Das ist genau diese erneute Scheinheiligkeit, von der ich befürchtet habe, dass sie an Stelle der alten treten wird:
Jetzt so zu tun, als seien das nur Einzelfälle. Noch immer zu versuchen, das Dopingproblem unter den Teppich zu kehren, weiterhin nur die Bekenner und Ertappten abzustrafen, als endlich, endlich einmal einzugestehen, dass dieser Sport schon seit Jahrzehnten nicht mehr sauber ist, unter diesen Bedingungen gar nicht sein kann.
Gegen Landis laufen doch ebenso seit seinem Toursieg im letzten Jahr die Ermittlungen und auch Armstrong, Pantani und Ullrich waren doch allesamt genauso zugedröhnt wie der olle Riis. Selbst die Jungs davor, Miguel Indurain, Greg LeMond und wie die alle heißen, dafür lege ich meine Hand ins Feuer, haben jedes zur Verfügung stehende Mittel genutzt.
Es ist doch bekannt, dass selbst Anfang des letzten Jahrhunderts schon gedopt wurde, wenn auch auf anderem Niveau. Da reichte man den Athleten halt mit Cognac getränkte Zuckerwürfel, bis sie tot zusammenbrachen. Das Problem gab's schon in den 20er Jahren und das ist heute schon gar nicht mehr wegzuleugnen. Umso alberner, dass man es tatsächlich noch versucht.
