Das geht mir auf den Piss, ganz einfach. Und das sehe ich nicht als Herumgejammere, sorry.
Dann nenne es Resignation. Im Prinzip aber das Gleiche!
Nun, was findest du denn so toll an dem Programm unserer Politiker?
Nicht besonders viel. Aber darum ging es mir auch nicht. Mir geht es eher darum, und ich denke schon, dass dies zu erkennen ist, dass man es sich als mündiger Bürger zu Einfach macht, wenn man den Kopf in den Sand steckt und sich im Prinzip nicht ernstgenommen fühlt!
Was machst Du denn in Deinem Privatleben, wenn Du ein Problem hast, und es konsequent ignoriert wird. Steckst Du dann auch zurück? Hältst Dein Maul und fühlst Dich einfach nur benachteiligt?
Ich glaube (und hoffe) nicht!
Was ist denn in der politik Anders? Nix! Man muss sich nur mobilisieren. Überzeugt sein und streiten! Dass ist es, was ich zunächst einmal von meinen Mitmenschen erwarte! Und zu Allererst auch von mir! Ich weiß wie schwierig das ist. Auch wie schwer es ist am Ball zu bleiben, aber ich glaube daran, dass es geht!
Ich interessiere mich zwar für Politik, bin aber selbst kein Politiker. Das dürften andere Leute definitiv besser können, von daher maße ich mir erst gar nicht an was wäre, wenn ich einer wäre. Ich bin so gesehen nur ein relativ "einfacher" Bürokaufmann, hab den Beruf erlernt und bin soweit zufrieden damit. Ich mach meinen Job meiner Meinung nach recht gut und bekomme halt den Lohn dafür.
Danach hatte ich zwar nicht gefragt, aber Gut. Man könnte den Gedanken bekommen, dass es genau dass Problem ist, das die meisten Menschen haben. Man macht den Kopf zu und wartet ab. Man bekommt ja schliesslich seine Moneten und ein bisschen was zum verjucken ist ja auch da. Soo schlecht geht es einem ja nicht.
So wie halt Politiker auch, nur das die halt einiges mehr bekommen, aber halt auch mehr Verantwortung haben.
Die meisten Politiker haben den "Job" auch nicht gelernt! Leider gibt es mittlerweile zuviele Berufspolitiker, die einfach Basisfremd sind. Leider bekommen die Medien dahingehend mehr Macht, als dass sie anfangen, die Politik mit ihrem Soapgewichse immer mehr zu verflachen.
Was interessiert mich, ob der Münte ne junge Kralle abschleppt, oder sonst ein Politiker auf nem Ball erscheint! Denen wird die falsche mediale Aufmerksamkeit gegeben, die sie dann in ihrer eigenen Hybris erstarren lässt!
Das Hauptargument hatte ich bei mir auch schon genannt, mich nervt es einfach das grundsätzlich vor Wahlen immer der Mund wässrig gemacht wird und danach das Fähnchen in den Wind gelegt wird, je nach dem ob man nun am regieren ist oder in der Opposition. Und das geht einfach durch jede Partei. Beispiel Die Grünen, schaue dir mal deren Ziele und Ideale bei ihrer Gründung an und was davon übriggeblieben ist als sie an der Macht waren. Beispiel CDU/SPD, die sich derzeit schon gegenseitig ankotzen das ja alles in dieser gezwunenen, von den Wählern auferlegten großen Koalition einfach nur auf dem Mist der anderen Partei gewachsen ist und sie das alleine viel besser machen beim nächsten Mal.
Naja, Du musst den Grünen, wie jeder anderen Partei auch, Entwicklung zugestehen. Ob es einem nun heute passt oder nicht, starr an alten Mustern festhalten hätte die Partei längst umgebracht. Und, ist es wirklich so, dass Du Dich an Wahlversprechen orientierst? Wohl nicht. Ist auch vollkommen irrelevant, da man sich im Klaren darüber sein muss, mit was für einem Konzept die Partei in die nächste Bundestagsperiode ziehen will. Dies ändert sich meist nicht und ist oftmals unabhängig von gewissen Versprechen! Ich, als rote Socke, sehe zur Zeit meine Partei (fängt mit S an, hört mit D auf) als für mein Empfinden nicht wählbar auf Bundesebene. Auf kommunaler Ebene sieht es da ganz Anders aus. Setzt man sich damit auseinander, kommt man recht schnell darauf, was man will, oder braucht. Liegt aber bei mir daran, dass ich mich dafür einfach interessiere, es mir wichtig ist und ich einfach auch kein Fernsehen schaue. So komme ich schon immer ganz Gut um gewisse Selbstmanipulationen herum.
Ach ja, die große Koalition war von vorne herein ein totgeborenes Kind. Hätte die SPD Arsch in der Hose gehabt, wäre sie als mächtige Oppositionspartei unterwegs gewesen und hätte tatsächliche Politik machen kann. So ging es nur um die Macht Einzelner, was die Zerstrittenheit der Partei auf Bundesebene nur zu deutlich dokumentiert.
Was mich weiterhin ankotzt: Solch Sachen wie beispielsweise diese tolle Neujahrsrede von Herrn Schröder vor ein paar Jahren, der groß dazu aufruft das wir alle den Gürtel enger schnallen müssen. Damit hatte er recht, und zumindest hat er auch mal das ausgedrückt, wie es tatsächlich war. Dumm nur, das danach kurzerhand mal die Diätenerhöhung durchgesetzt wurde...
