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Autor Thema: Die Misere des deutschen Films  (Gelesen 2572 mal)

GregBradley

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Die Misere des deutschen Films
« am: 10.04.2006, 15:24 »

Zitat
"I´m not in the condition to fuck. Sieg heil!" das boot

Endlich mal ein guter deutscher Film. Die gibt´s ja nicht gerade wie Sand am Meer.
Zitat
Schade nur, dass die deutschen Filmemacher meist nur dann gut sind, wenn sie ihre Vergangenheit bewältigen (DIE BRÜCKE, DAS BOOT, DER UNTERGANG, DIE BLECHTROMMEL ja auch ein Stück weit...). Gähn. Die Thematik ödet irgendwann echt an. Um nicht zu sagen: Sie nervt!!

Sehr erfrischend finde ich auf jeden Fall Helmut Dietl. Ein toller Satiriker. KIR ROYAL liebe ich sowieso, SCHTONK, ROSSINI und LATE SHOW sind allesamt geniale Filme. Über seinen neuesten (nach sechs Jahren Sendepause) streiten sich aber schon wieder die Geister. Na ja, ich habe ihn noch nicht gesehen.

Meine Lieblingsszene aus DAS BOOT ist übrigend, wie der überragend-gnadenlos-gute Jürgen Prochnow alias der Kaloi in die Runde seiner Mannschaft schaut und sagt: "Na Männer". Großartig.

(...)
Zitat
Das Spiel sieht grafisch zumindest ziemlich lieblos aus - für nen Jahundert Film wie das Boot, hätte man da wesentlich mehr draus machen können. Einer der ganz wenigen deutschen Filme, die auch international locker bestehen, was man wie schon erwähnt, von den neueren Sachen nicht behaupten kann. Mit deutschen Serien, Filmen kann ich persönlich kaum was anfangen...den letzten den ich mir unfreiwillig! angesehen habe war Herr Lehmann und auch der hat mich nu nicht wirklich vom Hocker gerissen. Deutschen Filmemachern fehlt einfach das gewisse Etwas und ständig Filme über den Weltkrieg machen zu müssen, um international Anerkennung zu finden, finde ich nur noch panne.
Zitat
Das Thema "2.Weltkrieg" deutscher Regisseure kotzt mich schon lange an!

Lieblingsszene: Otto Sander´s Vortrag - im Vollrausch: "Auf unseren herrlichen, abstinenten und unbeweibten FÜHRER!"
Zitat
Als Versöhnungsangebot mit dem deutschen Film empfielt der Lari z.B. Das Jahr der ersten Küsse. Und warum tut er das? Weil das ´n 80er-Retrofilm ist. Und natürlich weil der gut ist (der Film, aber der Lari auch).
Zitat
80er Retro is immer ok. Wenns ne Zeitmaschine gäbe, würd ich nen Sprung in die 80er sofortund blind unterschreiben.

Die Misere von Deutschen Filmen ist, dass wir neben unsäglichen Drehbüchern auch keine wirklich neue bzw. gute Vorzeige Schauspieler haben. Schau dir doch mal diesen auf Hype- und Deutschland sucht... Müll an - nen kommenden Armin Müller, Götz Georg oder gar Prochnow sucht man vergebens...
.
Selbst bei den Komödien (und als bekennender Monty Python und Police Squad (Nackte Kanone) Fan hab ich wirklich Humor), einstmals ne sichere Bank in Deutschland, kommen mir die Tränen, wenn man über so nen Gehirnampuschrott wie 7 Zwerge, Siegfried, Traumschiff etc. lachen kann....wo is da bitte das Niveau??? Oder einfach nur Absicht, da man dank Pisastudie weiss, das man unseren Jugendlichen keine schwere Kost auftischen darf.....btw. voll off topic

