Sodele (so said ma bi uns im Badische), jetzt habe ich endlich mal Zeit für ein paar Richtigstellungen in Sachen Ah-Nold...
Kurz erst ein paar Takte zur Person Arnold Schwarzenegger.
Das mit der Gedenkstatue vergessen wir tatsächlich ganz schnell mal wieder. Zwar hat uns Arnold einige der geilsten Filme überhaupt beschert und ist für mich auch heute noch DER Action-Held schlechthin, seine Biographie ist bewundernswert, auf dem Gebiet des Bodybuilding war er ein Pionier und sein Geschäftssinn ist einfach nur anerkenneswert. Er verwirklichlichte seinen Traum und zog nach Amerika, heiratete in den Kennedy-Clan ein, wurde der erfolgreichste Athlet aller Zeiten in seiner Sportart, Filmstar, Multimillionär, Präsidentenfreund und -berater und nun sogar selbst Gouverneur. Ein Lebenswandel wie aus einem Hollywood-Märchen, der fast unglaublich klingt, aber dennoch wahr ist. Zudem prägte er eine Generation junger Leute (mich einschließlich) wie kaum ein anderer Mensch.
Früher verschlang ich alles, was mit Arnold zu tun hatte. Ich sah jeden Film, die meisten Dutzende Male, las alle Biographien über ihn, sammelte Artikel aus Zeitschriften und hängte mir Poster ins Zimmer.
Dennoch bin ich schon seit Längerem sehr skeptisch, was seine Person angeht. Sein Anabolika-Mißbrauch im Sport, die Nähe zur Bush-Familie, seine politischen Ansichten, von denen ich glaube, dass er viele davon nur vertritt, um NOCH erfolgreicher zu werden, das alles lässt mich daran zweifeln, ob Schwarzenegger wirklich ein erstrebenswertes Vorbild ist.
In Sachen Disziplin und Willenstärke kann sich aber tatsächlich jeder noch eine Scheibe von ihm abschneiden.
Seine Filme teile ich folgendermaßen ein (auf inhaltliche Beschreibungen verzichte ich übrigens, denn diese Filme kennt nun wirklich JEDES Kind):
Die Göttlichen:
The TerminatorArnold böse - alle Achtung, das kommt noch tausend mal geiler als Arnold, der strahlende Held. Seine Mimik ist eisern, sein Vokabular karg, dennoch kann man sich keinen anderen in diesem Part vorstellen. Sie haben sich gesucht und gefunden, Arnold und diese Rolle. Er IST der Terminator!! Seine Physis, sein hartes, kantiges Gesicht, alles passt perfekt. In den frühen 80ern, als noch nicht jeder Hobbysportler zu Anabolika griff und Erscheinungen wie Schwarzenegger eher die Ausnahme waren, wirkte er noch viel gigantischer als Kampfmaschine, noch unmenschlicher und ehrfurchtgebietender.
Der Film selbst ist ein Meisterwerk des B-Kinos. Mit minimalsten Mitteln wurde eine unglaublich düstere Vision von bis dato ungekanntem Ausmaß geschaffen. Zwar hatte es früher zuvor schon künstliche Wesen in Filmen gegeben oder unbesiegbare Heldenfiguren, aber die hatten alle einen menschlichen, tragischen Hintergrund. Franksteins Monster etwa, eine tragische Figur, die auch Mitleid erregt, obwohl sie grausam und von übernatürlicher Stärke ist. Nicht so der Terminator. Er ist nicht tragisch und auch nicht komisch. Er kann von seinem Vorhaben niemals abgebracht werden, er wird niemals Reue zeugen und nie eine Gefühlsregeung (Der erste Dialog zwischen Kyle Reese und Sarah im Auto, als er sie über ihr Schicksal aufklärt, beschreibt eigentlich alles perfekt!!). Selbst als er schon fast zerstört ist, jagd sein zefetzter Torso Sarah Connor noch hinterher, um sie zu töten - eine Szene von unvorstellbarer Boshaftigkeit.
