in den himmelhohen Ansprüchen der Leitung. Ich glaube kaum, dass auch nur ein Schalke-Fan ernsthaft davon redet, mittelfristig dem BVB den Rang abzulaufen (dazu fehlen uns die Mittel, sowohl die finanziellen als auch die Personen). Man mag es als Ziel formulieren, aber das allein genügt nicht.
Fakt ist doch:
Der BVB stand vor 10 Jahren am Abgrund. Durch einen mutigen Schnitt konnte der BVB sich komplett neu ausrichten und danach sogar Erfolge einfahren, weil der FC Bayern sich ein paar Jahre zu sehr auf seinen Lorbeeren ausgeruht hat. Es wird klar, dass es bei Personalentscheidungen auch auf Bestand und Vertrauen ankommt. Diese Konstanz, die der BVB auch erst mühsam in Erfahrung bringen musste, die fehlt meinem Revierklub leider. Der Vorstand ist hektisch, viel zu hektisch und findet nicht die richtigen Worte um nach außen hin mal was von "Beständigkeit" durchscheinen zu lassen. Der finanzielle Zwang ist dazu viel zu groß; allerdings wird das ganze (teure Transfers (dieses Jahr mal ausgenommen), hohe Personalkosten, Leben auf Pump) auf Teufel komm raus durchgezogen. Nur irgendwann kommt der Tag, und dann steht er da, der Teufel. Den Tag fürchte ich, aber er kommt irgendwann. Und dann kann ich nur hoffen, dass es Gläubiger und Investoren gibt, die sich an Dortmund ein Beispiel nehmen.
Das ändert aber nichts daran, dass ich Fan des FC Schalke bin. Das war ich auch in der 2. Liga in den Neunzigern.
Klar beneide ich den FC Bayern um seine wirtschaftliche Position und den BVB um sein Durchhaltevermögen, welches nun auch belohnt wird. Aber das sind wirtschaftliche Punkte. Wenn die Eintracht es geschafft hat, sich schuldenfrei zu machen, verdient das meinen Respekt.
Sportlich beneide ich die beiden Klubs BVB und Bayern auch um den Erfolg der vergangenen Jahre, keine Frage, ich würde mir auch öfter mal einen königsblauen Titelträger wünschen. Aber Erfolgsfans gibts schon genug.
Aber in Sachen Leidenschaft hat mein FC Schalke nun mal mein Herz erobert. Und das lässt sich nicht mit Argumenten widerlegen.
Wir sind Schalker. Keiner mag uns. Scheißegal.