Humor ist aber ohnehin eine heikle Sache. Jedes Land scheint seinen ganz speziellen und individuellen Humor zu haben. In Deutschland ist es eben tumber Proll-Humor à la WERNER, OTTO oder SCHUH DES MANITU, der die Kinokassen füllt. Das spiegelt nur den Durchschnittsdeutschen wieder - und der lacht nun mal nicht so gerne über subtil versteckte Anspielungen auf hohem Niveau, sondern er lacht lieber über tuntige Indianer.
Ich kann Euch aber beruhigen, in anderen Ländern sieht es so viel besser auch nicht aus. Die Holländer haben z. B. die FLODDERS und vor einiger Zeit habe ich einen Film gesehen, der als die südafrikanische Kultkomödie gilt und dort mehr eingespielt hat, als TITANIC und glaubt mir, ich habe nicht ein einziges mal schmunzeln können - das war nur hohl.
Der englische schwarze Humor (z. B. der bereits erwähnten PYTHONS) bildet da eine wirklich grandiose Ausnamhe. Bei NACKTE KANONE und Konsorten (welche wirklich topp sind), würde ich aber nicht behaupten, dass das typisch amerikansicher Humor ist - das ist eben Hollywood, Wiege der Filmkultur.
« Letzte Änderung: 10.04.2006, 16:55 von GregBradley »
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Die Misere des deutschen Films
« Antwort #1 am: 10.04.2006, 18:08 »

Wobei ich jetzt "Werner" und "Otto der Film". Noch etwas von den heutigen Bully Filmen und konsorten abheben würde.
So schlecht waren die nicht.

Und neben " Stonk" der so  richtig gut war, finde ich auch das Loriot mit " Pappa Ante Portas" einen Film mit tollem Beobachtungshumor produziert hat.
Aber wie schon gesagt alles alte Kamellen.


Heute haben wir meist nur Humor der unter die Gürtellinie geht zu bieten.
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GregBradley

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Die Misere des deutschen Films
« Antwort #2 am: 10.04.2006, 18:19 »

Ja, schlimm vor allem das Wiederaufkommen der Teeniekomödie - sowohl im Falle der amerikanischen Vorbilder wie AMERICAN PIE, als auch die deutschen Billigkopien wie HARTE JUNGS oder, noch schlimmer, die Eigenproduktion von SAT 1 und PRO 7. Peinlicher und zotiger Fäkal- und Fickhumor unter der Gürtellinie, wie lonley-george ja schon schrieb. Ich verstehe nicht, was es da zu lachen gibt. :unten:

Übrigens, so schlecht finde ich gerade WERNER und OTTO jetzt auch nicht. Die haben durchaus ihre Lacher. Trotzdem ist es halt eher einfach gestrickter Humor. Unterschwellige Komik wie bei SCHTONK interessiert nur die Kritiker oder Juroren, nicht aber die breite Masse.
« Letzte Änderung: 10.04.2006, 19:06 von GregBradley »
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Die Misere des deutschen Films
« Antwort #3 am: 10.04.2006, 19:01 »

Sag NICHTS gegen Mr Bones, der Film ist einfach nur herrlich schräg und ... dumm. Naja, USA hat mit Adam Sandler ja auch einen großen Könner der Unlustigkeit.
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DukeGozer

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Die Misere des deutschen Films
« Antwort #4 am: 11.04.2006, 10:18 »

Ich mag Loriot ohne Frage, aber streckenweise mag ich auch dämlichen Humor, platten Humor, lächerlichen humor und humorlosen Humor. Es kommt immer darauf an, wie er rüberkommt.
Klar, ein VOLL NORMAL ist nicht grad witzig, wobei ich anfangs durchaus mir durchaus ein paar Lacher abgewinnen konnte. Das verging aber schnell.

Wo ich immer bereit bin mich voll darauf zu konzentrieren ist Frasier, so ziemlich eine der einzigen etwas anspruchsvolleren US-Sitcoms. Wunderbar, K. Gramer ist da wirklich zum heulen gut.