Seltsamerweise entwickelt man aber nicht nur Furcht vor dem Terminator, sondern auch eine seltsame Bewunderung. Obwohl er der bösteste aller Helden ist, wette ich, wollten mehr Kinder so sein wie er, als wie Superman oder Batman. Vor allem wohl deshalb, weil der Terminator keine Probleme hat. Er weiß nämlich gar nicht, was das ist. Er kennt nur ein Ziel, nämlich die Vernichtung der Menschheit (wenn auch auf indirektem Wege) und das verfolgt er mit unerbittlicher Härte. Niemand kann ihn aufhalten und wer sich ihm in den Weg stellt, bereut es bitter.
Diese beeindruckende Hauptfigur, verpackt in diesen unverwechselbaren 80er-Jahre Charme, gepaart mit diesem genialen Soundtrack, das ergibt für mich einen der besten Filme aller Zeiten!!
Conan der BarbarIch betrachte den Film eigentlich nicht als Comic-Verfilmung. Da ich kein großer Comic-Fan bin und auch die Conan-Comics nur wenig kenne (und auch nicht sagen kann, sie zu verehren), sehe ich die Verfilmung als eigenständiges Projekt. Das kann man auch durchaus vertreten, denn wie oft wurde an diesem Drehbuch herum geschrieben und alte Ideen wieder völlig verworfen, bis der doch recht eigenwillige John Millus auf dem Regiestuhl Platz nahm, um seine ganz eigene Vision der Conan-Figur zu verwirklichen. Unverkennbare Einflüsse des Zen-Buddhismus treffen hier auf eine sehr düstere Fantasywelt.
Dächte man die Sequenzen mit der Reisenschlange, die Zauberer und Tulsa Doom, den Halbgott weg, so bliebe eigentlich immer noch genug Substanz für ein historisches Barbarendrama. Und zwar eines, in dem eine Vergangenheit gezeigt wird, wie man sie sich vorstellt. Schmutzig, lüstern und blutrünstig. Die menschliche Zivilisation steht ganz am Anfang ihrer Entwicklung. Erste vermeintliche Heilsbringer wie der Schlangenkult versuchen ihnen, in dieser dreckigen und mörderischen Welt, einen Halt zu geben, einen Sinn, der sie alles besser ertragen lässt. Die unterschiedlichsten Religionen und Sekten verbeiten sich, ebenso wie die krudesten Theorien um die Enststehung der Welt, und finden ihre Anhänger überall. Vor allem in den großen Städten, die überall zu wachsen beginnen.
Conan dagegen ist Cimmerer, ein echter Barbar. Er ist noch viel wortkarger als seine Zeitgenossen und er glaubt nur an Crom, den Gott des Stahls. Der Schwertkampf ist seine Religion (siehe Zen-Buddhismus) und sein Volk wurde ausgelöscht. Er ist einer der letzten seiner Art und passt schon gar nicht mehr so recht in diese sich rasant verändernde Welt. Am Ende ist Conan einsam und verlassen, ein König zwar, aber ein tragischer Held, dessen Rasse mit ihm ausstirbt. Seit den prägenden Erlebnissen in seiner Kindheit ist er vom Gedanken der Rache beseelt, sie hat ihn noch am Leben erhalten. Als er Thulsa Doom dann vernichtet hat, gibt es für ihn in dieser Welt keine Aufgabe, keinen Sinn mehr. Diese Diskrepanz zwischen seiner Figur und ihrer Umwelt, die religiösen Einflüsse und die Idee, das Zeitalter der Barbaren nicht in seiner Blüte, sondern in seinem Aussterben zu zeigen, das gefällt mir an diesem Film so gut.
