1.: "Hacksaw Ridge" von Mel Gibson. Muss sagen, die Schlachtszenen machten schon irgendwie "Spaß" in ihrer Übertreibung (splatterige Kopfschüsse am laufenden Band, eine Leiche wird als Schutzschild verwendet usw.). Nun lese ich gerne die Kommentare zu Filmen auf moviepilot.de, und da schreiben viele Leute von "realistischen Kriegsszenen." Weiß nicht, wovon die reden - sucht in einem echten Krieg auch kein Soldat keine Deckung?? Ich denke, für die ist die Schlacht um Helms Klamm in "Herr der Ringe" auch realistisch...
Naja, was heißt auch schon realistisch? Ich würde mal behaupten, dass grade in Deutschland maximal 5%, wahrscheinlich noch weniger, überhaupt sowas einschätzen könnten - glücklicherweise. Was aber stimmt, der Film ist definitiv nicht klinisch rein, aber das hat man ja nun auch spätestens seit Soldat James Ryan schon öfter gesehen. Und Schmodder und unschöne Manöver gabs auch schon bei Windtalkers, inklusive "Ente süß-sauer". Was den Film ausmacht ist die gute Schauspielleistung von Andrew Garfield und die ergreifende Geschichte von Desmond Doss.
2.: "Dunkirk" von Christopher Nolan. Der Mann schafft es, selbst einen Kriegsfilm ultra-langweilig zu gestalten (und trotzdem erfolgreich zu sein). Ich hatte noch nie Lust, einen Nolan-Film ein zweites Mal anzuschauen (außer "Prestige" vielleicht). Aber so oft wie diesmal hab ich schon lange nicht auf die Uhr gesehen, wie lange das Ganze denn noch dauert.
Dazu die nervtötende Musik von Hans Zimmer (für mich der uninteressanteste Filmkomponist aller Zeiten), die selbst bei den fadesten Szenen noch Spannung suggerieren will.
Mir ging es beim ersten Sichten von Dunkirk ähnlich, ich war im Kino und war gespannt auf einen interessanten Kriegsfilm - stattdessen gab es eben Dunkirk. Ich war doch etwas enttäuscht und auch verwirrt ob dem Gesehenen. Erst im Nachhinein habe ich die Wirkung verstanden und auch mit der Wikipedia kann man sehr gut die drei Zeitebenen verstehen. Denn der Film ist in drei Zeitebenen eingeteilt, was eben etwas verwirrt, aber auch interessant ist. Der flüchtenden Soldaten sind 1 Woche unterwegs, 1 Tag für den Schiffstrip von den drei Zivilisten und 1 Stunde für Tom Hardys Flug. Nachdem ich das verstand, konnte man die Verzahnung der drei Teile beobachten und den Film genießen.
Heißt das, wenn er sein Zeug einmal nicht
recycelt, dann tut er auch mal komponieren?
Hans Zimmer ist bekannt für sein Recyceln. Ist ja auch nicht schlimm, solange er bei sich selbst klaut, selbst
John Williams hatte sich ja bedient. Jedenfalls ist bei Zimmer auch bekannt, dass er im Grunde immer nur den Main Theme neu schreibt, während er die meisten andere Stücke seinem Kreativteam übergibt, die dann Musik machen, die eben wie Hans Zimmer klingen. Inception ist dabei ja nochmal was besonderes, das Main Theme basiert ja zB auch auf
Non, Je Ne Regrette Rien.