Oder aber auch:
"Es läuft Axel, es läuft." (meistens lief es aber nicht
)
Ich meinte aber gar nicht, ob Ihr gerne selber boxt oder Boxen für sinnvoll erachtet, sondern ganz allgemein, ob Ihr es gerne anschaut. Dabei wollte ich mich auch keineswegs auf deutsche Boxer beschränken.
Denn was das Boxen angeht, ist Deutschland, besonders im Schwergewicht - was ich persönlich am interessantesten finde, da auf Grund der hohen K.O.-Quote die Kämpfe einfach attraktiver zum Zusehen sind - nicht unbedingt bekannt für Weltklasse-Boxer.
Das Problem ist, dass viele Boxer hierzulande falsch vermarktet werden - jeder, der international ein bißchen was geleistet hat, wird sofort in sinnlosen und großspurig angekündigten TV-Schlachten zum neuen Titelaspiranten hochstilisiert. Und wehe, "unser Mann" kriegt dann 12 Runden lang die Fresse voll, dann sind sofort die Punktrichter bestochen, der Gegner gedpot oder der Ringrichter doof. Und Promis "vom Fach" geben zu allem Übel noch ihren völlig überflüssigen Senf dazu. Entschuldigung, aber was ein angeschwippster Udo Jürgens oder Thomas Gottschalk, mit dem Schampusglas in der Hand, in die Kamera lallt, ist wirklich nicht von Belang.
Jedenfalls finde ich, dass hiesige Boxer oft in Schuhe gesteckt werden, die ihnen einfach ein paar Nummern zu groß sind, oder in diese erst noch reinwachsen müssten.
Für Dich dürfte das "K1" interessant sein, diese Mixed Martial Arts Veranstaltungen, die dem Reglement nach dem Kick- oder Thaiboxen wohl am ähnlichsten kommen. Auch Boxer wie Francois Botha haben sich dort schon versucht. Ist wirklich sehenswert!!
Alles ist auf KO ausgelegt - kein Clinchen erlaubt, nur drei Runden à drei Minuten und die Jungs geben richtig Gas!!
Wo Du aber schon vom sportlichen Aspekt redest, so kann ich Dir versichern, dass beim Boxen die Beine sogar sehr stark beansprucht werden. Die Beinarbeit ist elementar wichtig für eine gute Technik und die Beine werden auch in das Training mit einbezogen - nur eben nicht zum Angreifen verwendet.
Kick- und Thai Boxen sind da sicherlich vielseitiger, allerdings in der Realität nur selten anwendbar. Sprung- und Drehkicks machen sowieso nur Van Damme und Konsorten im Film - das macht auf der Strasse kein Mensch. Die allermeisten Schlägereien werden mit den Fäusten ausgetragen.
Griffe sind natürlich verdammt gut, wenn man direkt am Mann ist. Aber man sollte sich nicht nur darauf verlassen - außerdem kann man mit einem soliden Boxschlag einen Kampf im Bruchteil einer Sekunde beenden (wenn man es versteht, seine Masse richtig einzusetzen).
Ideal ist für eine reale Anwendung also eine Kombination aus Boxen und Ringen - oder halt WT, Jiu Jitsu o. ä.
Das Problem bei diesen ganz speziellen Griff- und Hebeltechniken ist nur, dass man sie oft monate- wenn nicht jahrelang einstudieren muss, bis sie
hundertprozentig sicher sitzen - und dass müssen sie, denn im Training bekommt man noch eine zweite Chance, in einer realen Klopperei vielleicht nicht mehr. Es ist also am besten, sich nur ein paar wenige Techniken heraus zu suchen, die einem wirklich gut liegen und diese dann richtig zu lernen. Viele Leute machen den Fehler und lernen hunderte Hebel, Griffe und Würfe, aber kaum einen davon richtig.