Aber auch das andere Extrem, eben Adam Sandler schaue ich mir durchaus gerne an....wenn nicht grad ein dämlicher Ritchy (oder wie die Kauleiste geschrieben wird) synchronisiert.

Es ist eben so, wie es immer ist: Humor spricht jeden auf einer anderen Ebene an. Nur weil man persönlich etwas nicht wirklich als komisch erachtet, kann es durchaus Leute geben, die dabei vor Lachanfällen in die tischkante beissen.

Wenn ich Stefan Raab sehe, denke ich immer an ein Rasterelektronenmikroskop. Das ist in der Lage die Struktur der Atome sichtbar zu machen. Selbst mit diesem Mikroskop könnte ich nicht ansatzweise mein Interesse für ihn finden.
Am unsympathischsten sind mir allerdings Menschen, die über Ihre eigenen Witze lachen (s. S.Raab). Ich habe nichts dagegen, wenn man ÜBER SICH lachen kann, aber bitte doch nicht über die eigenen Witze...jedenfalls nicht in diesem Maßstab.
Klaro kann ich auch manchmal nicht mehr vor lachen meinen Satz zu Ende bringen (blöd am Ende der Pointe)

Chili Palmer

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Die Misere des deutschen Films
« Antwort #5 am: 14.04.2006, 20:04 »

Tach!

Kennt Ihr Doppelpack?

Immer wieder ein Geheimtipp für sehr kuriosen deutschen Humor!


Ich sag nur:

"Wo wart ihr denn Jungs?"
- "Im ZOO"

GRÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖÖL


Um das zu verstehen müsst Ihr den Film sehen.
« Letzte Änderung: 14.04.2006, 20:04 von Chili Palmer »
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Chili Palmer

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« Antwort #6 am: 14.04.2006, 20:11 »

Tach!

Lola Rennt ist übrigens ein gutes Beispiel, daß es auch gute neue innovative, GENIALE Filme aus Deutschland gibt.

Einer meiner Lieblingsfilme.


Die Musterknaben seinen hier auch mal erwähnt, genau wie Knockin´On Heavens Door und auch Schule. Alles , meines Erachten nach sehr gute Deutsche Filme.

"Ey Kleiner, Willst du Banane?"

 
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« Antwort #7 am: 19.04.2006, 00:07 »

Ich mag diesen "Nackte Kanone" Humor sehr! Da bin ich immer wieder fällig.

An deutschen Filmen mag ich nur einen einzigen, den von Chili erwähnten Streifen "Schule". Ein Film aus einem anderen Land könnte niemals so exakt das Flair der Erlebnisse einer Schulclique kurz vor dem Abitur darstellen, fast genauso wie ich es erlebt habe.

Alle anderen deutschen Filme interessieren mich überhaupt nicht.
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Chili Palmer

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« Antwort #8 am: 19.04.2006, 16:17 »

@Dave Taylor

Ich hab´s gewusst, nur Kiffer auf den Gymnasien! *g*
;)
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GregBradley

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« Antwort #9 am: 19.04.2006, 23:41 »

Ich glaube, dem Taylor ging's schon damals eher um die Mädels. ;) :D
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PsychoT

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« Antwort #10 am: 21.04.2006, 20:16 »

Kennt einer von euch "Popp dich schlank"?
Das ist der mit Abstand besten deutsche Film, den ich in den letzten 10 Jahren gesehen habe. Deutsche Filme sind meistens einfach nur zum einpennen und/oder wegschalten, aber der hat mich irgendwie nicht aufhören lassen zu gucken. Teilweise musste ich mein Zwerchfell im Zaum halten, um es vor dem Platzen zu bewahren. Im großen und ganzen hat der Film zwar exakt dasselbe Muster wie eben alle deutschen Filme, aber der war irgendwie richtig gut. Selbst, daß Dirk Bach mitgespielt hat, hat mich nicht gestört, und das ist absolut nicht normal. In dem Film war der einfach nur zum totlachen, weil seine Rolle einfach perfekt zu ihm gepasst hat. Wer den Film noch nicht kennt und zur Abwechslung mal einen recht guten deutschen Film sehen will, dem rate ich sich den mal reinzufahren. Abnehmen mal anders... :cen:
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Die Misere des deutschen Films
« Antwort #11 am: 21.04.2006, 21:09 »

