Das Ende wär mir dann aber zu unrealistisch auf Happy End hingebogen, würde aber wohl der Aussage,das man keinen Menschen zu etwas zwingen kann, unterstreichen
So auf Happy End getrimmt war das Ende gar nicht. Nach seiner Re-Resozialisierung war schon klar das Alex nach wie vor als Anführer einer Bande unterwegs ist aber ruhiger wurde so das er sich damit zufrieden gab "nur" noch Anweisungen zu geben anstatt selber zuzuschlagen. Gegen Ende...
ACHTUNG SPOILER...wird er auch ruhiger und spielt mit dem Gedanken das kriminelle Leben hinter sich zu lassen. Er schliesst es nicht aus brav und sesshaft zu werden und vielleicht eine kleine Familie zu gründen. Und auch er weiss das sich das Spiel wiederholen wird. Das auch sein Kind vielleicht in das kriminelle Leben abrutschen wird und er dem gegenüber genau so machtlos gegenüber steht wie einst seine Eltern bei ihm.
SPOILER ENDEAber um zur Interpretation zurück zu kommen. Ich habe die Geschichte immer so verstanden das letztendlich jeder versucht seine Zwecke durchzusetzen, ohne Rücksicht auf irgendwelche moralethischen Regeln. Der Film war natürlich grossartig, lässt aber einige Aspekte des Buches aus.
Im ersten Teil lernen wir die Methoden von Alex kennen der sich mit aller Gewalt nimmt was er will. Im zweiten Teil (die Resozialisierung) wird recht gut beschrieben wie sich der Staatsapparat, mit aller möglichen Wilkür, die Rechte nimmt unliebsame Bürger zu misshandeln und aus dem Verkehr zu ziehen. Im dritten Teil des Buches (nach seiner Resozialisierung) wird die Seite des Bürgers beschrieben der den, mittlerweile völlig wehrlosen, Alex meint nochmal bestrafen zu müssen, irrelevant ob es gerechtfertigt ist oder nicht. Jeder der auf der Seite der/des Starken ist nutzt dies für seine Zwecke oder aus purer Freude aus.
Ziemlich interessant ist das Kapitel mit dem Schriftsteller, das im Film leider etwas zu kurz kommt. Im Film erweckte es den Anschein als würde der Schriftsteller Alex aus purer Rache in den Selbstmord treiben. Im Buch wird es allerdings deutlich das die Rachegefühle eher eine untergeordnete Rolle spielen sondern Alex aus politischen Gründen geopfert wird.