Für mich war der Film schon qualitativ der beste Film des Jahres. Ich habe letztes Jahr viele gute Filme geguckt:
Avatar 2, Across the Spider-Verse, Barbie und Wonka waren sehr gute Entertainmentprodukte, die mir sehr gut gefallen habe und gerne wieder angucke. Richtige Wucht in 2023 hatten aber nur Killers of the Flowers Moon und eben Oppenheimer, das waren nicht Filme nur wegen der Unterhaltung wegen gemacht, sondern auch um zu zeigen, was man auch künstlerisch wertvoll umsetzen kann. (Anatomie eines Falls lasse ich aus, hatte ich nicht gesehen)
Poor Things hat bei mir retroperspektivisch eine ähnliche Wucht erzeugt, aber der ist für mich einfach ein 2024er Film, weil er vorher überhaupt nicht auf meinem Schirm war. Ähnlich wie Zone of Interest, hier mache ich mir aber auch (wie beim Lehrerzimmer) keine Sorge, den in 2025 schön auf Arte zu gucken.
Jedenfalls ist Oppenheimer wie viele andere Nolan Filme einfach toll und ich freue mich, ihn in ein paar Jahren noch einmal genießen zu können. Nolan Filme kann ich mir wirklich gut noch einmal geben. Hatte erst letztens Re-Watches von der Batman Trilogie gemacht und war doch überrascht, wie gut Dark Knight immer noch ist und wieso ich damals Dark Knight Returns nicht verteufelt hatte (Ja, er ist nicht so gut wie der zweite, aber ein toller Actionfilm). Auch bei Dunkirk war ein nochmal gucken sehr erhellend, denn im Kino hatte ich die drei Zeitebenen erst am Ende verstanden und dadurch beim Rewatch darauf vorbereitet den Film echt zu schätzen begonnen.
Interstellar hatte beim Rewatch etwas verloren, Tenet bin ich mir nicht sicher, da der enttäuschende Rewatch im Flug war. Inception Rewatch wird auch mal wieder Zeit.
Nolan ist definitiv der beste FilmFilm Regisseur, den Hollywood hat. Die alte Garde ist glücklicherweise noch da, aber deren Hochphase ist zu Ende. Gleiche Kaliber sind imo nur Cuaron und PT Anderson. Fincher eigentlich auch, aber der gilt mit seinem Netflix Deal als Verräter.
Und da kommen wir auch schon zu einem der Gründe, wieso Oppenheimer so abgesahnt hat, selbst bei Kategorien, wo Oppenheimer eigentlich nicht hätte gewinnen sollen (ja, RDJr!). Oppenheimer feiert das klassische Kino, Nolan ist ein großer Befürworter und hasst Streaming. Und er hat diesmal Recht bekommen (wahrscheinlich auch durch einen genialen verselbständigten Marketinggag), immerhin hat er es geschafft, mit einem 180 Minuten Biopic mal eben fast eine Milliarde US Dollar einzuspielen. Ohne IMAX Bonus, wäre Bohemian Rhapsody immer noch auf 1 (und ist es inflationsausgeglichen auch noch), aber das hat auch den Musikbonus und auch 40 Minuten kürzer.
Hier belohnt das konservative Hollywood "echte" erfolgreiche Filme. Blockbuster wie Barbie wurden schon immer ignoriert. Deswegen gab es so viele Preise. Dazu kam dann halt auch noch, dass Nolan bisher viel zu wenig Oscars hatte, da fällt die Entscheidung auch oft einfacher. Cillian Murphy war auch perfekt besetzt und geschauspielert, voll verdient. Der Soundtrack von Ludwig Göransson war auch mehr als verdient - er ist für mich der beste "Nachwuchs"komponist. Und auch bei Kamera gibts finde ich keine Alternative. Schnitt bin ich mir schon eher weniger sicher, weil Anatomie für einen Fall hier wohl besonders auftrumpfen soll, Poor Things aber auch imo gut im Rennen war.
Beim Jungen und den Reiher war es wohl auch eher eine Würdigung für Miyazaki. Godzilla Minus One hatte wohl auch eher Glück als Außenseiter, wäre The Creator erfolgreicher, hätte der sicher den Oscar bekommen.