Ich hab ihn gesehen und fand ihn auch ganz lustig! Diese Idee ist übrigens gar nicht mal schlecht...  ;)  
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« Antwort #12 am: 22.04.2006, 06:51 »

SCHIMANSKI ist obergeil!! Mist, dass der WDR die nicht mehr ausstrahlt - war Donnerstag Abends eigentlich feste Fernseh-Institution bei mir.

Hier im Episodenfürer-Fred habe ich übrigens auch eine Seite zu "Schimmi" gefunden.
Also die Folgen, die ich gesehen habe, hatten teilweise wirklich Spielfilmqualität, die auf internationalem Niveau locker mitahlten kann.
Der abgehalfterte Kommissar ist ohnehin Götz Georges Paraderolle.

"Popp Dich schlank" kenne ich nicht - klingt aber vom Titel her ehrlich gesagt extrem unlustig... :rolleyes:
« Letzte Änderung: 22.04.2006, 06:52 von GregBradley »
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« Antwort #13 am: 22.04.2006, 08:58 »

Tach!

Schimi ist ganz o.k., allerdings waren die Tatorte besser als die Soloepisoden.

"Popp dich schlank" war ganz lustig, aber meines Erachtens nach nie und nimmer der beste Deutsche FIlm der Letzten 10 Jahre. Aber über Geschmack lässt sich nicht streiten, jedem das Seine.



Haben wir hier eigentlich schon:

DAS EXPERIMENT erwähnt?

Ein wirklich geiler deutscher Film! Es geht um ein Experiment, in dem eine Gruppe von Menschen Wärter spielen dürfen, während die andere Gruppe die Gefangenen spielen müssen. Nach einigen Tagen gerät dieses Experiment ausser Kontrolle. Der Film beruht auf einer wahren Begebenheit



Ein weiterer geiler Film mit viel Deutscher Unterstützung und Deutschen Schauspielern ist Es ist nicht leicht ein Gott zu sein.
Es geht um einen Zwilingsplaneten, der Erde, der sich noch in einem frühen Zustand der Menschheitsgeschichte befindet. Es herrscht eine Inquisition, wie damals auf der Erde. Da Kuriose ist, daß die Menschen, das Landende Raumschiff der Erdbewohnere gesehen haben und es für ein Zeichen Gottes hielten und damit die Inquisition einleiteten. Die Erde schickt Beobachter hin, dei Allerdings nicht eingreifen dürfen, was sie langsam verrückt werden lässt.
Die Story ist ziemlich gut durchdacht. Ist eine Romanverfilmung.
Wirklich gut durchdachte SIFI.


Und wo wir gerade bei gut durchdachter SIFI sind sein auch ncoh Roland Emmerichs Erstlingswerk Das Arche Noah Prinzip erwähnt. Komplett mit Deutschen Schauspielern besetzt und soweit ich weiß in Babelsberg gedreht. Ritchie Müller spielt die Hauptrolle, einen Astronauten auf einer Raumstation, der mit seinem Partner langweilige Wartungsarbeiten durchführen muss, bis sie auf ein verbotenes, amerikanisches Experiment stoßen.
Die Amerikaner versuchen anscheinend mit Hilfe der Raumstation das Wetter zu verändern, um eine Militäroperation zu decken.

Der Film ist echt Geschmackssache. Mir hat er hanz gut gefallen, obwohl er seine Längen hat.
Hier ein Link (mit einer recht bescheidenen Filmkritik, womit wir wieder beim Geschmack wären)
http://www.djfl.de/entertainment/djfl/1095/109614.html
« Letzte Änderung: 22.04.2006, 09:34 von Chili Palmer »
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