Außerdem mag ich, dass er so realistisch wirkt. Keine polierten Rüstungen, keine Waffen wie aus der Fabrik, die sich wie ein Ei dem anderen gleichen, sondern indivuelle Schmiedekunst. Jedes Stück ist ein Unikat. Die Kostüme wirken realistisch und zweckdienlich, gar nicht pompös. Das alles verleiht CONAN DER BARBAR seinen unvergleichlichen - und bislang unerreichten - Charme. Wenn ich mir eine barbarische Vergangenheit vorstelle, dann so!!
Inwieweit das alles auf die Comics zurück zu führen ist, kann ich nur schlecht beurteilen, wie man aber an PsychoTs Einschätzung sehen kann, enttäuscht der Film auch die Liebhaber der Bücher nicht, ganz im Gegenteil wohl.
Arnold ist auch für diese Rolle wie geschaffen. Noch mehr, als bei THE TERMINATOR gilt auch hier, dass vor allem seine enorme Physis ihn für diese Rolle prädestiniert. Auch wenn dank der stetigen Verbesserung chemischer Hilfsmittelchen mittlerweile schon viele "Conans" durch die Fitnessstudios geistern, war Arnold damals doch einzigartig. NIEMAND hatte einen besser entwickelten Körper als er, deshalb konnte auch niemand den Conan besser darstellen. Er wirkt zwar gigantisch, dennoch scheint seine Muskulatur realistisch, weil er sich mit ihr trotz seiner Masse relativ natürlich bewegt. Das muss wohl auch auf das wochenlange Training mit einem Schwertmeister zurück zu führen sein, welches Regisseur Millus im verordnet hatte. Die Effekte sind gut gemacht und am beeindrucksten finde ich die Bauten. Riesige Türme, monumentale Treppen und nichts davon wirkt schlecht aus anderen Kulturen zusammen kopiert, sondern sehr eigen und fremd. Die Kampfszenen sind großartig choreographiert, sehr blutig und vor allem deshalb auch sehr realistisch. Der Soundtrack hat etwas absolut Mitreissendes und Theadralisches und löst auch so gehört jedes Mal ein sehr erhabenes Gefühl bei mir aus.
. Alles in allem halte ich CONAN DER BARBAR für ein geniales Gesamtkunstwerk!!
PredatorDer Inbegriff von Action!! Kantige Typen, lockere Sprüche, dicke Wummen, großes Gemetzel - in welchem anderen Streifen wird die Idee von Action so perfektioniert wie hier?
Was den Film aber so genial macht, ist die gelungene Kombination, beziehungsweise der fließende Übergang in den Science-Fiction-Horror. Zwar ist die Söldnertruppe noch immer im Dschungel unterwegs, aber sie weiß schon lange, dass sie nicht auf Guerillas Jagd macht, sondern das etwas auf sie Jagd macht, ein Außerirdischer, der nach Trophäen sucht.
Zwar steht und fällt in PREDATOR wesentlich weniger mit der Präsenz Schwarzeneggers, als in den beiden zuvor besprochenen Streifen, jedoch finde ich es durchaus beendruckend, wie er sich mit dem Wandel des Films auch selbst immer weiter zurück stellt. Tritt er zu Anfang noch als der hartgesottene Supermann auf, den nichts und niemand aus der Fassung bingt, so ist er als im Schlamm getarntes Beutetier schon fast eins mit dem Dschungel geworden. Er hat seine Figur nahezu selbst ausgelöscht und dem Predator das Feld überlassen. Dessen Maske finde ich übrigens phänomenal. Ein Hoch auf Stan Winston!!
Die Spannung stimmt in diesem Film absolut, die Effekte sind überdurchschnittlich, vor allem für einen zwanzig Jahre alten Schinken und die Zusammenstellung der Truppe genial. Derart harte Kerle einen nach dem anderen wegsterben zu sehen, das hat schon etwas Beeindruckendes und unterstreicht die Gefahr, der die Figuren ausgesetzt sind. Die Musik passt sich optimal dem Tempo des Films an und sorgt für die nötige Stimmung.
Was soll ich sagen? Ein unübertreffliches Meisterwerk des 80er Jahre-Actionkinos.