Jut, ist Scheiße, aber watt willste machen. Zum Einen nervt mich der Pathos, der immer wieder damit einhergeht, dass die bösen Politiker sich immer Kohle reinpfeifen, währendessen das arme Volk darben muss - man überlege sich mal, wieviel Politiker im Bundestag sind und wieviel Geld das Gesamt gesehen ausmacht (nicht, dass ich es gutheisse, ist aber nun einmal marginal) - zum Anderen nervt mich diese Diskussion genau deswegen, weil mit sowas echte Verbrecher und Volkswirtschaftsschädiger ihrem Freund Springer und Konsorten das Ärschlein reiben, weil sie dadurch aus der Schusslinie geraten.
Und, die Politiker haben nun einmal das Recht dazu. Ansonsten muss man die Rechtslage ändern. Dass geht allerdings auch nicht, wenn man nur traurig dasitzt.
Argumente ala "Wir können eh nix machen" finde ich auch schwachsinnig. Und ich glaube auch nicht, dass unsere Politiker durch die Bank unfähig sind, im Gegenteil. Gerade wenn sie noch eher in der Kommunalpolitik beschäftigt sind, sind da durchaus richtig gute Politiker mit klaren Standpunkten vertreten. Nur scheinbar scheint das mit dem Aufstieg in höhere Regionen ziemlich zu verwässern. Aber vielleicht hast du ja Gegenbeispiele? Nur zu, gerne...
Da sind wir Uns ja dann Einig. Gegenbeispiele? Wozu? Ich kann mich nicht erinnern eine flammende Rede gehalten zu haben, die in ihrem Inhalt dazu überging, den aktuellen Politikerstab auf Bundesebene Heilig zu sprechen. Wir müssen Uns nun einmal im Klaren darüber sein, dass die gewählten Repräsentanten "da oben" momentan weniger über Fähigkeiten an ihren Posten kommen, sondern eher über Lobbyarbeit. Da gilt es auch anzusetzen. Erste Schritte werden zaghaft unternommen, dienen in meinen Augen zur Zeit aber eher der Beruhigung der Massen, denn als wirkliches Mittel.
Ganz einfach, sie sollen einfach zu dem stehen was sie vorher ankündigen. Das sie nicht irgendwelche Luftschlössen bauen, bei denen sie eh genau wissen das sie das eh nicht finanzieren können. Das sie ihren Standpunkt haben und gerade in Zeiten wie diesen nicht gerade alles schönreden sondern auch mal Dinge sagen, die so sind wie sie sind, und wenns noch so weh tut, aber die halt einfach gemacht werden müssen. Aber nein, dass traut sich ja keiner, man könnte ja die Wähler verunsichern.
Schön, das erwarte ich auch. Aber, ist nicht genau das etwas unrealistisch?
Ist es nicht eher so, dass der gemeine Bürger sich zumeist maximal am Wahlsonntagmorgen in der Bild am Sonntag über die politischen Konzepte "informiert" und danach wählen geht?
Ich persönlich bin ja sogar dafür, das Wahlrecht abzuschaffen, und daraus eine "Wahlpflicht" verbunden mit Ordnungsgeldern zu generieren. Ich halte auch nicht wenig davon, mal zu einem Protestwähler zu werden und kleinere Parteien (die meist Basisorientierter sind) zu unterstützen!
Was glaubt denn Ihr, was los wäre, wenn mal tatsächlich 100 % Wahlbeteiligung wäre!
Das wäre genial! Die Jungs kämen aus dem schwitzen und arbeiten nicht mehr raus!
Zitat:Wurtsibursti
Ich gebe offen zu, dass ich mich wenig engagiere, bin auch nicht gerade ein streitsüchtiger Mensch, aber ich weiß dies und verhalte mich entsprechend. Ich versuche mein Leben nicht nur auf Konsum auszulegen (was eigentlich reltiv schwer ist), versuche kleine soziale Dinge zu tun (regelmäßiges Blutspenden) und sage meistens das was ich denke, halt nur etwas diplomatischer, s.o.. In meinem Umfeld geht jeder wählen und bei Verdrossenen suche ich das Gespräch darüber, aber faktisch hast du recht. In unserem Land hat man aber auch nicht so häufig das Gefühl, dass man sich unbedingt auf andere verlassen kann, weshalb soziales Engagement schnell wieder verpufft. Und welcher Partei soll man beitreten, wenn keine einem zusagt. Hinzu kommt in einen mittelgroßen Stadt wie Neuss, dass hier der Klüngel schon ungemein groß ist, da muss man schon in den richtigen Logen sitzen, welche ich aus meinem tiefsten Empfinden schon verabscheue. Wenn man sich für etwas aufopfern will, sollte man dazu doch wenigstens stehen, aber gerade in der Lokalpolitik ist das teilweise gar nicht mehr machbar, da manche LEute dort denken, sie seine Louis XIV.
Klingt doch auch etwas wie Resignattion, oder?
Dieses Gefühl, dass man sich nicht auf Andere verlassen kann, ist doch auch etwas Gesteuertes! Denkst Du nicht?
Ich sehe dass so. Eine Gesellschaft, in der Jeder dem Anderen misstraut ist einfach wunderbar zu beherrschen!
Denen schenkt man Brot und Spiele, ab und an ne kleine Steuererniedrigung und schon hält jeder die Schnauze!
Erinnert Dich das an was?
Zitat:Pearson
"Warum geht denn Niemand hier an Board mal zu ner Demo und reisst da das Maul auf? Warum interessiert sich denn keiner für kommunale Politik und engagiert sich da?"
Ich tu's. Beides und noch mehr. Also bitte keine Verallgemeinerungen...
Das ist ja wunderbar! Pearson, wie immer die goldene Ausnahme! Nur, wie ist das mit der Ausnahme und der Regel?